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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 23.02.1792Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/68

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 23.02.1792Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/68


Weimar, 23.02.1792. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Es ist doch ein närrisches Ding, daß wir zu keiner Gewißheit von Berlin kommen können. Heute schreibt mir Boxberg wieder bey. Nachricht, die ziemlich mit Himburgs seiner übereinkommt. Vorigen Posttag schrieb er mir, es müße wohl mit der A.L.Z. [Allgemeinen Literaturzeitung] in Berlin gut gehen, weil 30 Ex. davon durch einen Preuß. Buchhd. diese Woche von Leipzig verschrieben worden. Indeßen glaube ich allerdings wenns [Friedrich August] Wolf schreibt, daß die Gewitterwolke noch schwebt, und sich weder zertheilt noch entladen hat. Doch bevor nicht eins von beyden geschehen ist, können wir wenigstens keine Schritte thun, sondern müßen uns nur auf unsrer Huth halten. Trösten Sie indeßen nur unsern Freund, und sagen ihm daß unsere Vorkehrungen gegen die Berliner Sottisen wenigstens in keiner Paliadie oder elenden Umänderung des Tons der A.L.Z. bestehen, und er uns nie als feige Memmen handeln sehen soll. Der gute Wolf ist ein köstlicher Philologe aber ein schlechter GeschäftsMann.Am auffallendsten ist, daß wir gar keine Zeile von unsern Berliner Freunden darüber erhalten. Sicher sind Briefe an uns erbrochen und unterschlagen worden. Ich dächte doch, Sie gäben morgen Boxberg Ordre Ihre Briefe an Suarez und [Karl Georg von] Raumer abzuschicken. Diese müßen uns doch Licht geben. - Auf allen Fall laßen Sie uns doch die Mitglieder des StaatsRaths mercken die so ritterlich für die A.L.Z. gefochten haben, und ihnen, es komme wie es wolle für Ihre Benevolenz und Protection in besondern Privatbriefen dancken.Ich wollte erst auf den Sonnabend zur Mon.Conferenz kommen. Allein da wir noch nichts Entschiedenes von Ber. wißen, und mir auch noch nicht ganz wieder wohl ist, so will es lieber noch bis über 8 Tage verschieben. Dann müßen wir doch wißen woran wir sind, und können Schritte beschließen.Wolfs Errinnerungen und Doleances wegen der A.L.Z. empfehle ich Ihnen indeß zurBeherzigung lieber Freund.Wißen Sie denn noch nicht wer zu Hofr. Müllers Stelle im Vorschlage ist?Mit dem Kriege am Niederrheine scheints nun Ernst zu werden. Der Herzog von Braunschweig ist in Berlin, und hat das Commando der Preuß. Armee in Westphalen und den Niederlanden übernommen; und unser Herzog läßt auch seine FeldEquipage in Stand setzen. Es ist gut daß die Französische Eiterbeule einmal aufgestochen wird.Wißen Sie auch schon daß die große Majestät [der preußische König Friedrich Wilhelm II] wieder Papa worden ist, und daß der kleine Bâtard [Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg] gleich in der Windel vom Papa die Herrschaft Ratibor von 500/m rh. Renten, und vom Kaiser die Teutsche Fürstenwürde bekommen hat. Bravo! Das wird gutes Blut bey den treudevoten Unterthanen machen!Adio Liebster SchützEwig der Ihrige.

Bemerkung: FJBertuch.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

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Erfassung: 14. Oktober 2015 ; Modifikation: 6. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:37+01:00