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Geistliche Sammelhandschrift Heinrich Seuse: Vita. [Bl. 1r-104r] (Ps.-)Beda: De meditatione passionis Christi, dt. [Bl. 105r-126v] Die zwölf Räte Jesu Christi. [Bl. 127r-148v] Passion Christi ('Inwendiges Leiden Jesu Christi'). [Bl. 149r-155r] Predigt. [Bl. 155r-162v] Beichte. [Bl. 163r-167v] Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 8 Cod. Ms. theol. 123

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Geistliche SammelhandschriftNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 123


Heinrich Seuse: Vita. [Bl. 1r-104r]. (Ps.-)Beda: De meditatione passionis Christi, dt. [Bl. 105r-126v]. Die zwölf Räte Jesu Christi. [Bl. 127r-148v]. Passion Christi ('Inwendiges Leiden Jesu Christi'). [Bl. 149r-155r]. Predigt. [Bl. 155r-162v]. Beichte. [Bl. 163r-167v]

Seuse, Heinrich (1295-1366) [Verfasser],Beda, Heiliger (-0735) [Verfasser]

Boppard, Augustiner-Eremiten-Nonnenkloster St. Maria zu Kamp (?), 1425-1475 [ca.]. - Ms.; 184 Bl. (14,2-14,6 × 10,4-10,7 cm; geb.), Deutsch [Ripuarisch, Moselfränkisch, Latein]. - Verschiedenes

Benutzbar.

Inhaltsangabe: 1r-104r Heinrich Seuse: Vita. 'Eeyn prediger was in dutschem lande van geburde eyn swaffe sin name geschreuen ist in dat buch des leuens der hait begert dat he worde geheissen eyn diener der ewiger wisheit …' — '… vnd wart dem menschen sin antzlitze da ynne also luter dat sy sich da ynne sagen vnd van desem gesicht wart der mensch in syme liden also wol getroist vnd gefestiget in eyme heilgen leuen.' Der Text der Vita reicht in der vorliegenden Fassung nur bis zum 44. Kapitel und ist auch sonst deutlich gekürzt.105r-126v (Ps.-)Beda: De meditatione passionis Christi, dt. "He geit an dat boch des heilgen vaders sente Bernhardes ober de contempliren der passien vnseren Jhesus Christus der sieben gezide des dages. Dit is der anfanck". 'Sieben werff han ich dir loff gesait du hais mich gebeden dat ich dir eyn masz vnd eyn wisse zo contempeleiren van der pinen dins godes bewisen wolde na den sieben geziden des dages …' — '… vnd mit inbrunstiger lieffden vnd innicheit saltu sitzen by dem graue dins heren vnd dins godes der da leuet vnd regeirt nu vnd ewenclichen, AMEN.' Wie in der vorliegenden Handschrift wird dieser Text auch sonst mehrfach Bernhard von Clairvaux zugeschrieben.127r-148v Die zwölf Räte Jesu Christi. 'Tsint XII raede der heilichen ewangelien die den menschen zo dem ewichen leuen brengen sonder mittel vnd sunder vegefuyr …' — '… vnd sii zieent zo doit sunden dat is dat boiste; hierum in sal der mensche nit vnachtsam siin cleynre gebrech. Deo gracias.' Zusatz von anderer Hand, direkt in der nächsten Zeile auf den vorangehenden Text folgend eingetragen: 'vnse leue here sprycht och leyff kynt gyff myr dyn hercz want it was myr lychter den bytteren doyt zo sterven dan myr dyns herczen myn zo daruen vnse leue here Jhesus Christus spricht den ich mynnen den kastyen ich …'149r-155r Passion Christi ('Inwendiges Leiden Jesu Christi'). 'In dem hilgen auent essen da du vil leuer here Jhesus Christus dynen jungeren hattes gewesschen ir fusse do houes du vff dine heilge ougen in den hemel vnd spereches …' — '… zo troist zo eyner aue weschunge des ewigen dodes so musz vns dyn luter doit zo staden stayn vnd zo hulffen vnd zo troist comen an vnsem lesten end, Amen.' Darunter in kleinerer Schrift noch hinzugefügt: 'Och I Aue Maria vor eynen armen sunder durch got'.155r-162v Predigt. '[A]dolescens tibi dico surge [Lc 7,14]; Luce, in dem VII capittel. De over gaynde kunst syner mynnen van der sanctus Paulus spricht in deser intgegenwordiger Epistelen de hait vnse lieue here Jhesus Christus bewist an desem jungelynge …' — '… dese dynck synt geware vrkunde gesicherdes grundes vnd keyn vnsicher grunt in mach dese dynck geleisten, jungelynck dir sayn ich stant vff, ere is gode vnd den synen ewenclich, Amen. Deo gracias.' 162ar-162ev leer.63r-167v Beichte. 'In dem namen des vaders vnd des sons vnd des heilgen geistes Amen; ich komen hude zo lucht gode dem almechtigen vnd der junffrauwen Marien vnd allen gotz heilgen vnd uch preister in gotz stat vnd ich geuen mich schuldich dat ich dick vnd manichueldenclichen gesundigit hain van mynen kyntlichen dagen an vader vnd an moder …' — '… mit desem gelouben geben ich mich schuldich alle der sunden de der almechtige got an mir erkennet de synt doitlich oder degelich heymelich oder offenbair de sy mir alle leit vnd biden genade.'168r-175v leer, abgesehen von Federproben auf 175v.

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 363-364

Editionshinweise: Bihlmeyer, Heinrich Seuse, S. 7-153 (entspricht Bl. 1r-104r dieser Hs.).

