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L'arbre des batailles [Bl. 1r - 69r] Ordonnanzen zu den Gages de bataille in Frankreich [Bl. 69av–75r] Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Handschriften Signatur: 4 Cod. Ms. hist. 839
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L'arbre des batailles [Bl. 1r - 69r] Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften
Signatur: 4 Cod. Ms. hist. 839
Ordonnanzen zu den Gages de bataille in Frankreich [Bl. 69av–75r]
Bonet, Honoré [Verfasser]
o.o. [Flandern ?], 1464. - Ms.; I, 87, I Bl. (28-28,3 × 20,5-20,8 cm; geb.). - Werk
Inhaltsangabe: Ir-v leer, abgesehen von der Titelangabe LARBRE DES BATAILLES am oberen Rand von 1r, einem nicht lesbaren Vermerk am rechten oberen Rand von 2r sowie Resten eines Exlibris, das auf 2v eingeklebt war, aber entfernt wurde und von dem nur mehr im Bereich der vier Ecken gewisse Papierreste vorhanden sind. IIIIr-IIIv die Rectoseite ist leer (allerdings könnten regelmäßig auf der Seite verteilte Flecken Klebespuren eines früher vorhandenen Exlibris darstellen), während sich auf der Versoseite die ganzseitige Darstellung des l'Arbre de deuil befindet (s. unter Illustrationen). IVr-IVv leer. 1r-69r Honoré Bonet: L'Arbre des batailles. )Chi comence le prologe du liure appelle larbre des batailles(. A la sainte coronne de France en la quelle au iour dhuy par lordonance de dieu regne Charles le VIe en ce lui … — … apres la fin il vous amaine et perduise a la sainte gloire de paradis. Amen. Explicit Deo gratias. J. Multoris. Die letzte (Halb)Seite des Textes (69r), die sich – so wie die Illustration auf 69av – auf einem eigens eingefügten Doppelblatt befindet, ist von anderer Hand geschrieben als der Rest der Handschrift; ihr Schreiber gibt sich durch das Kolophon ebd. als J. Multoris/Jehan le Monnier zu erkennen, der der erste nachweisbare Besitzer der Handschrift ist (s. unter Herkunft). Zum Arbre des batailles siehe etwa RICHTER-BERGMEIER, Honoré Bovet; Edition: ebd.; zudem s. HILTMANN, Spätmittelalterliche Heroldskompendien (passim). (69v-69br) leer. 69av–75r Ordonnanzen zu den Gages de bataille in Frankreich. )Sensient la chartre de gaige de bataille(. Charles par la grace de dieu roy de France a tous ceulx qui ce presentes lettres veront salut … — … qui sont faittes a Paris en la cousture saint Martin eussent altrement les six vings pieds proporcionnez, car il deuoit que vint quatre pas de le et de long quatrevings et seze, car testoit a mon aduis laduantage du demandeur cest assauoir de carrouge. Danach folgen auf 74r die vier Verse: Si paribus vel disparibus constant elementis/ Nomina pugnancium pars vincatur agredientis/ Inparitas autem paritas si societur/ Hec tibi norma datur quod defensor superatur (WALTHER I, Nr. 17832). Diese werden dann kommentiert mit: cest adire que se les lettres des noms de bateillans quilz apporterent de baptesme prins en latin se remennent pares en per ou en non per le demandeur sera vaincu. Im Anschluss daran auf 74v das – im ersten Teil radierte - fünfzeilige Kolophon: (...) scripsy cestui livre/ de tout pecciet Dieu le delivre./ Commenchant l'an 1464 le xvj jour/ du mois de julle et partfinant le/ darrain jour dudit mois. Diese Zeilen waren durch rote Linien verbunden mit bzw. bezogen auf einen (Namens?)Eintrag daneben, der jedoch radiert ist und von dem nur noch das große T zu Beginn erhalten ist. Zwischen zwei im Aufbau parallel gestalteten Monogrammen von Jehan le Monnier/Multoris, in denen auf der linken Seite der Name in lateinischer Form (Multoris) und auf der rechten in französischer (Monier) genannt ist, steht der Besitzvermerk Le present livre appartient a Jehan Le Monnier de ... Flandres. Die Ordonnanzen zu den Gages de bataille werden in dieser