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Medizinische Sammelhandschrift [Fragment]Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 8 Cod. Ms. Luneb. 24 b

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Medizinische Sammelhandschrift [Fragment]Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 8 Cod. Ms. Luneb. 24 b


Unbekannt [Verfasser]

niederdeutscher Raum, 1300-1350 [ca.]. - Ms.; 6 Bl. (Fragm.) (ca. 16 × 12 cm; geb.) + 1 Bl. Beil. mit der Angabe 'Cod. MS. Luneb. 24b/ Fragmente eines Arzneibuches/ 14. Jh.' sowie ein Brief des Hans Reutercrona vom 21. Sept. 1930 (Djursholm) an einen namentlich nicht genannten Bibliotheksrat der UB Göttingen (1 Bl.)., Niederdeutsch Latein. - Verschiedenes, Sammelwerk

Benutzbar.

Inhaltsangabe: 1r-1v Rezeptsammlung (lat.), nach einem - aufgrund von Beschädigungen - kaum noch lesbaren Teil, folgt die Rubrik: "Contra vermes sy caballus habet", daran anschließend noch folgende weitere Rubriken bzw. Rezepte erkennbar: 'De caballo et aliis pecoribus ad vermes occidendos'; 'de illis qui non possunt dormire [?]'; 'De caducis [?]'; 'de serpentibus [?]'; 'Contra tussim'; 'de auribus [oder luribus?]'; ...; 'de serpentibus [?]'; 'de canibus'; 'de asyno'; 'de lacte eque'; 'item'; 'de sacro igne'; 'de capillis fluentibus'; die Sammlung in dieser Form scheint bislang unbekannt zu sein und aus unterschiedlichen Quellen zu schöpfen, u. a. wohl - mittelbar oder unmittelbar - aus dem 'Liber medicinae ex animalibus' des Sextus Placitus.2r-6v Niederdeutscher Gewürztraktat, mit Ergänzungen. '[M]uschate is heyt vnde droge; se maket gůt den bosen adem, se sterket den magen …' — '… so als he den mynschen gripen by deme gordele vnde teil ene (?) …' . Den Grundbestand des Textes bildet offenbar der so genannte 'Niederdeutsche Gewürztraktat', der hier wie üblich mit Angaben zu Muskat beginnt und beinahe vollständig enthalten ist; die entsprechenden Textpassagen auf 2r, 3r-3v: Muskat, Muskatblüte; nicht erhalten ist der Text zu Nelken und Zibeben; dann Kardamom, Galgant, Lakritz, Anis, Kumin, Saffran, Petersilie, Ingwer, Ceduar d. h. Curcuma zedoaria Rosc./Zitwerwurzel, Batonica [?], Wegbreite, Rose, Raute, Salbei, Veilchen, Zucker mit Veilchen; zu diesem Gewürztraktat siehe den Druck bei: Lindgren, Das Utrechter Arzneibuch, S. 68-72; zudem s. Temmen, Das 'Abdinghofer Arzneibuch', S. 314-317, Nr. 6-7, [9]-25; 2VL 6, Sp. 988-990 und Malm, Niederdeutscher Gewürztraktat, Sp. 684-686; im vorliegenden Fragment ist der Gewürztraktat auf 2v und 4r-6v allerdings noch erweitert durch ergänzende Einschübe mit weiteren Rezepten.

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 509-510

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-luneb-24b&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3750290 (Digitalisat)

Bemerkung: Lagenstruktur: Die 28 etwa gleich großen Pergamentstreifen (jeweils ca. 24 x 1,5 cm; die Breite eines Doppelblattes umfassend) wurden im Zuge der Erschließung und Restaurierung an der UB Göttingen mittels Streifen aus Papier und Stoff wieder in der ursprünglichen Abfolge bzw. zu 6 Einzelblättern zusammengeklebt und in dieser Form zwischen kleine Bögen aus Karton eingebunden;Seiteneinrichtung: Schriftraum: ca. 11,7-12 × 10-10,5 cm; einspaltig, 31-33-36 Zeilen;Hände: von einer Hand des 14. Jhs. (1. H.) in Textualis geschrieben.ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen) 

Illustrationen: Teilweise rubriziert (1r-4v), schlichte Lombarden in Rot; auf 2r eine zweizeilige Initiale nicht ausgeführt.Material: PergamentEinbandbeschreibung: Die Fragmente sind zwischen ein gefaltetes Kartonblatt sowie mehrere dicke Papierblätter eingebunden.Erhaltungszustand: Die Blätter bzw. Fragmentstreifen sind teilweise erheblich beschädigt und deshalb an einigen Stellen unlesbar (insbesondere auf 1r-2r).

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Der Schrift und der mittelniederdeutschen Schreibsprache nach zu schließen, entstand die Handschrift, von der die Fragmente stammen, in der 1. H. des 14. Jhs. im nord- bzw. niederdeutschen Raum; nach der Makulierung wurden die Fragmente bzw. Pergamentstreifen im 15. Jh. zur Falzverstärkung bei der Bindung der Hs. 4 Cod. Ms. Luneb. 24 verwendet, die 1853 aus dem Lüneburger Kloster St. Michaelis nach Göttingen gelangte; hier wurden sie bereits in der 2. H. des 19. Jhs. aus der Handschrift ausgelöst.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Lüneburg

[Cod. Ms. Luneb. 24 b (Frühere Signatur), 8 Luneb. 24 b (Frühere Signatur), Luneb. 24 b (Frühere Signatur), Cod. Ms. Luneb. 24b (Frühere Signatur), 8 Luneb. 24b (Frühere Signatur), Luneb. 24b (Frühere Signatur) ; 8 Cod. Ms. Luneb. 24b (Weitere Signatur)]

DE-611-HS-3750290, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3750290

Erfassung: 12. August 2021 ; Modifikation: 25. November 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:29+01:00