Online-Ansicht des Findbuchs Europäische Verlagsanstalt (neu)
1 Einträge
- 1
Europäische Verlagsanstalt (neu)
Europäische Verlagsanstalt (neu)
Europäische Verlagsanstalt (1946-) [Bestandsbildner]
1990-2004. - ca. 260 Aktenordner, ca. 1450 Hängemappen, ca. 320 Belegexemplare. - Archivbestand
Inhaltsangabe: Unterlagen aus Lektorat (Autorenkorrespondenz, Programmplanung) Herstellung (Kalkulationen, Textfilme, Covergestaltung), Marketing (Vertrieb, Werbung, Pressearbeit), Finanzabteilung (Buchhaltung, Steuern, Honorarabrechnungen), Rechtsabteilung (Verträge, Prozessunterlagen, Lizenzen), Manuskripte, Belegexemplare der Buch- und Zeitschriftenproduktion.Groenewold, Kurt (1937-) [Erwähnte Person], Rütters, Axel [Erwähnte Person], Groenewold, Sabine (1940-) [Erwähnte Person], Müller, Herta [Erwähnte Person]
Bemerkung: Provenienz: Schenkung von Ehepaar Groenewold. - Erschließungszustand: Pauschalerfasst (Ordner-/Schachtel-/Mappenweise), z.T. umgelagert, Belege erfasst.
Erhaltungszustand: gut
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Die Europäische Verlagsanstalt (EVA) wurde 1946 in Hamburg gegründet. Nach der Gründung der BRD avancierte die EVA schnell zu einem Verlag, der mit einem anspruchsvollen kritischen Programm, mit "linken" und sozialistischen Gedanken der Aufklärung und Selbstaufklärung einer lesehungrigen Zeit diente. In den 50ern und 60ern war die EVA, inzwischen nach Frankfurt a.M. umgezogen, der führende Verlag für Judaica, Sozialwissenschaften und politische Bildung. Während der Protest- und Studentenbewegungen der 60er Jahre entwickelte die EVA sich zum Forum für gesellschaftskritische Gedanken, z.B. bei der Dokumentation der Proteste gegen den Vietnam-Krieg und die Notstandsgesetze. 1968 erschien für die Zielgruppe "Studenten, Schüler und Arbeiter" die neue preiswerte Reihe "basis" mit Titeln wie "Demokratie und Sozialismus" von Arthur Rosenberg. In den 70er Jahren setzt man durch die Aufnahme der sogenannten Dissidentenliteratur neue Akzente. Der Titel "Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus" des DDR-Regimekritikers Rudolf Bahro wurde ein Bestseller. Auch in den Achtzigern konnte die EVA die intellektuelle Diskussion durch Autoren wie Peter Brückner, Otto Kirchheimer oder Alexander Kluge befördern. Von 1973 bis 1980 war die EVA in Köln ansässig, danach wieder in Frankfurt. 1981 kauften der Rechtsanwalt Kurt Groenewold und H. von Berenberg zu gleichen Teilen die Verlagsanstalt. 1989 schied Axel Rütters (der zeitweilig Geschäftsführer von EVA, Syndikat und Äthenäum in Personalunion war) aus der EVA aus. Der Verlag zog nach Hamburg, Verlegerin wurde Sabine Groenewold, ab 1990 deshalb die verlagsinterne Bezeichnung "EVA neu" (auch Bestände sind größtenteils getrennt nach "EVA alt" und "EVA neu").
DE-611-BF-34395