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SchwabenspiegelNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 2 Cod. Ms. jurid. 389

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SchwabenspiegelNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 2 Cod. Ms. jurid. 389


Unbekannt [Verfasser]

obersächsisch-thüringischer Raum (?), 1425-1450 [ca.]. - Ms.; IV, 182, I Bl. (29,5-29,8 × 21-21,5 cm; geb.), Deutsch. - Verschiedenes

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Ir-v Vermerke: modernes Vorsatzbl.; an der Rückseite angeklebt ein neues Doppelbl., auf das die Beschreibung von W. Meyer geklebt ist, sowie ein älteres Bl., auf dessen Verso-Seite erstens die moderne Göttinger Signatur vermerkt ist (mit Bleistift) und zweitens folgende Inhaltsangabe: 'Der Schwabenspiegel oder das Schwäbische Land und Lehnrecht'; darunter: 'N(ota) B(ene). In jure provinciali folia 18 ab initio Cap. CLXXVII usque ad Cap. CCX. excisa vel evulsa sunt.' Danach eingeklebt ein Blatt Japanpapier.1ra–188rb Schwabenspiegel (Normalform, IIIb). Als Titel von neuzeitlicher Hand (wohl 18. Jh.) auf 1r am rechten oberen Seitenrand hinzugefügt: 'das provinciale Alemannicum'. "Hi hebit sich an daz lant recht von den friegen." (darüber: 'hi hebit sich an daz lant recht'): 'II, Von den friegen; III Von voget dingen …' — '… vnde daz vnrecht gekrenken daz wir da geniszen da sich lyp vnde sele scheyden sal dez helffe vns der vater vnd der son vnde der heylige geyst etc. Amen. sequitur.' Im Landrechtsteil durchgehende Kapitel- bzw. Artikelzählung (I-CCCLXVIII); es fehlen die Artikel CLXXVII-CCX bzw. die zweite Hälfe der 6. Lage sowie die ganze 7. Lage. Vom Lehnrecht fehlen in der 17. Lage wohl 7 Blätter bzw. die Artikel B, XIV-XXXI.178va-182rb Friedrich II., Kaiser: Mainzer Landfrieden von 1235 (dt. Fassung). "Hye heben sich an der keyer gesetze." 'Wir setzit mit vnsir keyserlichen gewalt vnde mit der ffursten rade vnde andirs dez richis getruwen mannen …' — '… Wir setzen vnde gebyden daz alle vnse fůrsten vnde alle dy gerichte von vns hant daz sie recht richten also dez landis gewonheit vnde recht sy vnde daz selbe den dy vort gerichte vor en han wer dez ouch ...'182v leer, abgesehen von älterer, mit Bleistift eingetragener Göttinger Signatur links unten (Ms. Jurid. 24) sowie dem Literaturverweis Homeyer, Verz. d. Hdschr. 265.Zu dieser Fassung des Schwabenspiegels siehe Eckhardt - Eckhardt, Schwabenspiegel Normalform; zudem Oppitz 1, S. 39; allgemein zum Schwabenspiegel ebd., S. 34-42 sowie Buchhester - Müller, Art. Schwabenspiegel; 2VL 8, Sp. 896-907. Der Text ist als Kapitel B XLIII an das Lehnrecht angeschlossen und bricht ohne erkennbaren Grund mitten im Satz ab; Zum Mainzer Landfrieden von 1235 siehe MGH, Constitutiones, Bd. 2.

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 391-392

Editionshinweise: Eckhardt - Eckhardt, Schwabenspiegel Normalform, MGH, Constitutiones, Bd. 2, S. 248-263, Nr. 196b (der Text der Göttinger Handschrift entspricht hier weitgehend der Fassung III; allerdings ist die Anordnung bzw. Reihenfolge der einzelnen Absätze teilweise geändert; zudem fehlen - nicht nur am Ende - Textteile; die Göttinger Handschrift enthält folgende Abschnitte der in den MGH edierten Fassung: ebd., S. 250, Z.4 - 254, Z. 21 = 178va-180va; ebd., S. 257, Z. 27 - 259, Z. 19 = 180va-181va; ebd., S. 254, Z. 22 - S. 255, Z. 23 = 181va-182rb).

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-jurid-389&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3753325 (Digitalisat)

