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Brief von Theodor Schacht an Fanny Lewald, 06.08.1848Universitätsbibliothek LeipzigAutographensammlung KestnerSignatur: Slg. Kestner/II/A/IV/1810/Nr. 1

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Brief von Theodor Schacht an Fanny Lewald, 06.08.1848Universitätsbibliothek Leipzig ; Autographensammlung Kestner

Signatur: Slg. Kestner/II/A/IV/1810/Nr. 1; Mappe 1810; Blatt Nr. 1


Schacht, Theodor [Verfasser],Lewald, Fanny (1811-1889) [Adressat]

Darmstadt, 06.08.1848. - 4 Bl. (7 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Umständliche Formulierung der Bewunderung;Es folgt der Anlaß des Schreibens: "Es gilt einer Vereinigung von Frauen, um bei der bevorstehenden Abfassung eines für ganz Deutschland gültigen bürgerlichen Gesetzbuches auf diejenigen Artikel hinzuwirken, welche die Stellung des Weibes, die Rechte desselben betreffen."Beschreibung der einschlägigen Kapitel in neueren Gesetzbüchern, vor allem dem napoleonischen: "von dem höheren Standpunkte noch entfernt" "den die Jurispundenz doch in Hinsicht auf manche andre bürgerliche Verhältnisse wirklich erreicht hat."Wie aus den ständischen Debatten deutlich wird, ist von der juristischen Welt wenig zu erwarten, wenn dies nicht "von Seite des weiblichen Geschlechts" vor der Abfassung des Gesetzbuches zur Sprache gebracht wird.Die Frau des Absenders hat seit mehr als 30 Jahren über die Stellung des weiblichen Geschlechts gegenüber dem männlichen viel nachgedacht, gelesen und mit "juristischen Freunden darüber disputiert, und endlich bei der jetzigen Möglichkeit einer Änderung daran gedacht hat, eine öffentliche Kundgebung der Wünsche der Frauen, eine gemeinsame Addresse ans deutsche Parlament zu veranlaßen. Vor etwa 10 Wochen ließ sie einen vorläufigen Aufruf an Deutschlands Frauen bezüglich des Eherechts im künftigen deutschen Gesetzbuche in die Frankfurter Didaskalia einrücken, - ein Wort, das hie und da Anklang gefunden, aber so allein stehend, und als Zeitungsartikel mit dem Tage verschwindend, nicht von raschem Erfolg sein konnte, besonders gewärtig, wo die politische noch überwiegende Bewegung alles andere bei Seite schiebt. Es gehört Zeit dazu, eh sich eine auftauchende der Gewohnheit noch entbehrende Idee Bahn bricht, und außerdem muß sie - da der eine Tropfen noch keinen Stein aushöhlt - mehrfach und immer wieder vorgetragen werden. Meine Frau konnte bisher nichts weiter dafür thun". Aufgrund häuslicher Verpflichtungen und Kuraufenthalten in Wiesbaden gegen Rheuma, von dem sie erst wieder halb genesen ist, schrieb seine Frau die Adressatin noch nicht selbst an. Bitte um die Übermittlung der Ansicht der Adressatin über den Aufruf. Wunsch der Frau um die Unterstützung durch die Adressatin, ist aufgrund der Schriften und Geistesrichtung der Adressatin nachvollziehbar.Ein Exemplar der Didaskalia beigelegt; Grüße an Professor Stahr, den der Adressat aus dem Bopparde Bade kennt

Schacht, Emilie [Behandelt]

Bemerkung: hs. Vermerk: An Fanny Lewald vom Oberstudienrath Schacht in Darmstadt/ Ad. Stahr

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Autographensammlung Kestner / Merkwürdige Deutsche (Slg. Kestner/II/A/IV)

[Slg. Kestner/II/A/IV/1556 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3052989, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3052989

Erfassung: 7. Oktober 2016 ; Modifikation: 22. August 2019 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T16:06:13+01:00