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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 20.08.1807Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/121

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 20.08.1807Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/121


Weimar, 20.08.1807. - 2 Bl. (3 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Ihre beyden letzten Briefe, mein Bester, der vom 16n durch die Post, und der vom 18 über Jena giengen mir heute zugleich ein. Ich bitte, ja ich beschwöre Sie, Lieber, nur noch eine kurze Zeit mit Gedult und innerer Ruhe das Weitere, was nun kommen wird, kommen muß, zu erwarten, und sich nicht ohne Noth zu kümmern. Jeder Tag bringt uns jetzt ja eine neue Ansicht der Dinge, und nun muß dieß politische Erdbeben erst vorbeygehen, und den Boden wieder ruhig werden laßen, ehe man feste Schritte drauf thun kann. Also meo voto, jezt kein Entschluß, kein Schritt wegen der A.L.Z. [Allgemeinen Literaturzeitung] Diese jagt jezt niemand von Halle fort, und wenn sie gehen müßte, nimt sie gewiß gern Jeder auf. Bis Michae. wo wir dieß pro anno futuro wißen müßten ist Alles entschieden. - Für Berlin - wenn die Universit. nicht dahin komt, und Sie mit derselben - stimme ich keineswegs zu Herausgabe, denn Druck, Papier und Leben ist dort zu theuer; und in dem Falle, daß Sie sich von Ihrer Profeßur entsagen, und sich der A.L.Z. ganz wiedmen müßten, weiß ich beßere Plätze. Auch mit unserm Haußverkaufe wollen wir jezt noch stille seyn, und sehen was komt.Preußen ist leider durch Kopflosigkeit dahin gekommen, wohin man damit im Großen und PrivatLeben komt. Ich erwarte also vom Könige und seinen Umgebungen durchaus nichts. Der Karren steckt zu tief im Drecke, und er wird ihn stecken laßen. Meines Erachtens müßten die Profeßoren in Halle jezt in Corpore erwarten, was ihnen proponirt wird. Fragt Preußen, "wollt Ihr nach Berlin kommen?", so sagen sie dagegen, wie soll unsre Translocation, ohne daß wir dabey leiden, eingerichtet werden? - fragt K. Jerome "wollt Ihr mir dienen, und zur GesamtAkademie nach Braunschweig ziehen?" so fragen sie wieder, was für Bedingungen machst Du uns? - Wer indeßen ein beßeres Unterkommen finden kann, der geht. - Also, komt Zeit, komt Rath, Lieber. Thun Sie nur aus Aengstlichkeit keinen Schritt für sich allein; ohne mich und Frd. [Johann Jacob] Griesbach zu konsultiren. Dieß meint Gr. auch wie Sie aus seiner Beylage sehen. Geben Sie Acht es geht noch Alles beßer als Sie fürchten.Es thut mir sehr Leid, daß [Ludwig Friedrich von] Froriep jezt nicht da ist, und die Mission nach Paris übernehmen kann, Statt der mühsamen und ganz vergebenen Reise nach Memel, mit der ich gleich Anfangs nicht ganz zufrieden war. Doch glaube ich daß auch diese Deputation nach Paris nicht viel nutzen wird. Denn sollte K. Jerome, der die völlig florissante und wohlerhaltene Univ. Göttingen bekomt, daneben noch eine neue noch nicht fundirte, zu der er selbst noch keine Fonds( hat, in Braunschweig stiften? Dieß ist sehr zweifelhaft.Auf jeden Fall, Lieber, wollen wir nur unsre curranten Tagsgeschäfte nicht durch diesen Wirrwarr leiden laßen; und in omnen [sic] eventum drauf dencken, einen neuen strengen Oekonomie Plan für die A.L.Z. zu machen. Nach dem heutigen Wochenberichte steht nur der Debit der A.L.Z. stille. Sehen Sie doch einmal nach ob wir ganz gedeckt sind. - Frd. E. [Johann Samuel Ersch] hat mit seinem Haußkaufe in Halle einen albernen Streich gemacht. Dieß bindet ihn nun an H., oder muß er es, wie das in Jena wieder im Stiche laßen, so fürchte ich für Madme.Das Mährchen was man Ihnen von dem was Nap. hier den Jenai. Deputirten gesagt haben soll, geschrieben hat, ist eine baare Lüge.Adieu mein Bester! Seyn Sie ruhig thätig, und sorgen nur für Ihre Gesundheit. Ich thue es auch!Ewig Ihr FJB.Hierbey folgt eine Depesce von Dr. [Carl Constantin] Haberle.NB. Ich bitte um die rückständen 2 Monats Status vom Jun. u. Julio, denn jezt muß man immer auf den Compaß sehen.Bey. Brief an d. H. Zimmer laßen Sie gefäl. durch Krausen besorgen; der weiß wo derselbe wohnt.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

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Erfassung: 11. November 2015 ; Modifikation: 30. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00