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Brief an Jo[annes] Kesslerus / von Simon Sulcerus St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 39:29
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Brief an Jo[annes] Kesslerus / von Simon Sulcerus St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 39:29
Sulzer, Simon (1508-1585) [Verfasser], Kessler, Johannes (1502-1574) [Adressat]
Basel , 18 Maii Anno 1570. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 33 x 20,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal
Inhaltsangabe: Sulzer hat dem Brief von Kessler entnommen, dass die Mutter von Gallus [Strub] dessen Tod gefasst hingenommen hat. Sie ist für Sulzer ein Vorbild für den angemessenen Umgang mit dem traurigen Verlust. Immerhin gibt es noch die zwei ebenfalls vielversprechenden Mitstudenten von Strub [Johannes Heinzelmann und Christian Hofmann; vgl. Kessler, Sabbata Nr. 102, S. 670]. Da die Schulherren ("scholarchae") von St. Gallen geschrieben haben, dass sie einen Studenten an Strubs Stelle schicken wollen, hält Sulzer einen Platz in seinem Haus für diesen frei, um so der von ihm geschätzten Kirche von St. Gallen einen Dienst zu erweisen. Strubs Kleider hat er dessen Kommilitonen gegeben. Er sendet ein Verzeichnis von dessen Habe ("consignatarum catalogus") und Büchern, die er für einen künftigen Studenten aufbewahren will. - In Basel herrschen Frieden und Ruhe ("halcedoniae") im Gegensatz zu den meisten Kirchen und Staaten ("politiae"). - Man berichtet aus Frankreich, dass bereits ein Friede geschlossen worden sei. Sulzer hält dies für unwahrscheinlich, ebenso das, was über den [in der Schlacht von Montcontour am 3. Oktober 1569 verschwundenen] Markgrafen Philibert von Baden berichtet wird, der sich angeblich in der Gewalt des Admirals [Gaspard II de Coligny] ("Amyraldus") befindet. Wünsche für das Ende dieses langwierigen Bürgerkriegs. Was der Reichstag zu Speyer bringen wir, ist zweifelhaft. Er wird jedenfalls mit grossem Aufwand vorbereitet. Zugleich soll die Hochzeit von Pfalzgraf [Johann] Kasimir mit der Tochter [Elisabeth] des Herzogs August von Sachsen stattfinden. Für dieses Fest werden bereits Fische in der Gegend von Basel aufgekauft, was eine typisch deutsche Völlerei erwarten lässt. Es würde nicht wundern, wenn darauf wie in den Tagen von Noah ein unerwartetes Unglück über Deutschland kommen würde. Grüsst und bestellt Grüsse an Kesslers Familie, Kollegen, die Herren Bürgermeister, [Jakob] Baldenberger, [Melchior] Rotmund ("Rodtmundius"), [David] Schobinger ("Schowingerus") und besonders Kesslers Sohn [Josua], den Stadtschreiber ("protonotarius").https://swisscollections.ch/Record/991170497553105501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_029.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Viro doctrina et pietate praestantissimo, D. Jo[anni] Kesslero, ecclesiae Sangallensis ministro et eiusdem ludi literarii moderatori fideliss[imo], domino et fratri colendiss[imo] et chariss[imo] suo. Sangalli Absender: Tuus ex animo Simon Sulcerus Brieftext von unbekannter Hand nach Diktat geschrieben, Unterschrift und Adresse eigenhändig von Simon Sulzer. Siegelabdruck (S S)
Ausreifungsgrad: Niederschrift nach Diktat
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10
[Epistolae Tom. X:29 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170497553105501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170497553105501
Modifikation: 09.08.2023