Handschrift statt auf König Philipp den Schönen, wie sonst üblich, auf Karl VI. von Frankreich zurückgeführt – wohl aufgrund des Umstandes, dass der vorangehende Arbre de batailles für diesen verfasst ist. Zu den verschiedenen Fassungen dieses Textes, der gerade in Heroldskompendien Eingang fand, siehe insbesondere Hiltmann, Spätmittelalterliche Heroldskompendien (hier speziell S. 300-320). Gedruckt sind verschiedene – andere – Fassungen der Ordonnanzen zu den Gages de bataille bei ROLAND, Parties inédites, S. 128–145; CRAPELET, Cérémonies; Ordonnances des rois, Bd. 1, S. 435–441; DECRUSY – ISAMBERT – JOURDAN, Recueil général, Bd. 2, Nr. 417, S. 831–843; zur Bedeutung und Praxis der Gages de Bataille s. zudem HILTMANN – ISRAEL, Laissez-les aller; HILTMANN, Heroldskompendien, S. 320-331. (75r-82v) leer, abgesehen von der Darstellung eines gerichtlichen Zweikampes auf 75r (s. unter Illustrationen).Unbekannt [Schreiber], Fabricius, Rudolf Anton [Vorbesitzer]
Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2) (S. 279-280)
https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-hist-839&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel) http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3740251 (Digitalisat)
Bemerkung: Seitennummerierung: Tinten-Foliierung (alt, einsetzend mit dem ersten beschriebenen Bl. des Buchblocks nach vier unbeschriebenen): I-LXXIIII; Zählung dann in arabischer Ziffer weitergeführt bis 75 (zwischen Bl. 69 und 70 blieb ein Bl. zuerst ungezählt, nun als Bl. 69a in die Foliierung einbezogen); auf Bl. 76-82 moderne Bleistiftfoliierung; mittig am oberen Seitenrand Buchzählung, zudem am Rand verlaufend Kapitelzählung – beides in normaler Tinte und arabischen Ziffern; Lagenstruktur: neben einem Vorsatzbl. aus Papier (wohl 18.) und einem Nachsatzbl. aus Pergament besteht die Handschrift aus folgenden Lagen: III-2 (IV; Bl. I u. IV Pergament). 8 IV (64). IV-1+I (72!). V (82). Seiteneinrichtung: Schriftraum: 19,8-20,3 × 14,8-15,5 cm, einspaltig, 45-49 Zeilen; Hände: Haupttext in ebenso geübter wie regelmäßiger, leicht rechtsgeneigter Bastarda; nur das Ende des Arbre des batailles auf 69r und der Besitzvermerk auf 74v von der Hand des Jehan le Monnier (s. unter Herkunft); an mehreren Stellen Korrekturen bzw. Streichungen in normaler oder roter Tinte ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)
Illustrationen: durchgehend rubriziert, Fleuronnée-Initialen, Federzeichnungen: Bl. II/III, Bl. 69/69a und Bl. 75/80 Material: Papier und Pergament Einbandbeschreibung: brauner neuer Ledereinband (18./19. Jh.) Wasserzeichen: Wasserzeichen: Wappen (WZIS DE3270-hist839_II); Wappen (WZIS DE3270-hist839_76); Wappen (WZIS DE3270-hist839_78); Wappen (WZIS DE3270-hist839_80); auf neuerem Vorsatzbl.: Monogramm (WZIS DE3270-hist839_VSB Erhaltungszustand: der Buchblock nach der ersten Bindung wohl noch einmal beschnitten; auf Bl. I-III am unteren Rand größere (Wasser)Flecken
Erwerbungsgeschichte: Provenienz: erster nachweisbarer Besitzer: Jehan le Monnier/Multoris aus Flandern, weitere mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Handschrift nicht nachweisbar; aus der Bibliothek des R. A. Fabricius am 1. Sept. 1778 in Helmstedt für die Bibliothek der Georgia Augusta angekauft
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Handschriften / Geschichte / Diverses
[Cod. Ms. hist. 839 (Frühere Signatur), 4 Hist. 839 (Frühere Signatur), Hist. 839 (Frühere Signatur), Histor. 839 (Frühere Signatur), 4 Histor. 839 (Frühere Signatur), 4 Cod. Ms. histor. 839 (Frühere Signatur)]
DE-611-HS-3740251, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3740251
Erfassung: 1. Juli 2021 ; Modifikation: 16. Juli 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T16:05:47+01:00