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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 27.11.1803Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/101

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 27.11.1803Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/101


Weimar, 27.11.1803. - 1 Bl. (2 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Durch einen glücklichen Zufall erfuhr ich heute von dem Geh. Rath [Ernst August] Schmidt, daß Serenissimus dem Conseil befohlen hätten auf die Berliner Ministeriales zu antworten, die Jenai. neue A.L.Z. [Allgemeine Literaturzeitung] werde sich von der Hallischen A.L.Z. genug und sehr wesentlich durch ihren Titel unterscheiden, denn sie werde sich Jenaer A.L.Z. nennen; u.s.w. Der gute alte Mann wußte übrigens weder Hicks noch Hocks von der ganzen Sache, und erzählte mir dieß ganz unschuldig. Dieß war mir genug um Sie, mein Bester, sogleich von diesem Schachzug zu avertieren; und letzteren nun das Schachmatt zu geben. Sie sehen nem. 1., daraus daß die B. ministeriales wircklich zu höchsten Händen gekommen sind; 2., daß man selbst noch von der Clique ist; und 3., daß man die im Reichs Anz. versuchte retour wircklich gelten machen, und sich hinter das Glaukom, "Jenaer" verschanzen will. Das kann und darf aber das Preuß. Ministerium nach seiner so bestimmt gethanen Forderung schlechterdings nicht leiden; denn diese kahle Ausflucht geht darum nicht an: 1., weil die A.L.Z. schon bisher immer abusive, die Jenaer Literat. Zeitung genannt worden ist, und also die intendirte Verwirrung dadurch gar nicht gehoben wird; 2., zumal weil sie die äußere Form der A.L.Z. beybehalten wollen; 3., weil die Patent Zeitung in Jena hart auf die unsrige folgt, die Clique dieselbe schon dolose so angekündigt hat; und 4., selbst durch ihr jetziges Beharren auf diesem Titel gegen den Befehl des Königs zeigt, daß sie jezt noch dolum malum intendire. Da nun die hiesige Antwort nach Berlin entweder schon fort ist, oder doch morgen gewiß abgeht, so ist höchst nöthig, Lieber, daß Sie mit morgender Post, nun für sich an den Minister v. Massow [Julius Eberhard Wilhelm Ernst von Massow] schreiben, ihm für das Communicat danken, und zugleich von H. Heuns [Karl Heun] Ausflucht, welche er sowohl im ReichsAnzeiger als auch -wie verlauten wolle beym hiesigen Ministerio versucht habe, benachrichtigen, und dabey bello modo sagen, wir hofften gewiß daß sich, das hellsehende K. Preuß. Ministerium, durch dieß neue Glaukom gewiß nicht täuschen laßen, sondern auf seiner bestimten gerechten Forderung, daß H. Heun, Titel und Äußeres seiner Zeitung völlig ändern müße, fest bestehen werde, außerdem aber die Postsperre auf allen Preuß. Postämtern eintreten laßen werde. Sie brauchen das Concept Ihres Schreibens nur Frd. Grießbach [Johann Jacob Griesbach] mitzutheilen; behalten Sie es aber, daß ich es auf den Dienstag bey Ihnen finde.Legen Sie doch dem M. Massow auch ein Int. Bl. mit unsern Preißaufgaben bey; zum Beweiße, wie wir des Königs Munificenz zum Besten der Wißenschaften und des Instituts anzuwenden gesonnen wären.Plura coram, auf den Dienstag! Ich umarme Sie! Ihr FJB.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

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Erfassung: 9. November 2015 ; Modifikation: 9. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00