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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 20.01.1785Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/26

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 20.01.1785Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/26


Weim[ar], 20.01.1785. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Mein BesterIhr gestriger Brief war Balsam auf meinen krancken Leib und Seele, denn er kam gerade ein Paar Stunden drauf bey mir an, als ich unserm H. Socio [Christoph Martin Wieland] das HauptTreffen geliefert hatte, und vor Aerger und Aufregung / denn ich hatte ihm einen 4 Bogen langen Brief geschrieben / kranck, auf dem Kanapee lag. Der Mann muß würcklich Anfälle von Delirio haben, undseine arme Seele ganz in des Teufels Reinholds [Karl Leonhrad Reinhold] Klauen liegen, der ihn jezt besitzt. Stellen Sie sich vor, am Dienstag Abend erhalt ich von W. [Wieland] ein Missive von 6 Blättern voll solch ungeheurer Impertinenzien gegen Sie und mich, strotzenden Stolze und Inconsequenzen, und worinn er uns nichts weniger Schuld giebt, als conspirirt zu haben ihm zu einem Pacto leonino zu nothzüchtigen, mit richterlicher Gewalt droht, sein ganzes letztes schriftliches pactum widerruft, Herders Recension für ein Muster von Schiefheit und hämischer Bosheit erklährt, die die ganze unpartheyische Welt in kurzem durch ihn so finden werde und solle; und solch Zeugs weiter. Sie können dencken daß dieß die sonst mächtig starcken Dämme meiner Gedult zerriß. Mein Schwerd war einmal aus der Scheide; ich schlug los; und ich hoffe er hat für uns Beyde, Sie u. mich, satt. Meinen Brief kann ich alle Stunden drucken laßen; die Seinigen würden fein daneben figuriren. Auf den Sonnabend sollen Sie beyde lesen. Lachen Sie indeßen über die Thorheit des Mannes - doch nein dieses ehrsamen Nahmen verdient er nicht - dieses ungezogenen Kindes, und laßen Sie uns unseres Wercks warten. Ihre Aussicht und Hoffnung das zu Ostern kein Blatt mehr auf dem Lager seyn werde ist golden.Der kränckliche Anfang der Leipz. Zeitung verspricht also ihren nahen Todt, wie ich weißsagte. Schön! Requiescat in pace. Ihr und [Johann Jacob] Griesbachs Gedancke beym Quinquennial-Register eine Ge. Zeitungs Bilanz und Preiß Columne mit anzubringen, ist trefflich, und verspricht uns sicher eine Menge Liebhaber und Käufer. Ich wär aber der Meinung von der PreißColumne schon beym Annual Register zum einstweiligen Bedürfniß der Liebhaber, Gebrauch zu machen; und sie demungeachtet beym Quinq. Register zu wiederhohlen, da dieß ein separates Werck und Litt. Repertorium ist, das Mancher kauft der auch die Zeit. nicht hat. Indeßen wollen wir ja nicht viel davon schwätzen. Damit nichts mich abhalte auf den Sonntag bey Ihnen zu seyn mein Liebster, will ich schon den Sonnabend Nachmittag mit Freund Kraus / der bey Paulsens logirt / kommen, einmal mit ins Concert gehen, dann ruhig mit Ihnen schwatzen und deliberiren, und Sonntag wieder herüber fahren darauf verlaßen Sie sich.Hierbey 2 Briefe von Dessau, die ich so eben erhalte; Nach dem einen soll ich eine kleine Zahlung von Ihnen bekommen.Alles aufs Mündliche; mein Bester. Machen Sie sich ein Memorandum, wie ich auch. Küßen Sie ihr liebstes Weibchen von mir und der meinigen. Ade! Ewig Ihr B.

Bemerkung: Ihr B.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

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Erfassung: 8. Oktober 2015 ; Modifikation: 9. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:37+01:00