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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 01.02.1801Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/95

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 01.02.1801Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/95


Weimar, 01.02.1801. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Ich habe Martinis Brief, nebst den Beylagen Frd. [Carl August] Böttigern mitgetheilt, wünschte aber Sie hätten mir auch Martinis Avertissment, das er jezt in der A.L.Z. [Allgemeinen Literaturzeitung] bekant machen will, wenigstens in Abschrift mitgeschickt, damit wir hier sehen könnten, was nun H. Martini dem Publico über diese infame Betrügerey sagen will. Schicken Sie mir doch also ja, mein Bester morgen Abend durch die Post, 1., Martinis Avertiss. in Abschrift, wenn es auch schon in der Druckerey ist;2., Martinis letzten Brief an mich, worin er sich auf diese Depesche an Sie beruft,zurück; desg. auch3., Taurinius Brief an Böttiger, den aber so wie den andern an mich, der Prof. [Johann Jakob] Ebert geschrieben haben soll, wie der Kerl sagt, den Sie dem Prof. [Heinrich Eberhard Gottlob] Paulus mitgetheilt haben.Ich erwarte diese 3 Numern unfehlbar den Dienstag mit der Post, weil ich unverzüglich im Febr. der A.L.Z. etwas über diesen Schurkenstreich sagen, und den pot aux roses aufdecken muß, da die A.G.E. die erste Nachricht von Dambergers [Christian Friedrich Damberger alias Zacharias Taurinius alias Joseph Schrödter] Reise gaben, und den großen Auszug aus deßen Mscpte. lieferten. - Meiner Meinung nach ist Mag. Junge der famose Scribler und Reisebeschreib. Fabrikant, der sich mit irgend einem gemeinen Kerl, der aber doch eine pfiffige Canaille seyn muß, associirt hat, und diesen unter dem Nahmen Damberger, Schrödter, Taurinius als einen gemeinen Handwerker alle die Reisen machen und die einfältigen Briefe an Martini, Jacobäer und Wolf schreiben läßt, auch durch ihn den ehrlichen, schreibseeligen Prof. Ebert betrogen hat. Aber dieser Hundsfott der ganz Teutschland, Franckreich und England betrogen, und mich selbst 5 Bogen umsonst drucken gemacht hat, soll mir heraus, und so wahr ich Bertuch heiße, an den literarischen Schnellgalgen. Morgen schreibe ich an Profeßor Ebert, dessen Ehre auch schändlich compromittirt ist, und fordere ihn auf, die Sache streng zu untersuchen, und den Betrug zu entlarven. Auch Martini und Tilesius [Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenau] die mich zuerst zur Bekantmachung der Sache aufforderten, müßen schärfer mit an den Tanz. Vor der Hand, dächte ich ließen wir blos Martinis Avertiss. , und ohne von uns selbst was dazu zu setzen im Intel. Blatte abdrucken; und gäben erst unsre entscheidende Sentenz, wenn die Untersuchung vollendet und reifer ist; und hielten dann ein ordentliches literar?. hochnothpeinliches Halsgericht über den armen Sünder Junge und seine Complicen. Dieß will ich sodann gleich in das Journal de Paris und ins Monthly Magazine befördern damit England und Franckreich sieht, daß die A.L.Z. doch über die Teutsche Litteratur wacht, und solch einen schändlichen Betrug nicht ungestraft hingehen läßt, sondern ihr literarisches Fiscal-Amt mit Kraft und Würde verwaltet. Dieß ist meines Erachtens wirklich eine treffliche Gelegenheit einmal eine Rakete steigen zu laßen. Ich bin gewiß daß Sie auch meiner Meinung sind, Lieber.Adieu mein Bester! Ganz Ihr FJB.N. S.Schicken Sie mir doch ja auf den Dienstag auch die verabredete Redouten Depesche mit. - Ich brauche sie zum Journale sehr nöthig.

Bemerkung: FJB.mit Siegel

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

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Erfassung: 9. November 2015 ; Modifikation: 9. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00