Detailed Information

Handschriftliches Liederbuch „Gau-Liederblatt Baden Ernting 1926“ [Titel auf vorderem Einschlag]Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zentrum für Populäre Kultur und MusikSignatur: HL 738

Functions

Handschriftliches Liederbuch „Gau-Liederblatt Baden Ernting 1926“ [Titel auf vorderem Einschlag]Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zentrum für Populäre Kultur und Musik

Signatur: HL 738


Engelhardt [Verfasser]

Sponeck, 1926. - 10 Blätter, 29,8 x 23,1 cm (Blattgröße), musikalische Notation, Deutsch [Deutsche Schrift in gleichmäßigem Duktus]. - Liederhandschrift

Inhaltsangabe: Das große Liederheft, das neun Lieder enthält (Fahrtenlieder, Soldatenlieder, Liebeslieder), ist eine Hektografie aus der Jugendbewegung (Bündische Jugend, Wandervogel) und wurde nach einem sorgfältig angelegten Manuskript für den Gebrauch in den Gruppen vervielfältigt.Es handelt sich um ein mäßig gutes hektografiertes Exemplar, dessen leicht verwaschene, blasse Schrift mitunter schwer lesbar ist.Auf dem vorderen Heftdeckel klebt ein ebenfalls hektografiertes Titelschild in Form eines mehrfach geschwungenen Spruchbandes mit der Aufschrift „Gau-Liederblatt Baden Ersting 1926“. Jedes Lied ist mit aufwändig gezeichneten Illustrationen geschmückt, die häufig als ornamentale Rahmungen des Liedtextes gestaltet sind und inhaltlich Bezug auf die Lieder nehmen. Auf den letzten Seiten (S. 9v-10r) wendet sich der Herausgeber „Engelhardt“ (Pseudonym?) in drei kurzen Prosatexten an die Nutzer*innen und lässt seine (pädagogische) Intention deutlich werden: Der „Zum Singen im Gau“ übertitelte Text plädiert dafür, anstatt moderner „Schlager“ die hier enthaltenen Lieder in den Gruppen zu tradieren, ein weiterer Text zu dem Komponisten Paul Martin – „ein alter Wandervogel, Mitarbeiter am Zupf“ – wirbt erneut für dessen Vertonungen der Löns-Texte (Lieder Nr. 4 bis 7), um „den Geist“, den Martin „rein durch den Sumpf [von 1. Weltkrieg und Nachkriegszeit] getragen“ habe, „als wunderbares Vermächtnis [...] unter uns lebendig [zu] erhalten und ihn weiter[zu]gestalten“, und der letzte, „Achtung!“ übertitelte Text weist darauf hin, dass die Lieder urheberrechtlich geschützt sind, zu welchem Preis dieses zweite „Gaublatt“ abgegeben wird und wer Illustrationen, Notenschriften und Lautensätze besorgte. Auf der letzten Seite schließlich (S. 10v) ist der Inhalt des Heftes mit Nennung der jeweiligen Urheber gelistet. Abschließend ist mit Ortsangabe datiert: „Sponeck, im Ernting 1926.“Die Lieder im Einzelnen:1: Singe, wem Gesang gegeben / In dem deutschen Dichterwald (4 Str., ohne Notation; Wortspruch von Ludwig Uhland; S. 1r);2: Es blühet Dir ein Garten mit tausend Blümelein, / mit Kräutern würzig zarten, mit Blumen aller Arten (3 Str., Melodie und Akkordbuchstaben; von Prof. H. A. Bühler, Weise von K. Oechsler; S. 1v-2r);3: Der Abend naht, und die Herbstluft weht (5 Str., Notation der Melodie; Str. 2: Und die Heimat wird dunkel und traurig und alt / Taub rinnen die heiligen Quellen; Das Lied der Waldfrau aus dem Ekkehard von Viktor von Scheffel, Vertoner unbekannt; S. 2v-3r);4: Heiß ist die Liebe, kalt ist der Schnee ja Schnee (3 Str., mehrstimmiger Satz; Husarenlied, von Hermann Löns, Weise von Paul Martin; S. 3v-4r);5: Jetzt kommt der Sommer in das Land, / die Birken werden grün. / Den Stecken nehm ich in die Hand / und will von dannen ziehn (4 Str., mehrstimmiger Satz; Schab ab, von Hermann Löns, Weise von Paul Martin; S. 4v-5r);6: Es ging einmal ein Wind, Es ging einmal ein Wind ja Wind, / er ging wohl über Stock und Stein und fand ein blaues Blümelein (3 Str., mehrstimmiger Satz; Männertreu, von Hermann Löns, Weise von Paul Martin; S. 5v-6r);7: Als ich gestern einsam ging / auf der grünen, grünen Haid, / Kam ein junger Jägersmann / mit dem grünen grünen Kleid (4 Str., mehrstimmiger Satz; Die grüne Haide, von Hermann Löns, Weise von Paul Martin; S. 6v-7r);8: Die Glocken stürmten vom Berwardsturm, / Der Regen durchrauschte die Straßen (6 Str., Notation der Melodie; Bauernaufstand, von Börries von Münchhausen, Vertoner unbekannt; S. 7v-8r);9: Hei! In die frische Luft hinaus! / Kostet die Winde, die Sonne nun aus (3 Str., mehrstimmiger Satz; Worte und Weise von Albert Christel [Teddy]; S. 8v-9r).neun Lieder: Fahrtenlieder, Soldatenlieder, Liebeslieder

Begleitmaterial:siehe Ordner Beilagen HL

Bemerkung: Signierung und Erfassung: Juli 2021.

Ausreifungsgrad: Kopie (Hektographie)Illustrationen: Illustrationen zu jedem LiedMaterial: PapierEinbandbeschreibung: taubenblaue WeichpappeErhaltungszustand: mäßig; Fadenbindung am Einschlag ausgebrochen, in den einzelnen Lagen fest; horizontale Falz mittig; Einschlag lagerungsbedingt an den Außenkanten geblichen und berissen; keine nennenswerten Gebrauchsspuren wie Fingerverbräunungen oder Eselsohren

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Baden (Kaiserstuhl)unbekannte Herkunft

Objekteigenschaften: Handschrift

[Standort: Magazin ; 2021/200 (Akquisitionsnummer)]

DE-611-HS-3746765, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3746765

Erfassung: 30. Juli 2021 ; Modifikation: 30. Juli 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T14:07:43+01:00