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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 03.11.1810Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/154

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 03.11.1810Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/154


Weimar, 03.11.1810. - 2 Bl. (3 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Endlich bin ich wieder zu meinen Hauß-Göttern zurück, und ein wenig zur Ruhe, mein Bester, wenn sich bey dem jetzigen Hunde-Leben, das man - Danck seys dem Beglücker Europens, dem großen N. [Napoleon] - führen muß, nur ein Schatten von Ruhe denken läßt; und kann Ihnen heute ein Paar Worte nur Ihrer Notiz schreiben. - Ich war, wißen [sic], von der Mitte August an, in Wirzburg, Stuttgardt, Tübingen, dann Ulm, Augsburg, München, wieder in Tübingen, und brachte dann meine arme, noch immer sehr krancke Frau über Heidelberg, Franckfurth pp zurück; mußte dann, weil mein Buchhalter kranck worden war, wieder nach Leipzig, um den bittern Kelch der abscheulichen Mich.Meße zu trincken, und den kommenden Untergang des Buchhandels in Teutschland vorauszufühlen; dann mußte ich wieder nach Rudolstadt, um mancherley zu arrangiren; schlug mich wieder mit einem Katharr u. Schnupfen Fieber, und einem Berge dringendster Geschäfte herum; wartete zugleich von Tag zu Tage auf die Anzahlung des Kalb. Capitals, um die Gelder abschicken zu - sehen Sie, mein Lieber was bisher an meiner Briefsperre Schuld war; und daß ich indeßen auch nicht auf Rosen lag. - Heute also nur das Nothwendigste zu Beantwortung Ihres lezten Briefchens vom 30n: Oct. an meinen Sohn.Ich hoffe daß endlich das Kalb. ZahlungsGeschäft zu Stande sey, und die Gelder vom Stadtsynd. Schneider abgeschickt werden könnten; da läßt mir Schneider sagen, der Darleiher habe vor. Woche 400 rh. von den 1000 rh. noch zurückgenommen, weil sie nicht seine gewesen wären, und er also die 1000 rh. erst in et. Tagen complettiren wolle u. könne. Ich hoffe also daß Schneider die Gelder noch zu Ende dieser Woche an H. Dr. [Karl Jakob] Scheufelhuth wird abschicken können. So geht es nun jezt, mein Lieber! Alles, wobey von Gelde und Zahlung jezt die Rede ist, stockt und hinkt, und wir werden bald - Danck sey es N. [Napoleon] - bald gar kein Geld mehr in Teutschland haben. -Wie geht es denn jezt in Halle? Und hat die Stadt keinen neuen NahrungsZweig erhalten, oder Hoffnung sich von ihrem Marasmus zu erhohlen?Was hören Sie denn von der neuen Berliner Universität? Wie viel Profeßoren u. Studenten hat sie denn nun wirklich? Wie ich mercke, steht schon Mancher, der erst kommen soll, als effecitiv mit im LectionsCataloge! -Zu unserm Separat.Geschäfte muß ich einen ruhigern Posttag wählen. Da von also nächstens, mein Lieber. Indeßen Vale et fave! FJBN.S.Bey. Briefchen an [Paul Jakob] Bruns habe ich vom Kanzler Schnurrer mitgebracht. Empfehlen Sie mich ihn bestens.

Bemerkung: FJB.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

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Erfassung: 2. Dezember 2015 ; Modifikation: 2. Dezember 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00