Detailinformationen

Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 09.12.1796Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/90

Funktionen

Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 09.12.1796Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/90


Weimar, 09.12.1796. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Mein Bester,Ich hatte mir zu Anfange dieser Woche erst vorgenommen, morgen zu Ihnen zur MonatsConferenz zu kommen, allein ein unvermuthetes dringendes Geschäft macht daß ich morgen früh nach Leipzig und Deßau reisen muß, und vermuth. erst in 9 bis 10 Tagen wiederkomme. Wir müßen also die MonatsConferenz bis dahin verschieben, liebster Freund. Ich schicke Ihnen also nur einstweilen hierbey das letzte MonatsProtocoll mit dem neuen Etat; und bitte Sie und H. Just. Rth. [Gottlieb] Hufeland einstweilen unsere letzten Conclusa wegen der beyden Druckereyen, und des Anfangs der A.L.Z. [Allgemeinen Literaturzeitung] pr. 1797. zur Mitte dieses Monats bey Maucke, zu besorgen. Ferner gehen Sie doch mit Frd. Hufe. H. Hagens Entwurf einer Revisions-Instruction durch, weil er sie gern bey der heur. Bilanz schon angewandt und eingeführt sehen möchte.Was machen Sie, mein Bester, und wie befinden Sie sich. Ich habe so lange nichts von Ihnen gesehen und gehört, daß ich mich recht nach einer Nachricht von Ihnen sehne.Wie stehts mit H. Beckers aufgekündigtem Kapitale? Haben Sie den[n] für einen neuen Darleiher gesorgt, der jene Cassa von Becker nimt, und das Geld herschießt? Geben Sie mir doch Nachricht davon.Was sagen Sie zu dem unvermutheten Todte der Rußischen großen Babel [Katharina II., Zarin von Russland], den wir heute erfuhren. So froh ich auf der einen Seite bin daß dieß große böse Weib weg ist, so bange ist mirs doch auf der andern Seite nun für Preußens Räubereyen in Teutschland, die nun keinen Kappzaum mehr haben. Ich bin sehr neugierig auf die Begebenheiten der nächsten 3 Monate.Und was sagen Sie denn zu den erschienenen Gegengeschenk an die Sudelköche in J. u. W.? Pfuy, ist das nicht ein Boxing match und eine Dreckwerferey Partie die G. [Goethe] u. S. [Schiller] angefangen haben! Diese AntiXenien sind hier gleich 25 Ex. in einem halben Tage im Buchladen verkauft worden; und wer nun am Pranger steht, weiß ich! - Apropos, Lieber im Vertrauen! Ich höre [August Wilhelm von] Schlegel soll den Wilh. Meister recensiren. Ich hätte nichts dagegen, ohngeachtet es doch, bey der bekannten engen Verbindung beyder Leute, eigent. gegen unsre Gesetze und Observanz ist; allein dieß bitte ich Sie wenigstens, laßen Sie uns ja drauf sehen, daß der PosaunenTon in dieser Recension nicht zu stark und zu auffallend wird; denn gerade in dieser Crise könnte so etwas der A.L.Z. wesentlichen Schaden thun.Adieu, mein Bester! In Hoffnung Sie bald zu umarmender Ihrigste FJB.N. S. Händels neuer Papier Contract liegt in dem Monats Protocoll.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

DE-611-HS-2920356, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2920356

Erfassung: 15. Oktober 2015 ; Modifikation: 6. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:37+01:00