Detailinformationen
Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus] St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 39:163
Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus] St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 39:163
Blarer, Albert (1526-1592) [Verfasser], Blarer, Augustin (1533-1585) [Adressat]
Sankt Gallen , 25. Novembris die [1583]. - 1 Bl., 29,5 x 18,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Inhaltsangabe: Zu Alberts Überraschung wollte der Rat von St. Gallen ihn und zwei andere [Eglof Graf und Christian Hofmann] als Zensoren der Druckerei ("typographica officina") einsetzen. Als ihnen die Einsetzungsurkunde ("ordinatio") mit dem Amtseid ("juramentum") vorgelesen und die unverzügliche Beeidigung verlangt wurden, erbaten sich alle drei Bedenkzeit, die ihnen gewährt wurde. Nach 8 oder 10 Tagen wurden sie vom Rat ins Rathaus ("curia") einbestellt. Albert hat seine Einwände gemäss dem beigelegten Schreiben vorgebracht, konnte sich aber dem Begehren des Rates nicht entziehen. Den Amtseid hat er aber noch nicht abgelegt, weil er dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren könnte. Gründe dafür sind die grosse Bedeutung der Sache und die Unredlichkeit ("perfidia") des Druckers ("typographus") [Leonhart Straub]. Wie allen bekannt ist, hat dieser ohne Kenntnis der Zensoren fortwährend Bücher von jeder Art gedruckt, besonders aber Schriften von [Caspar] Schwenckfeld, deren Publikation ihm verboten worden war. Er wurde mehrfach beim Verstoss gegen das Verbot ertappt, wurde aber nie anders gebüsst, als dass er [auf die Einhaltung des Verbots] schwören musste. Augustin wird verstehen, dass es Albert schwerfällt, durch das Amt mit einem solchen Menschen in Verbindung zu geraten. Mit einer Ablehnung des Amts könnte er aber das Wohlwollen vieler Ratsherren verlieren, welches er sich jedoch bewahren möchte. Bittet um Augustins Rat, den er ihm bei nächster Gelegenheit in einem Brief mitteilen soll. Aus der Niederpfalz ("inferior Palatinatus") gibt es keine Neuigkeiten, ausser dass der Pfalzgraf ("princeps") Johann Kasimir sein Heer zu unbekannten Bedingungen entlassen hat. - Die 20 Gulden ("floreni") der Vetter ("sobrini") von Griesenberg zugunsten des [Neffen] Johann Thomas [von Landenberg] wird Albert durch Peter Fels aus Konstanz, der um Weihnachten nach Strassburg reist, seiner Ehefrau oder dem Neffen auszahlen lassen. Segenswünsche. Bestellt Grüsse an die Familie in Griesenberg. - PS: Augustin möge ihm die Akten mit dem Amtseid ("juramenti formula") zusammen mit seinem Rat zurücksenden, da er nur dieses eine Exemplar besitzt.https://swisscollections.ch/Record/991170493149605501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_163.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Domino Augustino Blarero Constantiensi, ecclesiae Christi ministro apud Lutmercenses in Turgoia. Lutmercken Absender: Albertus Bl[arerus], frater t[uus] germanus Rückenvermerk von anderer Hand: 25 9bris (Novembris) [15]83
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10
[Epistolae Tom. X:163 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170493149605501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170493149605501
Modifikation: 09.08.2023