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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 27.11.1806Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/109

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 27.11.1806Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/109


Weimar, 27.11.1806. - 1 Bl. (2 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Mein Theuerster Freund,Die Zeichen, welche ich von Zeit zu Zeit über das künftige Schicksaal von Halle und der Akademie zu beobachten Gelegenheit habe, werden mir imer bedenklicher, und ich glaube gewiß daß wir einer Aufhebung der Universität entgegen sehen müßen. Wenigstens schreibt mir ein Freund, der es wißen kann, daß Napol. bey der Audienz, die er den Deportirten der Akademie von Leipzig gab, und wo er sich sehr lange mit Fr. Ehrhardt unterhielt, geäußert habeEr mißbillige die vielen kleinen Universitäten in Teutschl., Erlangen, Jena, Wittenberg, wo Alles so dürftig u. beschränkt sey; er meynte die Gelehrten müßten gut besoldet u. so situiert seyn, daß sie keine Scribler werden dürften, und mit Würde der andern Stunden imponiren könten. Er wunderte sich daß Leipzig von der Aufhebung der Universität Halle nicht mehr Nutzen [?] gezogen habe, und nicht dazu p.p.Meine Vermuthung wird noch dadurch um so gewisser, daß der Saalkreis gewiß einen andre LandesHerrn bekomt, und, sey es nun Sachsen oder ein Andrer, die Akademie, die ohnedieß hernach keine Studenten mehr bekomt, sicher aufhebt. Wir dürfen uns also jetzt, bey dem allgemeine Unglücke, keine falschen Hoffnungen und Illusionen machen, mein Bester, sondern müssen vielmeh auf Mittel der Selbsterhaltung, und was wir nun nach einem solchen unglückl. Fall mit der A.L.Z [Allgemeinen Literaturzeitung] machen, denken. Dieß erfordert eine tiefe und weise Deliberation die sich auf die genaue Prüfung aller unsrer Kräfte, Aussichten, und unsre innere Oekonomie [?] gründe muß. Zu dieser Consonanz muß und will ich jetzt nach Halle kommen, allein ich wünschte daß wir zugleich unsre säumige Bilanz abschließen, und unseren neuen Oparations Plan 1807 machen und beschließen könnten, denn beschloßen muß er werden, wenn wir auch in diesem Augenblick noch nicht fallschen können; also immer auf den schlimmsten Fall, damit wir nicht überrascht und bekämpft werden. Schreiben Sie mir daher mit mgehender reitender Post über Leipzig, ob wir wohl Mitte Decbr. mit dem Drucke der A.L.Z. so weit sind, daß wir unsere Bilanz schließen, und die Lage unseres ganzen Geschäfts übersehen können, damit ich meine Reise darnach reguliren kann. H. Schaller[?] habe ich Willens in etlichen Tagen schon nach Halle vorauszuschicken, damit er indeßen die rückständigen Revisions Arbeiten, Auszüge und Inventur machen kann.Ich beziehe mich übrigens auf meine letzten Briefe vom 19. und 23. dies. an Sie, mein Bester, und erwarte Ihre Antwort auf Gegenwärtiges mit Verlangen.Ewig IhrFJB.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

DE-611-HS-2932760, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2932760

Erfassung: 10. November 2015 ; Modifikation: 10. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00