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Geschichte des 7ten Tunnel-Jahres vom 3ten Dezember 1833 bis 3ten Dezember 1834 Geschichte des 07. Tunneljahres (1833/34) Span 1431.01 Jahresbericht 07. Jg Universitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität)Tunnel über der Spree

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Geschichte des 7ten Tunnel-Jahres vom 3ten Dezember 1833 bis 3ten Dezember 1834Universitätsbibliothek (Berlin, Humboldt-Universität) ; Tunnel über der Spree


Geschichte des 07. Tunneljahres (1833/34). Span 1431.01. Jahresbericht 07. Jg

4 Bl. (Bl. 17-20), 2, Deutsch. - Werk

Inhaltsangabe: Kein Jahr seit Bestehen des Tunnels ist "so reich an erfreulichen Ereignissen und Früchten unserer regen Wirksamkeit" gewesen.;Der "Hauptzweck" des Vereins, durch "Prüfung unserer eigenen Arbeiten zu unserer Fortbildung beizutragen, ist fester als es in den früheren Jahren der Fall war, von allen Mitgliedern ins Auge gefaßt" worden.;Die um ausgesetzte Preise stattgefundenen Konkurrenzen trugen "wesentlich zu der größeren [...] Produktivität bei". Fast 50 Arbeiten sind in ihnen vorgelegt worden.;Folgende Preise wurden ausgelobt: 1. Blumauers Werke von Bürger für denjenigen, der als erster in drei aufeinander folgenden Sitzungen für seine Arbeiten das Urteil "sehr gut" erhält.;Den Preis bekommt Oedip (siehe aber Protokoll 1834/02/16).;2. Campe lobte die "Geschichte des Groß-Brittanischen Reiches" von Archenholz aus für das beste Gedicht zum Thema "Das Auge". Es gingen insgesamt 15 Arbeiten ein. Swift gewann den Preis.;3. Tribonians Preis waren Uhlands Gedichte und Wielands Oberon für die beste Ballade (siehe auch Protokoll 1834/05/04). Sechs Gedichte wurden eingereicht, den ersten Preis gewann Cocceji, den zweiten Petrarca.;4. Oedip setzte eine "Tasse auf welcher das Sinnbild und das Siegel; sowie die Namen sämmtlicher Mitglieder des Vereins sich befanden", als Preis für die beste Erzählung aus. Pufendorf gewann den Preis. 4 Arbeiten waren eingegangen.;5. Mit "Tasso's befreitem Jerusalem" setzte Cocceji einen Preis für das beste Märchen aus. Von den zwei eingereichten Arbeiten, gewann die von Pufendorf.;6. Für die 30 besten Hexameter lobte Tribonian "Bürger's Werke" in 3 Bänden aus. 5 Arbeiten gingen ein. Ernst Schulze gewann den Preis.;7. Petrarca setzte als Preis für die beste Unterschrift unter das Porträt "Seiner Majestät des Königs" das Trauerspiel "Ludwig der Bayer" von Uhland aus. 7 Unterschriften wurden geliefert. Petrarca selbst gewann den Preis.;"Mit einem Buch für die beste Improvisation" setzte Petrarca auch den 8. Preis aus. Oedip gewann ihn (siehe auch Protokoll 1835/11/08).;An zwei Sonntagen fanden "Landparthien" statt, nach Saatwinkel und nach Französisch-Buchholz.;Außerdem fanden ein Stachelbeer-Tunnel im Garten Oedips (1834/07/13) und ein Weintrauben-Tunnel im Garten Campes (1834/09/07) statt.;Im Januar (1834/01/08) wurde zudem eine außerordentliche "Abend-Conferenz" abgehalten. Auch ein Eulenspiegelfest wurde gefeiert.;Insgesamt trafen sich die Mitglieder im 7. Tunneljahr 55-mal. Nur auf zwei Tunneln sind keine Arbeiten vorgelegt worden.;Dass "die Zahl der Arbeiten nicht ganz so bedeutend" wie in den vergangenen Jahren ist, liegt auch an den 9 Sitzungen, "welche geschlossen gehalten wurden", um die "die Interessen des Vereins" zu besprechen. In ihnen "fanden sich fast gar keine Arbeiten vor".;Das von Petrarca redigierte Wochenblatt ist bis zur Nummer 55 "vorgeschritten". Es enthält interessante, aber auch belehrende Artikel und dürfte insgesamt "gegen 300 verschiedene Arbeiten von Mitgliedern enthalten" (hauptsächlich jedoch von Petrarca).;Seit Januar 1834 redigiert Bürger das "Litteraturblatt", das "als Beiblatt nach dem Wochenblatt vorgelesen wird". Es "zählt jetzt 17 Nummern und liefert nicht allein Auszüge aus den belletristischen Erscheinungen, sondern auch eine Beurtheilung derselben.";Am 3.12.1833 enstand die Idee, einen Eisernen Fonds einzurichten, "dessen Zinsen zum Besten des Vereins angewendet werden" sollen. Schon nach der 17. Sitzung konnte der erste und nach der 37. Sitzung der zweite Staatsschuldschein erworben werden.;Die Bibliothek des Tunnels erhielt einen Zuwachs von 148 Bänden, davon allein in einer Sitzung von Bürger 69. Insgesamt enthält sie jetzt ca. 300 Bände. Bürger legte Kataloge an, einen alphabetisch geordnet, einer nach Nummern und einer "nach den Wissenschaften".;In der Bibliothek befinden sich nun sämtliche Werke Schillers, Shakespeares, Hoffmanns und Bulwers und "manches werthvolle Buch von Göthe, Wieland, Torquato Tasso und Bernfors(?) Kaim".;Bürger wurde zum Bibliothekar ernannt.
Span 1331.01 (korrigierte Zählung).

In: Jahresberichte und Reden [Dokument]

Pfad: Tunnel über der Spree / Jahresberichte und Reden

DE-611-HS-3676480, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3676480

Erfassung: 3. März 2004 ; Modifikation: 5. März 2004 ; Synchronisierungsdatum: 2025-04-25T04:33:44+01:00