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Brief von Richard Boeckh an UnbekanntUniversitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität)Autographensammlung

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Brief von Richard Boeckh an UnbekanntUniversitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität) ; Autographensammlung


Boeckh, Richard (1824-1907) [Verfasser],Unbekannt [Adressat]

[Berlin-]Charlottenburg, Carmerstr. 2, 18.03.1898. - 4 S., 8, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: R. Böckh schreibt an einen Kollegen: "Leider habe ich der jungen Dame, welche heute mit Ihrer Empfehlung zu mir kam, keine Aussicht auf Beschäftigung geben können, da eben jetzt die Zahl der beschäftigten Damen auf 19 vermindert wird,;und überhaupt sämmtliche Volkszählungs-Hilfsarbeiter entlassen werden, um sobald der Umzug des Materials bewirkt ist, zum Theil wieder einberufen zu werden.;Dieses mir unsympathische Verfahren wird durch die Erschöpfung der Mittel unterstützt, welche letztere wieder ihre tieferliegenden Ursachen hat, die mit der ganzen Stellung und Errichtung des statistischen Amts in Zusammenhang stehen.;Was die zweite Frage betrifft, so soll - dem Statistischen Amt ist davon nichts mitgetheilt worden - den Standesbeamten vom Magistrat verboten worden sein, bei Meldung ehelich geborener Kinder die Zeit der Eheschließung zu notieren,;und das Anfang December an die Deputation für Statistik ergangene Verbot, von welchem Sie ja damals noch als Mitglied derselben Kenntnis nahmen, nach welchem die Ergebnisse der betreffenden Auszählung im Jahrbuch nicht publiziert werden sollten,;ist seitdem nicht allein nicht zurückgenommen, sondern es ist sogar eine Verfügung an die Deputation ergangen, welche alles bisher dagewesene übersteigt und bei mir die Ueberzeugung gefestigt hat,;daß gewisse subalterne Geister oder vielmehr Nichtgeister direct darauf hinarbeiten, das Statistische Amt der Stadt Berlin, welches jetzt anerkanntermaßen die erste Stelle in der Welt einnimmt, wieder auf den Nullwert eines simplen Magistratsbureaus herabzudrücken, auf dem ich es vor 23 Jahren vorfand.;Anderseits freue ich mich, daß sämmtliche der Deputation angehörigen Stadtverordneten die Freiheit der Wissenschaft hoch halten wollen und daß bei diesen die Absicht besteht, die ganze Sache zunächst in der Etatscommission und dann in der öffentlichen Stadtverordnetenversammlung zur Sprache zu bringen.;Ich selbst kann nur dringend wünschen, daß alle aufgeklärten Mitgliedern der Stadtverordneten-Versammlung das Statistische Amt in seinem Streben nach wissenschaftlicher Feststellung der objectiven Wahrheit der Verhältnisse unseres Volkslebens kräftigst unterstützen.;[Nach der Grußformel folgt noch ein kurzer Nachsatz.]

Lehmann, Karl B. (1858-1940) [[Genannt] [nicht dokumentiert]]

Ausreifungsgrad: eigenhändiger Brief mit Unterschrift

Erwerbungsgeschichte:Erwerbung:2013

Pfad: Autographensammlung

DE-611-HS-3668772, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3668772

Erfassung: 29. Oktober 2013 ; Modifikation: 16. November 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-12-09T14:43:44+01:00