Detailinformationen

Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 01.11.1818Universitätsbibliothek LeipzigChristian Gottfried Schütz, BriefwechselSignatur: Rep. III 1a/1/163

Funktionen

Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 01.11.1818Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel

Signatur: Rep. III 1a/1/163


Weimar, 01.11.1818. - 2 Bl. (3 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Mein alter, Theuerster Freund,Obgleich sich unsre Federn lange einander nichts gesagt haben, so hoffe ich doch, das unsere Herzen und Gesinnungen noch in der alten guten Harmonie zusammenstehen. Ich bin nun alt, 71 Jahr, und auch meine Feder wird alt und stumpf, und für Vieles in der Welt gleichgültig, nur nicht für Licht u. Wahrheit. Unendlich freue ich mich aber, von Ihnen, alter, lieber Freund, noch so oft Beweise von jugendlicher Geisteskraft zu sehen. Gott erhalte sie Ihnen noch lange!Ich habe indeßen manchen politischen Strauß u. Kampf mit den schändlichen Finsterlingen, worunter [August von] Kotzebue einer der schlechtesten ist gehabt, ihn aber immer, mit meinem tapfern Mitkömpfer [Ludwig Friedrich von] Froriep, glücklich bestanden. Hier lege ich Ihnen ein schönes Victoria, das Wirzburger Urtel für unsern Freund Luden bey, welches hier gewaltiges Bauchgrimmen macht. Die Nemesis istkeinesweges todt, sondern schläft nur aus guten Gründen einige Zeit, undwird schon wieder erwachen, und ihr quos ego sprechen.Die göttliche Nemesis verwaltet auch jezt ihr Amt streng u. rächend an dem schlechten [Heinrich Carl Abraham] Eichstädt in Jena; denn 1., hat er die Direction und Cmolumente von dem aufgehobenen Convitorio verlohren; desg.2. die OberBibliothekarStelle bey der Univ.Bib. mit 200 rh. Gehalt;3. muß er die Hälfte des FürsteGartens wieder hergeben, welche er unter dem Vorgeben u. Versprechen daß er ein hauß drauf bauen wolle, welches er aber nicht erfüllte, geschenkt erhielt.4. muß er die 18 Jahr rückständige Bibliothek Rechnung, sub poena, ablegen, worauf er et. 1000 rh. Rest bleiben soll.5. Soll er die Buchhänd.Noten von all den Büchern schaffen / NB. A.L.Z. FreyArtickel / welche er der Bib. um den Ladenpreiß aufgehängt hat.Kurz es geht ihm jezt jämmerlich, dern Goethe schüttelt ihn grimmig, und sein Schutzpatron V.[Voigt] kann ihn nicht mehr schützen. Dieß hat der schuft an uns verdient.Mein bey. kleines Inserat zur Notiz für H. Rath [Ludwig] Lüders in Altenburg, haben Sie die Güte bald in Ihr Intel.Blatt aufzunehmen. Meine u. des Recens. ausführ. Antwort lege ich zu Ihrer Notiz mit bey.Das bey. Schreiben meines Comptoirs an Sie, in Betreff unserer CapitalSache, begleite ich mit meinem freundlichen Vorworte. - Ich habe jezt das große Gasparische Handbuch der Erdbeschr. - welches ganz neu angefangen, 24 Alph. starck, wie und von Gaspari, Haßelt und Cannabich gemeinschaft. bearbeitet wird, - unternommen, und noch manche andre schwere Fracht zu fördern. Meine Casse bedarf also sehr kräftige Unter-stützung. Könnte Sie es also so einrichten, mein Bester, daß Sie dieß Capital gegen meine Jura cessa aufnähmen, und mir dieß Geld früger zahlten, so würden Sie mich dadurch außerordentlich verbinden, und es geschähe mir dadurch ein wahrer FreundschaftsDienst. Doch Sie werden für Ihren alten Freund thun was Sie können.Froriep grüßt sie herzlich, so wie mein ganzes Hauß. Auch meine besten Grüße an meinen alten Freund [Johann Samuel] Ersch. - Uebriges Gott befohlen; mein Bester! Und wie sonst und immerdarGanz der IhrigsteFJBertuch.

Bemerkung: FJBertuch.Auf Blatt 2 ist die erste Hälfte des Briefes Rep. III 1a/1/164 vom 03.03.1819 eingeklebt

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch

DE-611-HS-2943905, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2943905

Erfassung: 2. Dezember 2015 ; Modifikation: 2. Dezember 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:04:38+01:00