Detailed Information

Brief an UnbekanntUniversitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität)Autographensammlung

Functions

Brief an UnbekanntUniversitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität) ; Autographensammlung


Schlemm, Friedrich [Verfasser]

Berlin, 06.10.1833. - 3 S., 4, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: An einen Freund und Kollegen:;"[...] Von Herzen wünsche ich, daß Du dich jetzt wieder beßer befinden magst, als bei meiner Anwesenheit in Peine; ohne Zweifel rührte Dein Unwohlbefinden unlängst von einer Erkältung, später aber von nicht geregelter Diät her.;Du mußt besonders jetzt beachten, was Celsus sagt: Prodest etiam interdum in convivis esse, interdum ab eo se retrahere; modo plus justo, modo non amplius assumere.;Zum Andenken an unsere freundschaftliche Zusammenkunft und auch an den guten, getroffenen Schluß (scilic. ad leporem), kann ich zwar keinen Orden Dir verleihen (dazu ist mein Recht zu kurz); allein ich überschicke Dir anbei einen Ring [...] mit dem Wunsche, daß Du denselben von Deinem Freunde annehmen und beim Tragen Dich seiner zuweilen einmal erinnern mögest.;Mit einigen beigefügten Berliner Witzen (der eine stammt aber ohne Zweifel aus Peine, die berühmte Kannengießerei) kannst Du den auch wohlbeliebten Förster kitzeln, und mir demnächst schreiben, wie Dir der Hanswurst aus dem Organon gefallen, und ob Du eine neue Auflage wünschest.;Meine Reise über den Harz ist glücklich gewesen. Auf dem Brocken habe ich auch den merkwürdigen Hexenbrunnen, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft spiegelt, besucht. Den mußt Du auch besuchen, um zu sehen, wie viel schöne Damen Du schon bezaubert hast, bezauberst und bezaubern wirst (kannst also noch immer Deine Taille ein bischen schnüren).;Bei meiner Rückkehr fand ich meine Familie gesund, worüber ich mich herzlich freute, so wie auch, daß ich bald meine königliche Bestallung als Prof. ord. erhielt. Anbei erhältst Du die Bekanntmachung derselben durch die Zeitung.;Alter Freund! wir sprachen von der Kuhpocken-Lymphe, und Du gabst mir die Versicherung, daß in der Umgegend von Peine bisweilen ächte Pocken an den Kuheutern gefunden würden.;Ich habe Deine Erzählung bereitz einigen, die diese Sache sehr interessiert mitgetheilt, und Du würdest mir eine große Freude machen, wenn Du mir, sobald sich dort wieder Pocken finden, die Du für gut und ächt hältst, Lymphe davon zusendetest [...]"

Ausreifungsgrad: Eigenhändiger Brief mit Unterschrift

Pfad: Autographensammlung

DE-611-HS-3668401, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3668401

Erfassung: 8. März 2004 ; Modifikation: 3. März 2005 ; Synchronisierungsdatum: 2024-12-09T14:01:11+01:00