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Brief an Josua Kesslerus / von Simon Sulcerus St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 37:53
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Brief an Josua Kesslerus / von Simon Sulcerus St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 37:53
Sulzer, Simon (1508-1585) [Verfasser], Keßler, Josua (1527-1580) [Adressat]
Basel , 9. Septemb[ris] Anno 1555.. - 1 Doppelbl., 4 S. beschrieben, 30 x 20,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal
Inhaltsangabe: Sulzer ist besorgt über die Unbotmässigkeit von Uriel [Appenzeller], über die ein Schreiben des Rats von St. Gallen an Marcus [Bertschi] berichtet. Die Ausgaben für dessen Studium waren vergeblich, und er könnte zudem ein schlechtes Beispiel [für andere Stipendiaten] sein. Sulzer befürchtet, es könnten Zweifel an seiner und Bertschis Sorgfalt [in der Beaufsichtigung der St. Galler Stipendiaten in Basel] aufkommen. In der Tat hatte Sulzer einen guten Eindruck von Appenzeller. Wenn er sich nun weigert, eine Pfarrstelle anzunehmen, lädt er grosse Schuld auf sich. Sulzer ist zuversichtlich, dass der Rat [von St. Gallen] angemessen reagieren wird. Er selbst hat gelernt, dass er in Zukunft aufmerksamer und weniger nachsichtig sein muss. Joachim [Geissberger] hat seine Eignung für den Kirchendienst als Stellvertreter von [Johannes] Nysaeus ("Nisaeus") in Reinach unter Beweis gestellt. Auch Ulrich ("Huldrichus") Schlumpf ist begabt und steht vor der Promotion zum Baccalaureus ("laurea prima"). Die Graduierung ist eine wichtige Motivation für die Studierenden; das hat auch Vadian in einem Brief an Sulzer bestätigt, als Kessler mit seinen Gefährten in Basel studierte. Auch Ambrosius Blarer wollte seinen Sohn [Gerwig] in Basel graduieren lassen. [Ambrosius] Schlumpf muss sich nicht sorgen, wenn sein Sohn einen akademischen Titel trägt, wenn dies auch von vielen kritisiert wird. Kessler soll seinen Einfluss geltend machen, um die Zustimmung von Schlumpf zu erhalten. Angeblich hat das kaiserliche Heer die Belagerung von San Giacomo ("urbs S. Iacobi") im Piemont aufgegeben, nachdem der Vizekönig von Neapel von einer Kugel ("bombardae glans") tödlich getroffen worden sei. Dieser Erfolg gebe den Franzosen Auftrieb für weitere kriegerische Unternehmungen. Die Ergebnisse des Reichstags von Augsburg sind noch nicht bekannt; [König] Ferdinand [I.] will diese erst im kommenden März publizieren, vielleicht ein neues "Interim". Nicht alle Fürsten sind damit einverstanden. Man muss auf Gott vertrauen. Sulzer bittet Kessler um briefliche Antwort. Bestellt Grüsse an die Kollegen in St. Gallen, an den Vater [Johannes Kessler], die Mutter und die Ehefrau. Johannes Kessler möge wegen der erwähnten Angelegenheit Bescheid geben. Bestellt Grüsse an David [Kessler?]; er hat dessen Brief in Wildbad ("thermae ferinae") erhalten und wird demnächst zurückschreiben. PS: Die Ehefrau von Sulzer lässt grüssen; sie hat Kesslers Geschenk nicht vergessen.https://swisscollections.ch/Record/991170516265705501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_37_053.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Viro ornatissimo doctrina et pietate D. Josua [!] Kesslero, Reipublicae Sangallensis protonotario, domino et fratri colendissimo suo Absender: Tuus totus Simon Sulcerus Siegelspur
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 8
[Epistolae Tom. VIII:53 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170516265705501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170516265705501
Modifikation: 09.08.2023