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Brief an Pastores et Professores ecclesiae et scholae Bernensis / von Guilielmus Bucanus Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek ZofingenSignatur: StBZ Pa 14:1,133 (144)

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Brief an Pastores et Professores ecclesiae et scholae Bernensis / von Guilielmus Bucanus Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

Signatur: StBZ Pa 14:1,133 (144)


Bucanus, Guillaume (-1603) [Verfasser], Pfarrer und Professoren von Bern [Adressat]

Yverdon-les-Bains , 18. Septembris 1588. - 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben, 30 x 18,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Inhaltsangabe: Das Pfarrkapitel ("classis") hat vom Rat von Bern vor Kurzem den Auftrag erhalten, aus seiner Mitte eine geeignete Person zur Besetzung der Professur für Theologie an der Schule von Lausanne zu benennen, da es nicht opportun sei, jemand von ausserhalb zu berufen. Die Pfarrer loben den Rat dafür, dass er die Sorge um die Ausbildungsstätte für Pfarrer als seine Sache betrachtet. Die Pfarrer haben nun einen Delegierten nach Genf geschickt. Dieser sollte [Antoine] de Chandieu ("Chandaeus"), der sich zurzeit als Gesandter des Königs [Heinrich III.] von Navarra dort aufhält, bitten, diese Aufgabe zu übernehmen. Die Pfarrer sind sicher, dass der Rat diesen Wahlvorschlag billigen würde. Chandieu fand jedoch viele Gründe, dieses Angebot abzulehnen. Der Hauptgrund war, dass er dem König von Navarra und den evangelischen Kirchen in Frankreich verpflichtet sei und nach einer Erholungszeit in Genf wieder in den dortigen Dienst zurückkehren müsse. Deshalb haben die Pfarrer aus ihrer Mitte [Michel] De Monchy ("Munchius") und Richard [du Bois ?] und leider auch den Verfasser des Briefs, Bucanus, für die Professur vorgeschlagen. Er hält sich aber für vollkommen ungeeignet für diese Aufgabe. Zudem möchte er nicht von seiner Stelle wegberufen werden, die er seit über zwanzig Jahren erfolgreich innehat. Ein Wegzug wäre auch mit erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen verbunden, besonders wegen der Kredite, die er zum Kauf eines Hauses aufnehmen musste. Gott sei Dank gibt es andere Personen, die für diese Aufgabe hervorragend geeignet sind. Er wünscht, dass diese wichtige Stelle bald besetzt wird, da die Ausbildung von zuverlässigen Pfarrern sehr notwendig ist. Dies zeigt sich daran, dass einerseits einige Kollegen nur schwer zur Unterzeichnung des gemeinsamen Glaubensbekenntnisses ("theses communi delectorum pastorum consensu perscriptae") zu bewegen waren, andererseits irrgläubige Schriften, die von den Herren von Bern verboten wurden, noch immer unter diesen kursieren. Den Pfarrern von Bern sollte daran gelegen sein, das neuerliche Aufkommen von solchen Irrlehren [durch die erneute Einrichtung der Professur für Theologie] zu verhindern. Bittet, dass sie beim Rat von Bern seinen Wunsch, nicht auf diese Stelle berufen zu werden, aus den genannten Gründen unterstützen. Sendet Grüsse an die Pfarrer von Bern.

https://swisscollections.ch/Record/991170478128405501 (Katalogeintrag in swisscollections)http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114361 (Online via e-manuscripta)

Bemerkung: Siegelspur Inhaltsangabe unter dem Brieftext von späterer Hand: Excusatio, quare nolit Lausannae theologicam professionem accipere.

Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

CH-002121-2-991170478128405501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478128405501

Modifikation: 09.08.2023