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Brief an Augustinus Blarerus / von Rod[olphus] Gualtherus St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 39:122

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Brief an Augustinus Blarerus / von Rod[olphus] Gualtherus St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 39:122


Gwalther, Rudolf (1519-1586) [Verfasser], Blarer, Augustin (1533-1585) [Adressat]

Zürich , 24 Octobris 1581. - 1 Bl., 31,3 x 20,8 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Gwalther erwartet demnächst Augustins Besuch. Vor Kurzem hat er die Schwestern Blarer auf der Rückreise von den Thermen in Baden beherbergt. Bedauert, dass Augustin aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben musste. Gwalthers Familie wurde bisher von der Pest verschont, welche die Nachbarschaft, u.a. [Johann Jakob] Wick heimgesucht hat. Der Pestzug ist aber nicht so schlimm, wie das Gerücht verbreitet. Gwalther hat am 2. des Monats den "annus climactericus" [das 63. Altersjahr] begonnen. Dankt für den eingehenden Bericht über die Familienverhältnisse. Er freut sich über das Wohlergehen der "Heldin" Katharina Blarer, deren Sohn Hans Gerwig und der Schwiegertochter. Vom Bruder Thomas [Blarer] liegen schon längere Zeit keine Nachrichten vor. Freut sich, dass er die Gunst des Fürsten geniesst, aber wundert sich über dessen stark von dem der Eltern abweichenden Lebensstil. Zur Lebenszeit von Thomas und Ambrosius Blarer herrschten noch Bescheidenheit und Demut in ganz Konstanz. Hofft auf eine künftige Umkehr. Aus St. Gallen hat sich vor Kurzem Albert [Blarer] gemeldet. Er hat um ein Darlehen von 100 Gulden gebeten. Aufgrund der eigenen und allgemeinen Armut konnte er diesen Wunsch aber nicht erfüllen. Die Traubenernte ist zwar gut ausgefallen, aber der junge Wein kann bekanntlich weder getrunken noch verkauft werden. Von der Messe in Frankfurt gibt es nichts Bemerkenswertes zu berichten. Der Friede in Frankreich ist prekär, in den Niederlanden herrscht offener Krieg mit dem Einsatz von französischen Hilfstruppen, deren Wirksamkeit Gwalther nicht traut. - Bittet um Gottes Schutz für die ganze Familie Augustins und die Griesenberger. Gwalthers Gattin [Anna] grüsst ebenfalls und wird ihren Schwestern persönlich schreiben. Er selbst ist noch erschöpft von den Anstrengungen der Synode.

https://swisscollections.ch/Record/991170525105705501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_122.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Erudito et pio viro Domino Augustino Blarero Lütmarchianae Ecclesiae fido pastori, affini et fratri suo dilecto. [Lütmer]ken Absender: Tuus Rod[olphus] Gualtherus, adhuc fessus ex synodicis molestiis. Eingangsvermerk von Augustin Blarer: 1581. redditę 27 8bris (Octobris) per evangelum Affeltrangensem N. Wintherum Siegelspur

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10

[Epistolae Tom. X:122 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170525105705501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170525105705501

Modifikation: 09.08.2023