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Brief an Albertus et Augustinus Blaureri / von Diethelmus Blaurerus St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 38:50
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Brief an Albertus et Augustinus Blaureri / von Diethelmus Blaurerus St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 38:50
Blarer, Diethelm (1535-1578) [Verfasser], Blarer, Albert (1526-1592) [Adressat], Blarer, Augustin (1533-1585) [Adressat]
London , pridie Calend[as] Augusti Anno M.D.LXII.. - 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben, 30,5 x 21 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Inhaltsangabe: Diethelm hat vor zwei Tagen bei einem Besuch im Auftrag seines Herrn, des Bischofs [Edmund Grindal], in London Alberts Brief aus Strassburg vom 29. Juni erhalten. Er freut sich, dass Albert alle Angehörigen bei guter Gesundheit angetroffen hat. Leider kann Diethelm die angebotene Gelegenheit eines Aufenthalts bei Augustin nicht annehmen, wie er schon im letzten Brief erklärt hat, obwohl ihm dies zur Förderung seiner Studien sehr willkommen gewesen wäre. Er wird aber den Bischof um Entlassung bitten; seine Anstellung bei diesem fördert ihn weder in Gelehrsamkeit noch im Glauben. Christus ist eher im Stall als bei Hofe zu finden ("in caula potius quam in aula reperiri Christum"). Der belastende Aufenthalt unter Ungläubigen und Pseudochristen hat sich für Diethelm aber als Glaubensschule ("crucis schola") erwiesen. Die Zuneigung und Hilfsbereitschaft von Albert und Augustin spenden ihm Trost. Diethelm plant, so bald wie möglich nach Deutschland zurückzukehren und dort als Pfarrer zu wirken. Nie wieder wird er eine Anstellung in England oder Frankreich annehmen. Im Vergleich zu den ganz verdorbenen Sitten der Engländer und Franzosen lassen die Deutschen hoffen, dass sie einer Besserung zugänglich sind. Inzwischen will sich Diethelm so intensiv wie möglich dem Studium der Theologie widmen, damit sein Auslandaufenthalt nicht gänzlich fruchtlos bleibt. Bittet um Unterstützung im Gebet. Diethelm wird den Eltern nicht schreiben; Albert und Augustin sollen aber ihnen, Verwandten und Freunden diesen Brief zu lesen geben. Bestellt Grüsse an all diese und Culmannus [Kunemann Flinsbach?]. Ein nächstes Mal wird Diethelm seine Meinung zum früher [1560; vgl. VadSlg Ms 37:354] geschickten [alchemistischen] Traktat über den Stein der Weisen ("oraculum de lapide philosophico") [Chrysippus Fanianus, "De Arte Metallicae Metamorphoseos …, quo omnia, quae ad Philosophici lapidis opus pertinent, apertissimè describuntur"] mitteilen. Er befasst sich aber nicht näher mit dieser Wissenschaft, sondern überlässt dies Albert und Augustin. Grüsst. - PS: Trauerbekundung zum Tod der beiden Töchter von P[eter] Schär ("Scherus"), Beileid für [Johannes Winter von] Andernach, der damit einen schweren Verlust erlitten hat. Bestellt Grüsse an diesen.https://swisscollections.ch/Record/991170493195805501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_38_050.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: D.D. Alberto medico et Augustino Blaureris, fratribus suis germanis et charissimis et observand[issimis], in aula ducis Bipontini. Zweybruck. Absender: Vester ex animo totus germanus frater Diethelmus Blaurerus Constantiensis Eingangsvermerk unter der Adresse: 2. Octobris [15]62 Rückenvermerk: De suo in Anglia aulico statu etc. Lesermarginalien S. 2 und 3 Siegelabdruck (D B)
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 9
[Epistolae Tom. IX:50 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170493195805501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170493195805501
Modifikation: 09.08.2023