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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 11.04.1812Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/157

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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 11.04.1812Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/157


Weimar, 11.04.1812. - 1 Bl. (2 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Allerdings, mein Theuerster, ist unser verewigter [Johann Jacob] Griesbach jezt glücklicher als wir, die wir noch die Paar Jahre hindurch, die wir noch zu leben haben, von allen Seiten gepeiniget und geärgert, und jedes frohen Genußes und Gedankens beraubt werden. Wohl uns indeßen, daß auch wir dem Ziele nahe sind. - Auch Schmidt ist nun nach langen Leiden entschlafen; und Gott weiß, wo man nun wieder ein Paar gute Theologen für Jena hernehmen soll. Ich habe dem Herzoge vorgeschlagen man solle Griesbachs vortreffliche Bibliothek - wenigstens die Theolog. für die Universität acquiriren, und dann ein Paar fähige junge Theologen, aus der Tübingen Pepiniere, nach [Christian Friedrich von] Schnurrers Auswahl, nehmen und ihnen für die Exegese u. Kirchengeschichte Griesbachs Bibliothek zum Gebrauche mitgeben. Ich glaube Köthe, der die Kirchengeschichte von Griesb. übernahm, würde mit diesem Hülfsmittel, und vielleicht mit Gr. Heften für dieß Fach gut werden, denn er hat einen guten Lehrvortrag; auch, sagt man, Paulus würde wohl von Heidelberg wieder nach Jena kommen, wenn man ihn, mit guten Bedingungen rufte. - Aber es ist leider! Den Fürsten jezt kein Ernst mehr um die Erhaltung der Universitäten und Wißenschaften! - Mündlich davon mehr. - Was noch aus der großen Völkerwanderung nach Norden werden soll, wißen die Götter! Ein dickes Dunckel deckt noch N. [Napoleons] unermeßliche Plane. Dem Himmel sey Danck, daß nun endlich seit 2 Tagen ein wenig Ruhe um meine Ohren, und bey meinen HaußGöttern geworden ist! Auch bey Ihnen wirds jezt ziemlich vorbey seyn. - Mit dem ChartenKaufen der Fr. Offiziere hat sichs bey mir sehr halten laßen; denn ich bin, bey all dem Treiben kaum auf 800 rh. gekommen; und ich denke die 200 Ldrs für ChartenLoosung in Dreßden, werden sich auch sicher höchstens auf 2000 rh. reduciren laßen.Himmel welch ein MeßCatalog wieder! und welch ein Berg von Schofel! Dürfte ich doch dießmal nicht nach Golgatha-Leipzig wandern! Aber leider muß ich dahin, und diesen Kelch trinken! - Sonntag Cantate d. 26: Apr. gehe ich dahin, bleibe 8-9 Tage, und rechne gewiß darauf Sie, wenigstens auf einen Tag dort ruhig zu sehen und zu sprechen. Kommen Sie ja, mein Bester, und schneiden sich die Zeit nicht zu kurz zu. Ich habe über Vielerley mit Ihnen zu sprechen und Abrede zu nehmen. Schreiben Sie mir also wann Sie dort zu seyn glauben.Daß Sie dem lüderlichen Dr. Götze, von Zörbig, kein Geld für mich gezahlt haben, ist sehr gut. Er war 2mal schon als Assistent bey meinem Geogr. Institute angestellt, wozu er sich seiner trefflichen Kenntniße wegen sehr qualifizirte. Er lief aber als ein lüderlicher Hund beydemale, und zuletzt noch 1807 davon. Jezt versicherte er mir bey Himmel u. Hölle daß er sich völlig gebeßert habe; und bat mich, auch durch seinen Onkle den OberPfarrer Kermes, in Zörbig, wieder um Anstellung u. Brod. Ich verzieh ihn, und schickte ihm 10 rh. Reisegeld. Er kam bis Halle, versoff da die Paar Thaler, kam nicht, und wollte also auch Sie prellen. Er ist wieder nach

Bemerkung: unvollständig, Schluss fehlt

Objekteigenschaften: Handschrift

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Erfassung: 2. Dezember 2015 ; Modifikation: 2. Dezember 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00