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Brief an [Jakob Hoffmann] / von Johannes Kempffer St. Gallen KB Vadiana Einzeldokumente Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen Signatur: VadSlg Ms 108:138v
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Brief an [Jakob Hoffmann] / von Johannes Kempffer St. Gallen KB Vadiana ; Einzeldokumente Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen
Signatur: VadSlg Ms 108:138v
Kempfer, Johannes (1636-1717) [Verfasser], Hoffmann, Jakob (1604-1685) [Adressat]
Basel , den 4. Jenner anno 1661. - 1 Doppelbl., S. 2-3, 33 x 20,3 cm, Deutsch. - Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Inhaltsangabe: Kempfer sendet dem Adressaten [Jakob Hoffmann] Glückwünsche zum Neuen Jahr. - Kempfer sieht sich veranlasst, einer unangenehmen Sache wegen zu schreiben, die nicht ihn selbst und [Heinrich] Stähelin ("Stehelin") betrifft, sondern [David] Schirmer [vgl. VadSlg Ms 108:138r]. Leider ist es im Haus des Kostherrn ("tischherr") [Melchior Hertenstein] zu Konflikten gekommen, die ihre Ursache bei der Ehefrau und dem Sohn von Hertenstein haben. Kempfer hat diese Situation bisher verschwiegen, um seinen väterlichen Gönner [Hoffmann] als auch den geschätzten Kostherrn [Hertenstein] zu schonen. Kempfer hat schon früher angedeutet, dass es um dessen Gesundheit nicht gut bestellt ist. Schirmer wurde, wie Hoffmann dem Schreiben an [Christian] Huber entnehmen kann, von Hertensteins Ehefrau und Sohn wegen geringfügiger Ursachen hart kritisiert. Kempfer und Stähelin haben dessen Partei ergriffen, im Gegensatz zum dritten Kommilitonen [Georg Schönholzer], der sich als Verräter erwiesen hat. Nachdem Schirmer unter Beschimpfungen aus dem Haus von Hertenstein vertrieben worden war, hatte dieser den Vater Hertenstein gefragt, ob er sich einen anderen Kostgeber suchen solle. Hertenstein wollte von den Konflikten nichts wissen und sah keinen Grund, Schirmer wegzuschicken. Hertensteins Sohn hingegen behauptete, es sei nicht die Kompetenz des Vaters, sondern der Mutter, Kostgänger aufzunehmen oder abzuweisen. Von der Ehefrau Hertensteins sind Kempfer und Stähelin daraufhin derart beschimpft worden, dass sie sich an ihren Gönner [Johann Rudolf] Wettstein gewandt und ihm vom Konflikt erzählt haben. Dieser wird dem Inspektor [Bartholomaeus] Schobinger schriftlich über die Sache berichten. Als Hertenstein junior davon erfahren hat, hat er geschworen, die St. Galler Studenten nicht weiter zu unterrichten. Deshalb benötigen sie einen neuen Instruktor, damit sie erfolgreich an den Examen teilnehmen können. Kempfer hofft, dass Hoffmann und die weiteren Mitglieder der Aufsichtsbehörde Verständnis für die Notlage der St. Galler Studenten haben. - Gruss.https://swisscollections.ch/Record/991170521717105501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_108_138v.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Briefüberschrift: An herrn decanum Absender: D[es] h[errn] d[ienstwilliger] Johannes Kempffer, s[acrae] th[eologiae] et phil[osophiae] stud[iosus] Abschrift von unbekannter Hand, ohne Adresse Adressat aus dem Briefinhalt erschlossen (Jakob Hoffmann war 1649-1685 Dekan der Kirche St. Gallen)
Ausreifungsgrad: Abschrift
Pfad: Einzeldokumente Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen
CH-002121-2-991170521717105501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170521717105501
Modifikation: 05.08.2023