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Brief an Hanns Gerwig Blarer / von Růdolf Walther St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 39:59
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Brief an Hanns Gerwig Blarer / von Růdolf Walther St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 39:59
Gwalther, Rudolf (1519-1586) [Verfasser], Blarer, Hans Gerwig (1538-1592) [Adressat]
Zürich , den 1 Maii 1573. - 1 Bl., 32 x 20,5-21 cm, Deutsch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Inhaltsangabe: Gwalther bestätigt den Eingang von Blarers Brief, dem er mit Freude entnommen hat, dass es ihm und den Seinen gut geht. Er hat darin auch berichtet, dass er in der kommenden Woche seine Schwägerinnen ("gschwyen") nach Zürich begleiten werde, von wo aus diese über den Seeweg nach Glarus reisen würden. Gwalther lädt zusammen mit seiner Ehefrau die Reisegruppe ein, bei ihnen abzusteigen. Die Wahl einer anderen Herberge würden sie als unfreundlichen Akt betrachten. - Die Zahlungsbestätigung ("quittantz") hat Gwalther dem Statthalter [N.] geschickt, der sich damit zufrieden erklärt hat. Dankt für die Nachrichten, die Peter Schär Gwalther durch Hans Gerwig zukommen liess. - Gemäss einem Bericht aus Augsburg wurde aus Haarlem ein Angriff auf die Belagerungstruppen unternommen. Dabei seien viele namhafte Belagerer getötet oder gefangen worden. Auch seien 14 deutsche sowie 15 spanische und wallonische Feldzeichen ("fendly") in die Stadt gebracht worden. Auch in La Rochelle ("Roschella") sei ein Ausfall erfolgreich gewesen; 600 Soldaten des Königs seien getötet, dem abtrünnigen Herzog [Léonor d'Orléans] von Longueville ("Longovilla") sei ein Arm abgeschossen worden. Bei einem Ausfall in Sancerre ("Sanserra") seien neun Hauptleute und über 600 Soldaten des Königs getötet worden. Darauf seien die verbleibenden Truppen, die Geschütze und die eidgenössischen Hilfstruppen gegen La Rochelle geführt worden. In der Dauphiné haben sich die Hugenotten ("Hugenothen") zusammengeschlossen und damit in Lyon grossen Schrecken ausgelöst. Der Papst [Gregor XIII.] hat angeblich den Venezianern den Kirchenbann angedroht, da sie mit den Osmanen ("Türken") einen Frieden geschlossen haben. Dieser Kirchenbann dürfte für sie das kleinere Problem sein als die Osmanen. An den Venezianern zeigt sich, was die Folgen von Bündnissen gegen Gott und Christus sind. Gott möge allen die Augen öffnen und sie zum Gehorsam gegenüber seinen Geboten bringen. - Bestellt Grüsse an Hans Gerwigs Mutter [Katharina] und die Schwester Petronella, die er gerne zusammen mit den Schwägerinnen zu Gast haben würde.https://swisscollections.ch/Record/991170478490505501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_38_059.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Dem edlen vesten junkher Hanns Gerwigen Blarer, minem früntlichen lieben schwager zůhanden. Winterthur. Absender: Üwer williger schwager Růdolf Walther. Siegelabdruck
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10
[Epistolae Tom. X:59 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170478490505501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478490505501
Modifikation: 09.08.2023