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-theol-123&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3754017 (Digitalisat)

Bemerkung: Die Handschrift hat vier Teile (I: Bl. 1-126, II: Bl. 127-148, III: Bl. 149-162e, IV: Bl. 163-175), die von unterschiedlichen Händen geschrieben, aber wohl bereits frühzeitig zu einer Einheit zusammengefügt wurden.Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung (modern): 1-175 (dabei sind neun vormals ungezählte, leere Bl. nun mit Unternummern bezeichnet: 55a, 104a, 126a-b, 162a-e); in den ersten beiden Teilen der Handschrift sind in einigen Lagen am unteren Seitenrand mittelalterliche lageninterne Blattzählungen oder Reste davon erhalten (in Teil I in zwei unterschiedlichen Formen: I, II, III, ... sowie a, b, c, ...; in Teil II: a1, a2, a3, ...), vielfach jedoch beim Beschnitt des Buchblocks weggefallen;Lagenstruktur: 8 VI (95!). V (104a!). IX-6 (116). VI (126b!). V (136). 2 VI (160). II (162b!). VIII (175); in der 10. Lage (Bl. 105-116) sind 6 Bl. herausgeschnitten; auf dem letzten Bl. der Lagen meist Reklamanten oder Reste davon.Seiteneinrichtung: I: 9,6-11,3 × 6,5-8 cm, 21-28 Zeilen; II: 9-9,7 × 6-6,7 cm, 16-18 Zeilen; III: 9,8-10,3 bzw. 9,5-10,7 × 7-7,5 bzw. 7-8 cm; 21-24 bzw. 18-21 Zeilen; IV: 9,8-10,3 × 7-7,5 cm, 20-23 Zeilen.Hände: I: schleifenlose Bastarda, vielleicht von derselben Hand, die mehrere Handschriften aus St. Maria zu Kamp bei Boppard teilweise oder zur Gänze schrieb; für die Identität der Hand sprechen neben der Gestaltung der einzelnen Buchstaben- und Schriftformen etwa auch das Einfügungszeichen in Form dreier Punkte mit einer Cauda (s. etwa 26v, 32v, 39v), das auch aus den genannten anderen Bopparder Handschriften bekannt ist, sowie die hier gleichfalls wiederkehrende D-Initiale mit stilisierten Wundmalen Christi im Binnenfeld der Initiale (1v, 5r); ebenso die Ähnlichkeit bei der Gestaltung der Verzierungen von Textübergängen (s. etwa 68r, 98r, 100r, 103v, 104r); II: Bastarda; III: die zwei Texte bzw. Teile sind von zwei unterschiedlichen Händen in Bastarda geschrieben (in beiden Fällen schleifenlose Bastarda mit unruhigem Schriftbild; die erste etwas breiter und grober, die darauffolgende in zarteren Strichen, schmäler und höher); IV: Bastarda (deutlich kursiver als die Schriften der vorangehenden Handschriftenteile).Buchschmuck: Zu Beginn der einzelnen Handschriftenteile bzw. Textabschnitte am Seitenrand lederne Blattweiser (erhalten – wenigstens teilweise – auf Bl. 127 und Bl. 163; ab- bzw. ausgerissen auf Bl. 105 und wohl auch Bl. 149).ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)  

Material: Papier und PergamentEinbandbeschreibung: Spätmittelalterlicher Einband einer sonst nicht nachgewiesenen Werkstatt: rotes Leder auf Holzdeckeln (restauriert; Spiegel erneuert); ehemals eine Metallschließe, Reste der Metallbefestigung und des Lederbandes noch vorhanden; Streicheisenlinien und Blindstempel (Blatt - Dreiblatt, ohne Zwischenblätter; EBDB s037742).Wasserzeichen: Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_94; ähnlich WZIS DE3270-theol165_224); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_161); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_158); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_139; Motive mit ähnlicher Ausprägung finden sich in den 1440er Jahren); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_140); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_73); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_69); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_32); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_48); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_63); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol123_64); Traube (WZIS DE3270-theol123_172; die ähnlichsten Wasserzeichen stammen aus den 1440er Jahren, wobei die Motivgruppe im Zeitraum 1351-1510 vorkommt, wenn auch mit einem deutlichen Schwerpunkt Mitte des 15. Jhs.); Traube (WZIS DE3270-theol123_105; ähnliches Wasserzeichen oder Variante in der vorliegenden Handschrift: WZIS DE3270-theol123_113); Traube (WZIS DE3270-theol123_113). Die Wasserzeichen sind stark fragmentiert; aufgrund ihrer Lage – nicht im Falz, sondern an den äußeren Rändern der Bl. – lässt häufig nicht sicher bestimmen, ob Wasserzeichen-Teile zusammengehören oder welche zusammengehören.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Zur Herkunft der Handschrift sind bislang keine Nachrichten bekannt, allerdings weist sie Änlichkeiten mit jener Gruppe von Codices der SUB Göttingen auf, die aus dem Augustiner-Eremiten-Nonnenkloster St. Maria zu Kamp bei Boppard stammen; die Wasserzeichen, die sich mit gewisser Wahrscheinlichkeit identifizieren und genauer einordnen lassen (in Teil II und III vorkommend), scheinen am ehesten aus der Zeit um 1450 zu stammen; insgesamt dürften die verschiedenen Teile des Bandes etwa um diese Zeit entstanden sein; ist die Zuordnung nach St. Maria zu Kamp zutreffend, wird die Handschrift gemeinsam mit den anderen dieses Klosters zuerst in den Besitz des Gelehrten Johann Kraft Hiegell und dann über Johann Michael von Loen an die Bibliothek der Universität Göttingen gelangt sein.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Theologie / Patres Latini

[Cod. Ms. theol. 123 (Frühere Signatur), 8 Theol. 123 (Frühere Signatur), Theol. 123 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3754017, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3754017

Erfassung: 23. August 2021 ; Modifikation: 2. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T16:06:11+01:00