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Syndikat Verlag
Signatur: Syn
Syndikat Verlag
Syndikat Autoren- und Verlagsgesellschaft (1976-1986) [Bestandsbildner]
1976-2006. - ca. 125 Ordner/Archivschachteln, 124 Hängemappen, 210 Belegexemplare, ca. 250 Manuskripte. - Archivbestand
Inhaltsangabe: Unterlagen aus Lektorat, Herstellung, Marketing, Finanzabteilung, Belegexemplare, Manuskripte.Rütters, Axel [Erwähnte Person], Michel, Karl Markus (1929-2000) [Erwähnte Person], Parin, Paul (1916-2009) [Erwähnte Person], Dürr, Hans-Peter (1929-2014) [Erwähnte Person], Ginzburg, Carlos [Erwähnte Person], Groenewold, Kurt (1937-) [Erwähnte Person], Berenberg, Heinrich von (1950-) [Erwähnte Person], Clarke, John (1948-2017) [Erwähnte Person]
Bemerkung: Provenienz: Schenkung von Ehepaar Groenewold.- Erschließungszustand: vorsortiert, ordnerweise erfasst, Manuskripte umgelagert und erfasst.
Erhaltungszustand: meist gut, jedoch mussten 17 Kisten Buchhaltungsunterlagen der 1980er Jahre wegen starken Wasserschäden/Schimmelbefall kassiert werden (nicht in Umfangsberchnung enthalten).
Ordnungszustand: Vorgeordnet
Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: 1976 gründeten die Suhrkamp-Lektoren Axel Rütters und Karl Markus Michel den Syndikat Verlag in Frankfurt am Main. Wie der "Verlag der Autoren" und das Wagenbachkollektiv war die "Syndikat Autoren und Verlagsgesellschaft" ein Autorenverlag. Die Autoren waren in Form von Beiräten in die Programmplanung mit einbezogen und waren innerhalb einer Kommanditgesellschaft zugleich Eigentümer des Verlages. Die Autoren brachten Beiträge zwischen 5.000 und 30.000 DM ein und erhöhten mit ihren im Verlag belassenen und nicht ausgezahlten Honoraren dessen Liquidität und auch ihren eigenen Kapitalanteil. Wichtige Syndikat-Autoren waren beispielsweise Paul Parin, Hans Peter Duerr, John Clarke und Carlo Ginzburg. Der Syndikat Verlag war gleichzeitig eine Buchgesellschaft und ermöglichte es dadurch den Mitgliedern (häufig Studenten), die Bücher des Syndikat Verlages, aber auch die Publikationen anderer Bücher zu reduzierten Preisen zu erwerben. Die im Voraus bezahlten Mitgliedsbeiträge halfen bei der Finanzierung des Verlagsprogrammes. Das Ziel der Gründer war es, in möglichst vielen Bereichen kritisch-wissenschaftlicher Literatur präsent zu sein. Wahrgenommen wurde Syndikat jedoch vor allem als Verlag von Titeln aus den Bereichen Ethnologie, Anthropologie und Psychiatrie. 1979 erwarb Verleger Axel Rütters gemeinsam mit Kurt Groenewold die Europäische Verlagsanstalt (EVA) und war zeitweise Geschäftsführer von Syndikat und der EVA in Personalunion. 1981 kauften Heinrich von Berenberg und der EVA-Verleger Kurt Groenewold zu gleichen Teilen den Syndikat Verlag. Die Verlagstätigkeit wurde vermutlich 1986 eingestellt. Dr. Sabine und Kurt Groenewold verkauften 2004 ihre drei Verlage Europäische Verlagsanstalt (EVA), Rotbuch und Syndikat. Um die historische Bedeutung ihres Archivmaterials zu bewahren, überließ das Ehepaar Groenewold seine Archive als Schenkung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Hier werden sie vom Institut für Buchwissenschaft verwaltet und erschlossen. Im Gegensatz zu den Verlagsarchiven von Rotbuch und Europäische Verlagsanstalt befindet sich im Mainzer Verlagsarchiv vom Syndikat Verlag jedoch nur ein Teilarchiv, der Rest befindet sich noch in Privatbesitz.
DE-611-BF-34400