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„Über einige noch unbenutzte Sammlungen deutscher Reichstagsacten“, Academie-Vortrag Feb.1838.Staatsbibliothek zu Berlin. HandschriftenabteilungNachlaß Leopold von Ranke

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„Über einige noch unbenutzte Sammlungen deutscher Reichstagsacten“, Academie-Vortrag Feb.1838.Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung ; Nachlaß Leopold von Ranke


Berlin, 1838. - 1 MS zu 22Bl., Rankes eigene Zählung 1-6 stoßweise; diverse Zählungen., Deutsch Latein

Inhaltsangabe: Dies von Ranke überschriebene Manuscript „Über einige noch unbenutzte Sammlungen deutscher Reichstagsacten“ ist schon von Joachimsen aus dem verwirrten Ranke-NL gezogen und rekonstruiert, folgend in den GA Bd.1(1925; S.XXXIf) beschrieben und in den GA Bd.6(1926; S.473f.) ediert worden als „eine offenbar druckfertig gemachte Reinschrift Rankes“ – daß hier ein Vortrag Rankes vor der Königl.Preuss. Akadmie der Wissenschaften zu Berlin vorliegt, und zwar jener vom 1.Feb. 1838, bemerkte Joachimsen nicht; auch ist der Druck fehlerhaft, so wirft GA 6 S.487 am Schlusse einige Zeilen durcheinander, folgende Erklärung Rankes von Bl.21‘ fehlt ganz oder ist verstümmelt: “Meine Absicht [bei der Erforschung der Reichstagsacten] war nur, mich selbst zu unterweisen, und ein gründlicheres, umfassenderes und durchgreifenderes Werk vorzubereiten, als bisher vorhanden ist“. Auch dieser Satz zeigt, daß Ranke zu diesem Zeitpunkt keine Geschichte der Reformation zu schreiben gedachte, sondern ein anderes Werk im Sinn hatte – Ranke schreibt Bl.11’f.: „Die Geschichte der Reichstage ist die Geschichte der Regierung Deutschlands, die Geschichte unserer Einheit und unserer Entzweyungen (..) Eben das ist der Unterschied (..) von allen anderen Staaten und Reichen. In allen anderen ist die Idee des Rechts an den Inhaber [nicht „Inhalt“, wie Joachimsen liest] der Gewalt selbst geknüpft gewesen (..) In Deutschland gab es immer über alle den einzelnen Staatsgewalten noch etwas was nicht wieder Gewalt war, sondern den Einwirkungen derselben so viel als möglich entrückt auf dem Boden der Reichsgesetze, der Vergangenheit und der Gelehrsamkeit ruhend, die Idee eines rechtlichen, juridisch gesicherten Zustandes an und für sich repräsentierte (..) Es liegt am Tage, daß die deutsche Historie [sich] vor allen Dingen dieses großen Stoffes wieder bemächtigen muss.“

Literaturhinweise: Hans Schobser: Das buch des heiligen römischen reichs unnderhalltung-, München 1501;, Jacob von Sturmeck: Außzug Aller gehaltener Reichs-Täge (..) 1427-1517, Straßburg 1740;, Jacob Fels: Erster Beytrag zur deutschen Reichstags-Geschichte, Lindau 1767;, Friedrich Hortleder: Der Römischen Keyser- und Königlichen Maiestete (..), 2Bd. Frankfurt 1617-18 (Syr.Bibl.Ra 943.031 H82 F); , Michael C. Lundorp: Acta Publica, Frankfurt 1621f.;, Veit Ludwig v. Seckendorf: Teutscher Fürstenstaat, Jena 1720, Syr.Bibl. Ra 354.43 S44);, Johann H. Böckler: Collegium Politicae posthumum, Straßburg 1669;, Hermann Conring: De scriptoribus XVI (..) seculorum commentarius, Breslau 1727 (Syr.Bibl.Ra 809 C 75);, Johann C. von Boyneburg: Commercii epistolici Leibnitiani, Hannover 1745 (Syr.Bibl.Ra 193.1 Cg. pars1);, Johann Ph. Datt: Volumen rerum germanicarum novum, Bd. 5, 1698, Ulm;, Jacob Wencker: Apparatus et instrucutus archivorum ex usu nostri temporis, Straßburg 1713;, Johannes J. Müller: Des Heil. römischen Reichs (..) ReichsTagsTheatrum, Jena 1713 (Syr.Bibl.Ra 943.028 M94 F);, Gustav G. König von Königsthal: Nachlese in den Reichsgeschichten, Frankfurt 1759 (Syr.Bibl.Ra 943.028 K78)

Editionshinweise: „1.Februar [1838] (..) Hr. Ranke las über einige noch unbenutzte Sammlungen deutscher Reichstagsacten“, in: Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Königl. Preußs.Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Aus dem Jahre 1838, Berlin – die dortige von Ranke vorbereitete Kurz-Präsentation endet „Hr. R. schilderte die Mannigfaltigkeit der [Reichstags]Documente (..) und gab eine allgemeine Idee von ihrem Inhalt, und den Ergebnißen seiner Studien über die Entwicklung der Reichsverfassung (..)“;, Ranke: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, Bd.1-6, München 1925-26 (=Gesamtausgabe der Deutschen Akademie (GA) Hg. Paul Joachimsen): In GA Bd.6(1926) S.473f. die Edition von Rankes Vortrag Bl.1-22, nicht als Akademie-Vortrag erkannt.

In: „Über einige noch unbenutzte Sammlungen deutscher Reichstagsacten“ - Academie-Vortrag Feb.1838, mit Disposition und Entwurf 1837 (Manuscripte)

Bemerkung: Hinweis zur Datierung: Joachimsen datiert dies MS in GA 1(1925) S.XXXI auf "wohl noch 1837 verfaßt" - in GA 6(1926) S.473 auf 1838: Letzteres ist passender, wie die Bekanntmachungen der Königl.Preuß.Akademie der Wissenschaften zu Berlin bezeugen.22 Bl., beiges Velin (17,1x22,2cm); WZ: JFN; teils angestaubt mit leichten Knickspuren – nicht ganz vollständig, bei Stoß 5 zwischen Bl.17 und 18 ist ein DoppelBl. verloren, worauf schon Joachimsen in GA 6(1926) S.473/484 hingewiesen hat.

Ausreifungsgrad: Zum Vortrag ausgearbeitetes MS.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Nachlaß Leopold von Ranke / Segment III: Deutsche Geschichten / Reformation / „Über einige noch unbenutzte Sammlungen deutscher Reichstagsacten“ - Academie-Vortrag Feb.1838, mit Disposition und Entwurf 1837 (Manuscripte)

DE-611-HS-4016724, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4016724

Erfassung: 25. August 2022 ; Modifikation: 25. August 2022 ; Synchronisierungsdatum: 2025-09-19T15:38:38+01:00