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Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Blarer St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 39:61
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Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Blarer St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 39:61
Blarer, Albert (1526-1592) [Verfasser], Blarer, Augustin (1533-1585) [Adressat]
Heidelberg , 4. die Augusti anno d[omini] etc. [15]73. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 32 x 22 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Inhaltsangabe: Albert hat auf Augustins Brief, den ihm der Vetter Achior [von Ulm] überbracht hat, am 25. April geantwortet und den Brief dem Zürcher Briefboten ("tabellarius") mitgegeben. Der Schwager ("affinis") [Rudolf] Gwalther dürfte den Brief an Augustin weitergeleitet haben. In der Zwischenzeit hat Albert weder einen Brief von Augustin erhalten noch selbst einen geschrieben. Da der gemeinsame Freund Ulrich ("Huldrichus") Faber zu Augustin reisen will, hat er darauf verzichtet, einen Brief über die letzte Messe in Strassburg [den Johannismarkt Ende Juni] zu senden. Fabers Aufbruch hat sich zwar über Erwarten verzögert, aber es gibt ohnehin nichts Dringendes zu schreiben. Gerne berichtet er aber über sein und des Neffen [Johann] Thomas [von Landenbergs] Wohlbefinden. Freut sich, dass der Bote [Ulrich Faber] bei seiner baldigen Rückkehr einen Brief und einen Erfahrungsbericht ("oculatus testis") mit den gewünschten Nachrichten von Augustin und der Familie bringen wird. Bittet ihn und den Bruder Diethelm, Faber gut aufzunehmen; dieser hat ihn selbst bei seiner Ankunft in Heidelberg sehr freundschaftlich aufgenommen. Albert und der Neffe [Johann] Thomas pflegen Tischgemeinschaft mit dem Doktor [Thomas] Erastus, wobei sie eine eigene Wohnung haben, die sich für die Ausübung der ärztlichen Profession gut eignet. Falls eine der Schwestern Blarer oder von Landenberg zu ihnen ziehen wollte, würden sie einen eigenen Haushalt begründen, was bequemer wäre. Falls Augustin wie geplant zu Besuch kommen will, um diese Dinge direkt zu besprechen, könnte er zusammen mit Faber reisen. Für die Rückreise fände er Gefährten bei den Kaufleuten, die von der Frankfurter Messe zurückreisen. - Albert weiss, dass Augustins alchemistischen Experimente ("lapis tuus") diesen an einer Wegreise hindern. Er hält diese Experimente für gefährlich; allerdings kann er Augustin den Erfolg seiner Studien nicht absprechen. - Der Vetter Achior wurde nach seiner Rückkehr nach Heidelberg von einem schweren Tertianfieber befallen, zu dem auch noch Koliken kamen. Er verlor seine Kräfte und einen Teil seiner Muskeln; nun ist er auf dem Weg zur Genesung. Albert hat für Johann Thomas eine deutsche Vorlage ("argumentum Germanicum") verfasst, damit dieser auf den Brief von Augustin antworten kann, und hat ihn veranlasst, auch der Mutter [Margarethe von Landenberg] zu schreiben. Es gab dabei nur wenig, hauptsächlich Orthographisches zu korrigieren. In der Schule übt er zur Zeit das Schreiben von Briefen. Er wächst körperlich seinem Alter entsprechend heran; möge seine Frömmigkeit und Bildung ("doctrina") ebenso zunehmen. Das Schweigen oder besser die Trägheit des Bruders Thomas hindert Albert, diesem zu schreiben. Von anderen hört er aber, dass es ihm gut gehe. Weiteres wird Augustin von Faber erfahren, dem er und die Schwestern Briefe mitgeben können, falls er nicht persönlich zu Besuch kommen will. Albert hätte gerne genauere Nachrichten über die geplante Heirat des Neffen Johann Walther ("Johannes Waltherus") [von Ulm], von der Achior erzählt hat. Wenn er eine religiöse Frau ("pia et Deum timens") heiratet, wird alles gut sein. - Bestellt Grüsse auch im Namen des Neffen [Johann] Thomas an Johann Walther, dessen Mutter [Barbara von Ulm]. an den Bruder und die Schwestern, an die Schwestern Blarer, die Familie von Augustin und den Cousin [Hans] Gerwig, dessen Mutter [Katharina], Ehefrau und Kinder. An Diethelm und den Schwager [Rudolf] Gwalther wird Albert persönlich schreiben.https://swisscollections.ch/Record/991170478636605501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_061.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Domino Augustino Blarero, ecclesiae Christi apud Lutmercenses ministro, fratri suo germano plurimum dilecto et colendo. Gehn Griessenberg oder Lütmercken imm Thurgöw zu antwurten. Absender: Alb[ertus] Blarer, frater tuus germ[anus] Siegelspur
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10
[Epistolae Tom. X:61 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170478636605501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478636605501
Modifikation: 09.08.2023