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Brief von Caroline Friederike Luise Junot an Abraham Voß, 13.05.1824Universitätsbibliothek LeipzigAutographensammlung KestnerSignatur: Slg. Kestner/II/A/IV/1834/Nr. 1

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Brief von Caroline Friederike Luise Junot an Abraham Voß, 13.05.1824Universitätsbibliothek Leipzig ; Autographensammlung Kestner

Signatur: Slg. Kestner/II/A/IV/1834/Nr. 1; Mappe 1834; Blatt Nr. 1


Weimar, 13.05.1824. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: "Hierbey erhalten Sie mit dem innigsten Dank von uns Allen Ihre Briefe zurück. Die gute Mutter grüßt Sie herzlich und versichert Ihnen wie wohlthätig ihrem Herzen die Mittheilung derselben war. Gestern Abend laßen wir sie, und wurden dadurch innig gerührt und lebhaft zum Guten entflammt. Wir alle empfanden tief Ihren Verlust und zugleich die hohe Ergebung in den Willen Gottes. - Was haben Sie für herrliche Eltern! und wie fühlt man sich gestärkt durch dies hohe Beyspiel. Mir stand ihrer lieben Mutter Bild so lebhaft vor der Seele daß ich im Geist mit ihr sprach und ihr aus vollen Herzen dankte für diese Winke zum hohen Leben; denn jedes Beispiel einer Veredlung zieht uns ins bessere Leben hinüber. Ich werde sobald ich kann an Ihre liebe Mutter schreiben, um meine Sehnsucht nach ihr zu stillen; u. ihr zu sagen welchen tiefen Eindruck sie auf mich gemacht hat. Sie läßt das Räthsel dieses Lebens so schön und faßlich auf die höchste Liebe mit diesem Leben zu vereinen; ja um in ihr zu wirken und zu leben; mit geistigen Banden umfaßt sie alle ihre Lieben, und giebt dieser Liebe ihre Sprache, in treuer sorgender Mutterpflege. Sie wird mir gewiß erlauben ihr meine Veehrung und Liebe zu versichern; wie kann ein solches Wesen anders als umsichtig seyn. So hoch und erhaben Ihre Frau Mutter in meiner Seele lebt; so fühle ich dennoch ein innige Verbindung mit ihr. Mir sagt das Herz in ihr finde ich gewiß auch eine liebende Freundin; denn was sie erreicht hat; daß ist das wonach ich strebe. Es ist das liebende Sorgen u. Wirken für den Kreis unserer Lieben im Angesicht einer höhern Welt. Rein und groß lebt in ihrem Herzen die ewige Liebe und göttlich umfaßt ihr Geist das Göttliche ohne den regen Sinn und Blick für die irdischen Freuden zu verlieren. Ich kann es mir auch nicht möglich denken; daß die wahre Liebe von dem irdischen Leben absondert. Vielmehr glaube ich, daß sie uns empfänglicher und wirksamer für dasselbe bildet; da sie uns alles als hohe Pflicht von Gott auferlegt darstellt. Noch einmal wiederhohle ich Ihnen unsere innigste Freude über Ihren Besuch. Das Andenken daran wird uns stets mit dankbarer Freude erfüllen. Wie gern öffnet man sich vor Ihnen da treue wahre Freundschaft uns in Ihrem Wesen entgegen kommt. Noch besonders danken wir Ihnen daß Sie unserer lieben Mutter durch Ihre treuliche Mittheilung so wohl gethan haben. Sie freut sich stets in der Erinnerung an Ihre Gespräche. Wie selten wird uns eigentlich das Glück zu Theil mit Menschen zusammen zu kommen, die rein und klar das Höchste in sich tragen. Sie haben uns dies seltne Glück empfinden lassen; u dafür danken wir mit inniger Rührung. Meine gute Emilie hat sich innig über ihre Gegenwart erfreut. u wir rufen uns diese gemeinschaftlich mit Freuden zurück. Lottchen bittet auch um ihr Andenken. Von der guten Mutter die herzlichen Grüße an Sie die liebe Frau und Kinderchen; Auch wir bitten uns ihnen allen herzlichst zu empfelen. Am Rhein sehen wir uns wieder! Nun leben Sie rech wohl un erhalten sie uns Ihre Freundschaft. Mit Achtung Caroline von Schiller."

Bemerkung: hs. Vermerk.: Caroline von Schiller, jetzt Bergräthin Junot, Witwehs. Vermerk.: An Abrah. Voss. S. Br. ? direct. Abeken d 20. Dec. 1848

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Autographensammlung Kestner / Merkwürdige Deutsche (Slg. Kestner/II/A/IV)

[Slg. Kestner/II/A/IV/1574b (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3054242, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3054242

Erfassung: 12. Oktober 2016 ; Modifikation: 25. September 2019 ; Synchronisierungsdatum: 2024-05-07T15:05:39+01:00