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Brief an Valentinus Fortmüllerus et reliqui Sangallen[sis] ecclesiae ministri / von [Hainrichus] Bullingerus St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 38:27

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Brief an Valentinus Fortmüllerus et reliqui Sangallen[sis] ecclesiae ministri / von [Hainrichus] Bullingerus St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 38:27


Bullinger, Heinrich (1504-1575) [Verfasser], Furtmüller, Johann Valentin (1497-1566) [Adressat], Pfarrer von St. Gallen [Adressat]

Zürich , 23 Aprilis 1562. - 1 Doppelbl., 1 S. beschrieben, 32,5-33 x 21,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Bullinger hat sichere Nachricht aus Frankreich, dass die Guisen mit der Unterstützung anderer Adliger, dem Kardinal [von Lothringen Charles de Lorraine-Guise] ("Card[inalis] Epis[copus]") und der katholischen Geistlichkeit eine grausame Verfolgung der Evangelischen ("fideles") ausgelöst haben. Er sendet mit dem Brief ein Schreiben aus Orléans ("Aurelia"), wo ein Heer der Evangelischen zusammengezogen wird. In diesem Schreiben wird das Massaker von Wassy ("crudelitas contra ecclesiam Wassensem") geschildert, welches die Pläne der Guisen für das ganze Land offenbart. Dazu schickt Bullinger das Protestschreiben von Louis [I.] de Bourbon, Herzog von Condé. Es erschien auf Französisch im Druck ["Ample declaration, faite par Monsieur le prince de Condé, pour monstrer les raisons qui l'ont contraint d'entreprendre la defence tant de la religion qu'il maintient comme bonne et saincte, que de l'autorité du Roy, et repos de ce Royaume …", Genf? 1562] und wurde von Georg Keller im Auftrag des Rats von Zürich ins Deutsche übersetzt. In dieser Schrift wird insbesondere erläutert, dass sich die Evangelischen nicht gegen den König [Karl IX.] erheben, sondern dessen Feinde in die Schranken weisen und das Reich befrieden wollen. Ferner legt er einen Brief von [Theodor] Beza bei, der um dessen Verbreitung nach Basel, Schaffhausen, St. Gallen und Graubünden ("Rheti") gebeten hat. Bullinger ruft zu Gebet und Reue auf, um die Gefahr abzuwenden, die aus Frankreich auf die Eidgenossenschaft übergreifen könnte. Die Katholiken ("papistae") in der Eidgenossenschaft sind nicht besser als jene in Frankreich. Das Konzil von Trient dient nur als Tarnung für den alten Plan, die Evangelischen zu unterdrücken. Gott wird den Reuigen vergeben und helfen. Sendet Grüsse von allen Kollegen von Zürich. PS: Man wird von den Eidgenossen 4000 Soldaten fordern, deshalb ist eine Tagsatzung ("comitia") auf den 26. April nach Solothurn einberufen worden. Das Gesuch kommt angeblich vom König [Karl IX. von Frankreich]. Der Rat von Zürich hat in Absprache mit Bern den Solddienst ("zů louffen") bei schwerster Strafe verboten.

https://swisscollections.ch/Record/991170493196205501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_38_027.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Fidelibus Christi Jesu servis D. Valentino Fortmüllero et reliquis vigilantiss[imis] Sangallen[sis] ecclesiae ministris, dominis honorandis et fratribus meis chariss[imis]. Sangallen Absender: Bullingerus vester

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 9

[Epistolae Tom. IX:27 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170493196205501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170493196205501

Modifikation: 09.08.2023