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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 02.03.1807Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/114

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 02.03.1807Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/114


Weimar, 02.03.1807. - 2 Bl. (3 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Ich wende die letzte Stunde meines heutigen mühevollen Tages noch dazu an, Ihnen, mein Bester, das Nöthigste aus Ihren beyden letzten Briefen, No. 13. u. 14. zu beantworten. Also1. sind bey mir wegen Ehrh. in Leipz. Luftschloßbauerey völlig gerechtfertigt, und ich sehe daß ich Sie mißverstanden habe. Komt Zeit, komt Rath. Die großen Wetthändel können sich zwischen heute und Ostern noch wunderbar drehen und wenden. In Südosten bekomt es ganz den Anschein dazu.2. Herzlichen Dank für die schnelle Anzeige der ersten Liefer. des Repertorii, die recht brav ist. Die Rüge daß so Viele, und sogar Gelehrte, das Repertorium für ein Register der A.L.Z. [Allgemeinen Literaturzeitung] halten (!!) ist sehr gut, und de tempore. - Zwey Fächer, Jurisprud. u. Medizin sind schon wieder fertig, und kommen mit der Philosophie nächstens.3. Schicke ich Ihnen mit meinem Cass. u. HauptBch. des Reserve Fonds zugleich einige Monita über Rechnungs Verstoße auf die ich mit Schellenberg gestoßen bin, und die noch zu berichtigen seyn werden;4. Desg. auch einige für unsern Ehrhardt, über seine Wochenberichte. Ehrhardt muß durchaus exacter und thätiger werden, oder er schadet uns mehr, als er uns nutzt. Unser Geschäft das jezt so sehr periclitirt, muß warlich scharf und genau zusammengenommen, und mit äußerster Anstrengung und rascher Thätigkeit behandelt werden, und wir können keine Pferde brauchen, die ihre Stränge nicht scharf anziehen, sonst - geht's, wie Gott will.5. Folgt bey. Mscpt. Journ. Revis. Medicin von Dr. [Johann Gottfried] Gruber. Auf den Donnerstag die Politik.6. Desg. von Dr. Gruber, eine Erklärung an und über unsern Freund Skunk in Jena, welche er als Inserat im J. B. abgedruckt haben will. Aber7. noch lustiger ist [Johann Jacob] Griesbachs bey. Bericht über ein Abentheuer das unser Skunk in Waßernoth im Mühlthale bestanden hat. Es gab warlich ein herrliches Titelkupfer vor seine A.L.Z.8. Unsern lieben Griesbach plagt noch sein Catharr Teufel, der nicht weichen will. Es ist wieder eine sehr ernstliche Gichtstaupe.9. Jawohl Lieber! müßen wir uns jetzt das cura et valeas einander sorgsam und besorgt zurufen. Des guten [Friedrich August] Carus schneller Todt hat mich ebenso als der Verlust unserer edlen Freundin v. LaRoche [Sophie von La Roche] sehr betrübt. Aber stellen Sie sich vor, heute erhalte ich die Nachricht aus Paris, daß auch unser lieber tefflicher [Théophile Frédéric] Winckler am Schlage blitzschnell am 20n Febr. gestorben ist. Er ging frisch und u. gesund von Millin weg ins Palais roj. zu einem Restaurateur zu Tische, und wie den Huth ablegt und sich setzen will, fällt er todt neben seinem Stuhle nieder. Dieser Verlust thut mir sehr wehe. Ich habe aber schon wieder einen andern Correspondenten für meine literar. Bedürfniße und auch für die A.L.Z. gefunden.10. Wie ist denn jezt der Gang der A.L.Z. u. der Erg. Blätter? Wir sind schon im März, und nun muß es sich doch zeigen was es geben soll. Sind denn viele Absagungen der Erg. Blätter eingegangen? Schreiben Sie mir mit nächster Post ausführlich über diesen Punct, Lieber.11. Wie es denn wegen des Vorfalls mit der totalen Abbestellung des PostAmts zu Eisenach geworden?Der Herzog [Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach] ist auf seiner Reise nach Warschau in Berlin wieder umgekehrt, weil er erfuhr daß Napo. schon zur Armee wieder abgegangen war, und er nicht Lust hatte ihn in die Sümpfe Pohlens zu folgen; auch unser Contingent schnell organisirt werden mußte. Dieses marschirt allein, schon d. 8n dieses fort, und nach Stettin. Der Kais. Nap. hat dem Herzoge vor. Woche eigenhändig und höchst verbindlich geschrieben. Er titulirte ihn Mon Cousin! - Ey des lieben H. Vettern!Adieu Lieber! Schreiben Sie baldIhrem FJB.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

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Erfassung: 10. November 2015 ; Modifikation: 10. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-04-05T19:12:53+01:00