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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 10.08.1807Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/120

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 10.08.1807Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/120


Weimar, 10.08.1807. - 1 Bl. (2 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Mein Bester,Ich bin es sehr wohl zufrieden, daß Sie Feilbietung unsers Haußes noch ein wenig anstehen; obgleich ich H. Chairacs Meinung und Versicherung für nichts als bloßes Verbiage halte, auf das man so wenig, als auf alle glatte Worte der Franz. etwas geben muß. Der T-l mag nicht en mauvaise humeur kommen, wenn man so behandelt wird, als die Hal. Profeßoren. Bekomt nun Jerome noch Gött. dazu, wie wohl jezt schon der Fall ist, was soll er denn mit 5 oder auch nur 2 Akademien in seine Königreiche, machen, das an Gött. genug hat - Eher glaube ich noch an eine Vertauschung von Halle an Sachsen; denn der Franz. Gesandte Reinhardt [Karl Friedrich Reinhard], der hier ist, und mich heute besuchte, sagte mir das der AbtretungsTractat von Barby, Gommern, und dem Sächs. Mansfeld an Jerome, in Dreßden schon unterzeichnet worden sey, das Tausch- oder Entschädigungs Object dagegen aber wußte er noch nicht gewiß.Fror. [Ludwig Friedrich von Froriep] schrieb mir heute aus Berlin: man wiße dort durchaus noch nichts vom Könige; nicht wo er sey; nicht was er wolle / ich glaube gewiß, daß weiß er selbst nicht /. Massow sey sehr dafür gestimt die Hal. Univ. nach Berlin zu versetzen, und sie mit den schon dort bestehenden wißenschaft. Anstalten zu verbinden. Dieß wäre denn so übel nicht, zumal wenn man die ganz unnütze Akad. d. Wiß. aufhörte, und das was ihr noch von dem gewiß sehr herabgesunkenen Kalender Pachte übrig bleibt, mit zur Univ. verwendete. Aber leider wird dieß auch nicht einmal zu den schon darauf angewiesenen Pensionen der alten franz. und andr. Literar. Invaliden zureichen. Kurz es ist leider hinten und vorn nichts; und zu helfen weiß man sich auch nicht. Massows Antwort an uns, die hier zurückfolgt, ist nichts als ein blosses Recipisse. Ich bin nun begierig was unsre Deputirten die am Donnerstag von Ber. nach Königsb. abgereist sind, dort für Antwort bekommen werden.Preußen hat nun auch nicht einmal mehr die Hoffnung sich durch den Beitritt zum Rheinbunde verstärken zu können, denn diesen Antrag hat Nap. - dem nichts daran gelegen ist, Preußen zu verstärken - schon abgeschlagen.Allerdings will Bayern Erlangen erhalten, und die Un. Altorf damit vereinigen. Dieß weiß ich gewiß; und [Heinrich Eberhard Gottlob] Paulus, der auch a la veille zu stehen glaubt, und interessante Veränderungen erwartet, kann dabey viel würken.Ende Aug. werden wir über all dieß heller sehen, und das Schicksal unsrer A.L.Z. [Allgemeinen Literaturzeitung] - die anjezt fast ganz neu organisirt werden muß - gewiß bestimmen können. Nur noch kurze Zeit Gedult, Lieber, und festgehalten was wir haben. Wir wollen mit Kopf und Entschloßenheit handeln, wenns Zeit ist. Der Himmel wird uns schon aus dem gräulichen Wirrwarr helfen. Adieu mein Bester,Ihr FJB.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

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Erfassung: 11. November 2015 ; Modifikation: 30. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00