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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 24.02.1808Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/136

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 24.02.1808Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/136


Weimar, 24.02.1808. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Ich habe seit 10-12 Tagen an einen derben Gichtstaupe gelitten, liebster Freund; hoffe aber daß dieser kleine Sturm nun ziemlich vorüber seyn soll.Ihr letzter CommunBrief an Frd. Griesb. [Johann Jacob Griesbach] und mich enthält freylich nicht viel Tröstliches für uns; und es sieht noch in Berlin so trübe wie in Halle aus; denn Franckreich hat nun laut und mit dürren Worten erklärt, daß es Berlin u. die Preuß. Länder nicht eher verlaßen werde als bis zum allgemeinen Frieden. Das kann leider noch lange dauern; und wer kann diesen Teufel exorcisiren? - Auf der andern Seite wird und kann der König v. Westph. für keine Universität eher etwas thun, als bis er Fonds hat, und dazu durch das enorme Emprunt forcé die ihm geraubten Domainen wieder abgekauft sind. Das kann auch noch lange dauern!! Gott weiß was man da indeßen machen soll; und wie sich dieser höllische Wirrwarr noch auflösen wird. Ich erwarte noch immer einen Deum ex Machina dazu. - Es ist nur gut, daß der A.L.Z. [Allgemeine Literaturzeitung] Debit sich bis jezt noch hoffnungsvoll gehalten hat. Denn ich dencke doch daß wir bis zur Meße mit unsrer ganzen Auflage so wohl der A.L.Z. als Int.B. fertig seyn sollen, da beyde jezt schon so weit sind. Laßen Sie mir doch die spezif Debitliste, die ich letztlich schon verlangte, schicken, damit ich wer bekomt, und ob Ehrhardt nicht wieder so unsinnig jeden Lump wie voriges Jahr Credit giebt, welches heuer durchaus nicht seyn darf.Die verlangte Abrechnung mit dem Ind. Comptoir gieng neulich ein, als mein letzter Brief schon fort war, aber die andern Puncte meiner letzten Verordnungen erwarte ich noch.Daß es Ihrem H. Sohne mit der Teutona so fatal geht, thut mir herzlich leid; denn sie fieng recht gut an, und es ist Schade daß sie durch den Lumpenhund, den Oehmigke scheitert. Hätte Ihr H. Sohn mich darum gefragt, so hätte ich ihm dieß schon an vor. Ostermeße prophezeihen können; denn da war der Hundsfott schon hin, und ich verliehre über 300 rh. an ihm. Zur Ostermeße werden wir eine fürchterliche Niederlage im Heere der Sosiorum erleben. Seit d. 31n: Decbr. bekomt keiner, der nicht seine alten Reste bezahlt hat, ein Blatt mehr von mir.Das bey. zurückkommende Mscpt. geben Sie nur mit meinem besten Dancke H. Prof. [Kurt Polycarp Joachim] Sprengel zurück, und verbitten in meinem Nahmen diese VerlagsOfferte. Ich habe schon einmal in den Hieroglyphen ein Haar gefunden, und jezt kann Einen nicht der Kützel stechen so etwas zu wagen.Den Januar von Millins Exp. der A.L.Z. bekommen Sie zurück.Machen Sie nun Ihren Ueberschlag mein Bester, wenn Sie glauben im März nach Jena kommen zu können; damit ich auch meine Disposition darnach treffen kann. Es ver-steht sich daß Wetter u. Weg gut seyn müßen.Schaffen Sie mir doch 1 Exemp. von der Galerie Preuß. Charactere; aber NB. ein uncastrirtes, so wie es in Berlin confiscirt worden ist; oder wenigstens nur auf 1 Woche zum Lesen. Ich kann es hier nicht bekommen, und Sie verbinden mich recht sehr damit.Haben Sie denn von meinem Conto an die Akad. Bib. Gebrauch gemacht? Und wird denn [Friedrich August] Wolf zurückkommen, oder wenigstens Rechnung ablegen; und nicht auch diesen Gestank hinter sich laßen?Wie geht es jezt mit H. Univ. Kanzler [August Hermann] Niemeyer? Wird und kann er was thun?Dohm geht als Westph. Gesandter nach Dreßden, wie er mir schreibt. Ein Beweiß daß man ihn in Cassell entfernen wollte.Leben Sie recht wohl, mein Lieber!Ihr FJB.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

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Erfassung: 23. November 2015 ; Modifikation: 23. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00