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Brief an Abrahamus Musculus / von C[hristophorus] Aiching[erus] Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek ZofingenSignatur: StBZ Pa 14:1,217 (228)

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Brief an Abrahamus Musculus / von C[hristophorus] Aiching[erus] Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

Signatur: StBZ Pa 14:1,217 (228)


Aichinger, Christoph, Pfarrer in Schopfheim 1560-1581 [Verfasser], Musculus, Abraham (1534-1591) [Adressat]

Schopfheim , in festo Magorum [1578?]. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 32,5 x 21,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Inhaltsangabe: Aichinger ist am 2. Januar ("postridie Circumcisionis Domini") wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt. Die Kollegen sind dankbar, dass Aichinger in dieser betrüblichen Lage der Kirche etwas für sie unternommen hat. Bei der Bevölkerung von Schopfheim ging das Gerücht um, Aichinger habe anderswo einen Wohnsitz gesucht. Sie wurden von den Gegnern bestärkt, die erzählen, Aichinger und seine Kollegen könnten nicht mehr lange bleiben. Dies könnte sich bewahrheiten. Von einem Kollegen hat Aichinger erfahren, dass R[uprecht] Dürr an [Johannes] Nysaeus ("Nisseus") geschrieben habe. Am Hof plane man eine neue Untersuchung; wenn diese nicht verhindert wird, werden die Evangelischen weichen müssen. Wegen der Festtage konnte Aichinger noch nicht mit dem Kirchenvorsteher ("praeses") oder mit [Johann Jakob] Grynaeus sprechen. Auf der Rückreise [von Bern] wurde im Umland von Solothurn ein Räuber gefangengenommen, als er in einem Dorf einen Brand legen wollte. In seinem Beutel fand man die Hand und Ohrläppchen eines Kindes. Er hat gestanden, dass er 14 Komplizen habe, die in der vergangenen Woche bei Liestal "an der Wasserfallen" sieben Reisende ermordet haben. Auch in der Gegend von Schopfheim wurden einige Räuber gefangengenommen. Es gibt zahlreiche Gerüchte über einen Einfall französischer Soldaten ins Elsass. Man hofft auf die Eidgenossen, die ihre Kornkammer verteidigen werden. Bei der Abreise in Bern hat Aichinger mit dem Apotheker Konrad ("Conradus Pharmacopoeus") über den Verkauf seines Pferdes verhandelt. Man hat sich auf den Preis von 24 Kronen ("coronati") geeinigt, die Krone zu 24 Konstanzer Batzen ("bationes Constantienses") gerechnet. Der Bruder des Berner Papiermachers ("chartarius"), ein Basler Bürger, wird das Pferd abholen. Aichinger bittet Musculus, dafür zu sorgen, dass Konrad diesem das Geld mitgibt. Er hat dem Apotheker ebenfalls geschrieben. Für das Geschenk von Käse dankt Aichingers Ehefrau der Ehefrau von Musculus. Sie würde sie sehr gerne besuchen. Bestellt Grüsse an die Kollegen [Johannes] Fädminger, Samuel [N.] und Christian [Amport]. PS: Während der Niederschrift des Briefs kam der Bürgermeister Friedrich Gut, der Sohn des Kanzlers von Baden. Er berichtete, dass er mit Seckelmeister ("quaestor") [Niklaus] von Graffenried in Frankreich Freundschaft geschlossen habe. Bittet Musculus, diesen in seinem Namen zu grüssen.

https://swisscollections.ch/Record/991170478244805501 (Katalogeintrag in swisscollections)http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114442 (Online via e-manuscripta)

Bemerkung: Inhaltsangabe unter der Adresse von späterer Hand: Bernae Musculum invisit. Latrones quidam deprehensi. Entstehungsjahr aus dem Brieftext erschlossen

Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

CH-002121-2-991170478244805501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478244805501

Modifikation: 09.08.2023