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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 10.09.1807Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/123

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 10.09.1807Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/123


Weimar, 10.09.1807. - 1 Bl. (2 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Hier haben Sie, bester Schütz, unsres Freund Gr. [Griesbach, Johann Jacob] Votum über Ihre Anfrage wegen der A.L.Z. [Allgemeinen Literaturzeitung] und ihrer jetzigen Lage u. Verhältniße. Auf Frorieps Nachrichten, die doch nun / da er schon am 16n: Aug. seine Ankunft in Memel gemeldet hat / unverweilt eingehn muß komt Alles an. Fragt H. Jollivet indeßen bey uns an, so wäre das Bleiben in Halle, unter den von Ihnen vorgeschlagenen Bedingungen, allerdings das Beste. Allein daß wir diese erhalten würden zweifle ich sehr, besonders was den Punct der Censur- der Stempel- und der EinquartirungsFreyheit betrifft, weil dieß gerade gegen das franz. Staatssystem läuft. Wir würden tüchtig eingeschnürt werden, und eine A.L.Z. Rival in Berlin bekämen wir sicher den Augenblick, der uns höchst gefährlich werden könnte. Für einer Transplantation nach Berlin fürchte ich mich weniger als Sie. Und am Ende ist ja wohl möglich daß B. [Karl Friedrich von Beyme] der ja nun eigentlicher Kabinetsminister und das Staats Organ ist, auf den Einfall komt, die A.L.Z., die Er doch dem Könige acqu[i]rirte-, und immer protegirte, mit der Akademie d. W. zu verbinden, und Ihnen eine Besold?. als Academieien anzuweisen. Dieß wäre mir im Grunde das Liebste, denn dann könnten Sie sich der A.L.Z. ganz wiedmen.In den Zeitungen spukt ein närrisches Gerüchte, Jena sollte uns gegen Erfurth u. Blankenhayn abgetauscht, ein eignes Herzogthum, die Universit. aber von Napo. besonders dotirt, und zur ersten in Teutschlabd gemacht werden. Wir wißen zwar hier noch gar nichts davon; allein mög. ists daß Nap. den Einfall hat, sich solch ein Monument auf das Schlachtfeld von Jena zu setzen; und mir wäre es recht lieb; denn dann hörte der erbärmliche Einfluß und dumme Despotismus von Weimar auf, der Sauerteig würde dort ausgefegt, unser Griesbach gewiß respectirt u. gehört, tüchtige Leute hingezogen, und man hätte Hoffnung dort etwas Gutes zu machen. - Nun wir wollen wachen, und uns auf die Lauer legen. Komt Zeit komt Rath; und man muß nur die Sachen reif werden laßen, ehe man Schritte thut. - Prof. Jacob [Ludwig Heinrich Jakob] wird sich sehr wegen seiner Uebereilung mit Charkow hinter den Ohren kratzen, wenn er den Fall in Königsberg hört.Adieu Lieber! Schreiben Sie mir bald wieder!Ganz IhrFJB.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

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Erfassung: 16. November 2015 ; Modifikation: 16. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00