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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 04.11.1806Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/108

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 04.11.1806Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/108


Weimar, 04.11.1806. - 1 Bl. (2 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Herzlichen Danck, mein Bester, für die Mittheilung der Geschichte Ihrer Leiden am 17n Octbr. die ich mit doppelter Theilnahme las, da ich nicht minder und noch weit länger und anhaltender, durch Gefahr und tiefen Herzenskummer litte. Wäre das Solamen miserum nicht ein gar zu leidiger Trost, so rufte ich Ihnen denselben zu; wenn wir nächstens, vielleicht in etlichen Wochen, ruhig zusammen kommen, theile ich Ihnen das Tagebuch meiner Hegira mit, das ich fast täglich u. stündlich niederschrieb.Es wird Sie gewiß intereßiren. Gott sey Danck daß wir gerettet u. erhalten sind; wir wollen uns nun mit doppelter Kraft u. Muthe gegen den Unfall stemmen, und auch im stärksten Sturme das Steuer unsers Schiffchens nicht fahren laßen. - Tu ne cede malis sed fortis acedentior ito. laßen Sie jezt unsre Loosung seyn. Es geht gewiß und beßer am Ende, als wir glauben. - Unsre A.L.Z. [Allgemeine Literaturzeitung] kann und darf nicht sinken, und jezt ja keinen Posttag stocken. Dafür sorgen Sie um des Himmels Willen, Lieber. Ich habe sogar Hoffnung, daß wir noch diesen Sturm zu unserm Vortheile benutzen wollen. Laßen Sie nur den schrecklichen Wirwarr erst ein wenig vorbey seyn, daß wir erst über die neuen Formen der Dinge in Teutschland, die gewiß bald kommen werden, hell sehen können. - Jezt ist noch nichts zu thun, als nur muthvoll fest zu halten, und thätig und klug zu wirken, daß nur nichts hinfällt und untergeht. Frd. Griesbach denkt auch so wie ich hierüber, wie Sie aus seinem bey. Billet an mich sehen. Ich habe dieß auch bey meinen hies. Geschäften gethan, erhalte Alles angefangene im Fortgange, und habe alle meine Arbeiter bis Ostern nur auf wöchentliches Kostgeld gesetzt.Das Schlimste wäre, wenn die Akademie Halle eine totale Veränderung erlitte, oder ganz aufgehoben würde, welches ich doch keineswegs glauben kann; obgleich es wohl sicher seyn möchte, daß der Saalkreis einen anderen Herrn bekomt. Daß die Collegia für diesen Winter ganz zerrüttet seyn, und wegfallen mögen, glaube ich. Nun so muß man diesen Winter andern litterar. Arbeiten wiedmen. - Kurz, liebster Freund, laßen Sie nur jezt die A.L.Z. und Erg. B. exact fortdrucken, und wenigstens über Leipzig spediren, wenn auch das Postamt Halle noch gesperrt ist, wie ich doch kaum glaube. - So bald man nur heller sieht komme ich selbst nach Halle zu einer HauptConferenz, in der wir Final Beschlüße nehmen wollen.Die BriefPosten über Leipzig gehn nun wieder ordentlich u. sicher. Schreiben Sie mir daher ja fleißig.Für Ehrhardt lege ich die Leipz. Zah. Note bey. Es ist nichts davon eingegangen.Ich umarme Sie, Lieber; und grüße Ihr ganzes liebes Hauß herzlich. Sorgen Sie nur für Ihre Gesundheit; das Andere wird schon beßer gehen, als Sie denken.Ewig Ihr treuester Freund FJB.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

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Erfassung: 10. November 2015 ; Modifikation: 10. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00