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Brief an Augustin Blarer / von Růdolf Walther St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 39:31

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Brief an Augustin Blarer / von Růdolf Walther St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 39:31


Zürich , den 28 July 1570. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 32 x 22 cm, Deutsch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Gwalther hat mit einiger Verspätung einen Brief von Josua Finsler ("Josue Vinsler") vom 31. Mai erhalten. Danach sei der Burgermeister [Samuel] Wyttenbach ("Wytenbach") von Biel der Ansicht, dass man einen Boten mit dem ausstehenden Zins des verstorbenen Jakob Funckelin ("Jacob Fünkly") senden soll, um die Schuld zu begleichen. Dieser Bote müsste allerdings mit einer Vollmacht ("gwaltsbrief") ausgestattet werden, damit die Schuldner zu zahlen bereit sind. Gwalther hat sich nun überlegt, dass früher die Base [Barbara von Ulm] in Griesenberg mit der Sache befasst war. Daher sollte der Schwager Johann Walther [von Ulm] im eigenen oder im Namen der Familie Blarer eine solche Vollmacht ausstellen und mit einem Boten nach Biel senden. Man könnte die Vollmacht auch an Gwalther nach Zürich schicken; er würde sie dann mit einem Brief an Wyttenbach nach Biel befördern lassen. Über die familiären Ereignisse wird die Schwester Magdalena ("Madalen") berichten. Hauptmann Kubli ("Chubly") von Glarus schreibt aus dem Feldlager, die Truppen des Königs [Karl IX.] seien drei Wochen lang den berittenen Truppen des Admirals [Gaspard II. de Coligny] gefolgt. Dann sei der Befehl zum Angriff gegeben worden, die Truppen des Admirals hätten aber die königlichen Truppen in die Flucht geschlagen. Die Niederlage wäre noch verheerender gewesen, wenn nicht die Schwarzen Reiter ("schwarze rüter") so tapfer Widerstand geleistet hätten. Die Eidgenossen hätten drei Tage lang die Stellung gehalten, dann seien beide Seiten abgezogen. - Aus Paris wurde nach Basel geschrieben, der Herr [François] de La Noue habe dem Admiral Truppen aus der Gegend von la Rochelle zuführen wollen. Ein 18 Fähnlein ("fennly") starkes königliches Kontingent habe ihn daran hindern wollen, sei aber vernichtend geschlagen worden ("by 12 fennly gar vertilget"). Ein vertrauenswürdiger Zürcher, der aus Solothurn zurückkehrte, berichtete, der König [Karl IX.] wolle entgegen gewisser Bestrebungen den Krieg beenden und einen Frieden schliessen. Augustin soll diese Nachrichten an die Schwäger in Griesenberg weiterleiten. - Bestellt Grüsse auch im Namen der Ehefrau [Anna] an die Verwandtschaft in Griesenberg. Segenswünsche an Augustin, die Schwester [Margarethe] von Landenberg, Lucia und das ganze Gesinde.

https://swisscollections.ch/Record/991170478523005501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_031.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Dem wirdigen wolgelerten herren Augustin Blarer, pfarrern zů Lütmerken, minem früntlichen, lieben schwager und brůder zůhanden. Absender: Din getrüwer lieber schwager Růdolf Walther.Eingangsvermerk (?) unter der Adresse: 28 Julii [15]70 annoSiegelspur

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10

[Epistolae Tom. X:31 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170478523005501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478523005501

Modifikation: 09.08.2023