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Brief von Johann Georg Zimmermann an Heinrich Matthias Marcard, 31.01.1789Universitätsbibliothek LeipzigAutographensammlung KestnerSignatur: Slg. Kestner/II/A/IV/2499/Nr. 19

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Brief von Johann Georg Zimmermann an Heinrich Matthias Marcard, 31.01.1789Universitätsbibliothek Leipzig ; Autographensammlung Kestner

Signatur: Slg. Kestner/II/A/IV/2499/Nr. 19; Mappe 2499; Blatt Nr. 19


Hannover, 31.01.1789. - 6 Bl. (9 hs. S.), Deutsch Französisch. - Brief

Inhaltsangabe: Zimmermann teilt seinem "geliebten Freund" mit, dass er zwei Bücher für ihn erhalten hat - eines vom Geheimen Kanzleisekretär Brandes - und diese gleich mit der ersten Post ihm zusendet. Er beklagt, dass er bei ihm Briefschulden hat. Nachdem er aus Holland zurückgekommen ist und sich nichts als etwas Ruhe wünschte, konnte er mit Ausnahme des 22. und 23. Dezembers keinen Tag zu Hause bleiben. Es gibt so viele Kranke, als "bey der Influenza" und er hat keine Hilfe. Dr. Mensching hat mehr Kranke zu besuchen als mancher Arzt in Hannover, er habe viertausend besorgt. Unglücklicherweise starb Dr. Marx an einem "Schlagflusse" von den Wirkungen seines heftigen Zorns. Manche von seinen Kranken sind nun bei Zimmermann. Wegen eines bösartigen Fiebers ist er zu Konsultationen gerufen worden, wobei er Herrn Thierry sterben sah, den noch Dr. Marx behandelt hatte. Es sind viele gestorben, hingegen konnte er Hofrat Brandes retten. An seine eigene Gesundheit konnte er aber gar nicht denken, er litt unter der schrecklichen Kälte und dankt Gott für das Ende dieser Kalamität. Er ängstigt sich wegen des nahenden Alters und dem Verlust seiner erworbenen Freiheiten. Dies nimmt ihm die Lust zu leben, es verstimmt ihn für alles und macht ihm seine Profession zuwider. Er könnte sich im Haus nützlich beschäftigen, wenn er seine Ruhe und Freiheiten hätte, aber er bleibt ein Sklave und wird in seinen Ketten sterben.Gestern erhielt er einen Brief von der Kaiserin von Russland, vom 30. Dezember, in dem sie die Einnahme von Otschakiw ankündigt und ihn wegen seiner Reisen nach Den Haag bedauert. Es folgt ein länger Abschnitt dieses Briefes auf Französisch. Weiterhin teilt sie ihm mit, dass in Petersburg seit längerem die Temperaturen zwischen - 25 bis -28 Grad liegen. Es folgen Dinge, die er sehr behutsam beantworten müsste. Er wird Ausdrücke von Friedrich dem Großen verschweigen, weil ihn Kästner, ein Berliner und sein Freund Gleim für einen "stoltzen Narren ausschreyen". Beiliegend eine Epistel von Dr. Luther an ihm und Auszüge eine Briefes von de Luc aus Windsor, vom 13. Januar auf Französisch. Der Brief endet mit einem nochmaligen Hinweis auf die unbeantworteten Briefe und einen Gruß an Madame Marcard. Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Autographensammlung Kestner / Merkwürdige Deutsche (Slg. Kestner/II/A/IV)

[Slg. Kestner/II/A/IV/2089 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3067075, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3067075

Erfassung: 14. November 2016 ; Modifikation: 22. Dezember 2016 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T16:06:21+01:00