Bemerkung: Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung modern: 1-182 (bei der Neubindung der Handschrift in der 2. H. des 20. Jahrhunderts wurden die letzten Blätter in falscher Reihenfolge eingebunden: auf Bl. 176 folgt nun Bl. 180, dann Bl. 177-179, Bl. 182 und schließlich Bl. 181);Lagenstruktur: Auf drei neue und ein altes Vorsatzbl. sowie ein Bl. Japanpapier folgen die Lagen: 3 VI (36). VI-1 (47). VI (59). VI-6 (65). (7. Lage fehlt). 3 VI (101). V (111). 5 VI (171). VI-7 (?; 176). III (?; 182); von der Handschrift fehlen also: ein einzelnes, nicht foliiertes Bl. nach Bl. 47 (Textverlust), zudem die zweite Hälfte der 6. Lage sowie die gesamte 7. Lage; ebenso wohl 7 Bl. der 17. Lage; an den Textblock anschließend ein Bl. Japanpapier und ein neues Nachsatzbl. eingebunden; am Beginn jeder Lage oben mittig, in der Rahmung zwischen den beiden Spalten, Kustoden bzw. Lagenzählung in römischen Zahlzeichen;Seiteneinrichtung: Schriftraum: 20,5-21,7 × 13,7-14,7 cm; zweispaltig (Rahmen grob in Tinte gezogen), 27-34 Zeilen;Hände: gesamter Haupttext in Bastarda von einer geübten Hand und relativ groß, aber anspruchslos geschrieben; nur wenige Korrekturen;Zusatzmaterial: Zwei Fragmente von Urkunden des 14. Jhs. waren "auf dem vordern Deckel [...] aufgeklebt" (so Göttingen 2, S. 391-392); vermutlich bei der Restaurierung der Handschrift bzw. bei der Erneuerung des Einbandes in der 2. H. des 20. Jhs. abgelöst. Aktuell sind sie nicht auffindbar, die Beschreibung von Wilhelm Meyer liefert jedoch wesentliche Informationen zu diesen beiden Fragmenten; I.: Fragment einer Papsturkunde (17 cm hoch; 29 cm breit; die ersten 22 Zeilen des Textes waren erhalten, der Rest abgeschnitten): Johannes XXII. absolviert Rath und Stadt Magdeburg wegen Ermordung des Erzbischofs Burchhard; Avignon, 30. Juni 1331 (siehe Göttingen 2, S. 391; der Text der Urkunde ist nach der Überlieferung in den Vatikanischen Registern gedruckt in: Schmidt, Päbstliche Urkunden, S. 263-267); II.: Fragment einer niederdeutschen Urkunde (9,5 cm hoch, 29 cm breit; erhalten waren die letzten 10 Zeilen des Urkundentextes), ausgestellt 1352; darin genannt: Bürger von Helmstedt (borghere to Helmstede; siehe Göttingen 2, S. 391-392); auf der Rückseite waren Noten mit liturgischem Text geschrieben (ebd.).ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen) 

Illustrationen: Haupttext durchgehend rubriziert; dabei wurde der Text der Rubriken zuerst am Ende des jeweils vorangehenden Kapitels bzw. Textabschnitts etwas kleiner und in normaler Tinte vorgeschrieben, bei erfolgter Rubrizierung dann mit roter Tinte durchgestrichen; neben den Textspalten Kapitelzählung; einfache Initialen und Lombarden in roter Tinte (diese wurden zuerst klein vorgeschrieben, dann wurden mit normaler Tinte grob die Umrisse vorgezeichnet und diese danach mit roter Tinte ausgefüllt; bisweilen unterblieb die Ausmalung jedoch, so etwa auf 57v). Nur auf 1ra eine 8-zeilige Initiale: simples Fleuronnée, in roter und schwarzer Tinte und von Textualis gerahmt bzw. umschrieben.Material: PapierEinbandbeschreibung: Neuer Pappeinband, am Rücken und an den Ecken mit Leder verstärkt (Halblederband); am Rücken in Goldprägung die Inhaltsangabe 'Schwabenspiegel'.Wasserzeichen: Ochsenkopf (WZIS DE3270-jurid389_12; Variante 1432); Ochsenkopf (WZIS DE3270-jurid389_7; Variante 1431); gekreuzte Schlüssel (WZIS DE3270-jurid389_26; Variante 1431); gekreuzte Schlüssel (WZIS DE3270-jurid389_28; Variante 1431); gekreuzte Schlüssel (WZIS DE3270-jurid389_136; Variante 1429); gekreuzte Schlüssel (WZIS DE3270-jurid389_95; Variante 1431).Erhaltungszustand: zahlreiche Schmutz- oder Stock- bzw. Wasserflecken

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Die Schrift spricht für eine grobe Einordnung der Handschrift um die Mitte des 15. Jahrhunderts, die Wasserzeichen deuten auf eine Entstehung um 1430; die Schreibsprache verweist auf den mitteldeutschen Raum (Obersächsisch/Thüringisch), während die beiden Einbandfragmente ein Indiz für eine Entstehung bzw. Bindung im Magdeburger oder Helmstedter Umkreis bilden könnten; der genaue Zeitpunkt, zu dem die Handschrift an die Bibliothek der Georgia Augusta gelangte, ist unbekannt, doch nach der Accessionsnummer zu schließen (F. J. 4660; siehe dazu den Eintrag im alten, handschriftlichen Nominalkatalog der UB), muss sie um 1770 an dieselbe gekommen sein; dazu passt der älteste Göttinger Bibliotheksstempel auf 1v.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Jurisprudenz / Deutsches Privatrecht

[Cod. Ms. jurid. 389 (Frühere Signatur), 2 Jurid. 389 (Frühere Signatur), Jurid. 389 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3753325, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3753325

Erfassung: 20. August 2021 ; Modifikation: 8. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:27+01:00