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Brief an [Jean] Lyner / von [Charles] de Jonviller St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 39:181

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Brief an [Jean] Lyner / von [Charles] de Jonviller St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 39:181


Genf , ce Mardy 16. de Juin 1584. - 1 Bl., 29 x 19 cm, Französisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal

Inhaltsangabe: Bestätigt den Eingang von Liners Brief vom 10. Juni und versichert ihn seiner beständigen Dankbarkeit und Freundschaft. In Genf gilt es als sicher, dass "Monsieur" [François-Hercule de Valois, duc d’Alençon] tot ist. In Lyon ist der Florentiner Serge zur Anfertigung von Trauerkleidern ausverkauft. Ein vor zwei Tagen aus Paris angereister Freund hat berichtet, dass sich die Herren de Guise vom Hof distanzierten. Der König müsste dumm sein, wenn er dies nicht bemerkte. In Paris sei man sicher, dass die Guisarden den König [Heinrich III.] auf seiner zweiten Fusswanderung nach Chartres überfallen, in ein Kloster stecken und als regierungsunfähig erklären lassen wollten. Der König sei durch einen Mitverschwörer gewarnt worden, sei zu Fuss von Chartres abgereist und habe an einem Tag 14 Meilen zurückgelegt. Aus Paris habe er im ganzen Land Truppen ausheben lassen. Jetzt suche er die Nähe des Königs von Navarra [Heinrich IV. von Navarra] und habe den Herzog von Épernon ("d’Esparnon") [Jean Louis de Nogaret de La Valette] zu diesem gesandt, um die Prinzessin [Catherine?] von Navarra als Ehefrau für den König zu gewinnen, nachdem er die jetzige [Louise de Lorraine-Vaudémont] verstossen haben würde. Zu diesem Zweck habe der Herzog der Prinzessin Ringe und Geschmeide im Wert von über 60‘000 francs überbracht. Jonvilliers scheint das unglaublich oder verrückt. Er ist beruhigt über die Hilfe, die nach Liners Information dem alten Bischof von Köln [Gebhard I. von Waldburg] zuteil wird. Die Nachricht, dass der König von Navarra alle seine Minister entlassen habe, ist nur eine römische Erfindung. Jonvilliers vermutet, dass Liner sich zur Zeit in Baden aufhält. Er wünscht, dass der neue [gregorianische] Kalender nicht anerkannt würde. Er stammt aus der Fälscherwerkstatt [Rom] und dient nur dem persönlichen Ehrgeiz [des Papstes]. Roset wird vermutlich an der Tagung teilnehmen. Es lohnt sich nicht für ihn, mit dem jungen Jean [?] zu sprechen; Kleber hat es schon erfolglos versucht. Jonvilliers hat Liners Grüsse den beiden Herren [N.] und ihren Lehrer überbracht. Sie lassen die Grüsse erwidern. Jonvilliers bestellt Grüsse von seinem Bruder und der Schwester de Verace und allen Freunden in Genf an die Herren [Eusebius] Kleber und Rhyner, Liners Neffen, und die anderen Freunde.

https://swisscollections.ch/Record/991170525161005501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_181.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: A Monsieur et bon amy monsieur Lyner,a Sainct GalleAbsender: Vostre meilleur amy et serviteur De JonvillerPrägesiegel

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10

[Epistolae Tom. X:181 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170525161005501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170525161005501

Modifikation: 09.08.2023