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Brief von Gerhart Hauptmann an Otto Brahm, 13.02.1894 Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung Signatur: Autogr. I/4522-14,15
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Brief von Gerhart Hauptmann an Otto Brahm, 13.02.1894 Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung
Signatur: Autogr. I/4522-14,15
Hauptmann, Gerhart (1862-1946) [Verfasser], Brahm, Otto (1856-1912) [Adressat]
Meriden Conn, 13.02.1894. - 1 Brief 2 Bl., Deutsch. - Brief
Inhaltsangabe: Möchte von Brahm die Meinungen seines Umfelds über seinen Amerikaaufenthalt wissen: "Was sagen 'die Unbefriedigten' in Berlin von mir? Hält man mich wohl für übergeschnappt?" Teilt mit, dass die plötzliche Reise für ihn ebenfalls überraschend kam: "Ich bin hierher gekommen, ich weiss eigentlich kaum: wie?"; er habe "wohl einigen Stoff" für lange Briefe, "aber er ist unmittheilbar." Seine "Frau, die Kinder und meine Armseligkeit" seien "hier bei Freund Ploetz" zu Besuch. Kann noch nicht abschätzen, ob er sich "auf Jahre oder Monate vom lieben Vaterlande, wo es nicht verrückter zugeht wie anderwärts, fernhalten werde"; der "Wechsel an sich" tue "sehr wohl. Man muss auch mit den Irrenhäusern mal wechseln." Beschreibt die prekäre finanzielle Situation seines Gastgebers: "Dr Ploetz und seine Frau leben von der Hand in den Mund. Es ist ein Jammer wieviel Kraft und Tüchtigkeit hier ungenützt liegt." Zum Grund der Reise und damit verknüpften Erfahrungen bemerkt er: "Ja, wenn ich nun wollte, könnt ich auch einen Amerikafahrer schreiben; unfreiwillige Studien dazu, die bekanntlich die besten sind, hätte ich in ausgiebigem Masse gemacht." Lässt Details jedoch im Dunkeln: "Schluss damit. Ich will Dich nicht unnütz neugierig machen. Und wie ich Dir nichts sagen darf, so darfst Du auch Anderen nicht einmal sagen, dass es etwas Privates bei der Sache giebt, dass ein eigentlicher Grund vorhanden ist, der die Öffentlichkeit nichts angeht." Teilt mit, dass er vom New York Herald interviewt wurde [erschienen: 11.2.1894], er jedoch "keine Verantwortung für den Inhalt übernehmen" könne, da durch das Dolmetschen "das meiste drunter und drüber und sehr viel ganz verkehrt herausgekommen" sei. Schließt mit einem Rückblick auf die bisherige Zeit: "Übrigens habe ich eine Menge gewaltiger, grossmächtiger Eindrücke gehabt und überdies Eisen ins Blut bekommen."Schlenther, Paul (1854-1916) [Behandelt], Conrad-Schlenther, Paula (1860-1938) [Behandelt], Ploetz, Alfred (1860-1940) [Behandelt], Ploetz, Pauline (1866-1942) [Behandelt]
Bemerkung: Ketterer Kunst, Hamburg: Katalog 353 (Mai 2009), Nr. 85
Objekteigenschaften: HandschriftDE-611-HS-1727064, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-1727064
Erfassung: 5. April 2011 ; Modifikation: 11. Juli 2011 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T13:54:13+01:00