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Brief von Johannes Geibel an Erbgroßherzogin Mecklenburg-Schwerin Auguste, 26.05.1825Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther UeckerAuguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin

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Brief von Johannes Geibel an Erbgroßherzogin Mecklenburg-Schwerin Auguste, 26.05.1825Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker ; Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin


Lübeck, 26.05.1825. - 1 Bl., 4 S., hs. mit versiegeltem Umschlag, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: "... Der Auftrag, welcher mir Eu. Königliche Hohheit gegeben, war mir an sich höchst erstaunlich, und wie weil mehr, da es von Hochderselben kam, für welche mein Herz schon seit langer Zeit mit der größten Egrfurcht erfüllt ist. O daß ich etwas hätte thun können, was Ihren Wünschen genügte! Doch ich bericht, was geschehen ist. Den Herrn von Kettelhodt habe ich gesprochen, wohl eine Stunde, und gerne hätte ich es länger gethan, wenn nicht derselbe nach an demselben Tage abgereist wäre. Bald gab ich unserem Gespräche die Richtung, daß eine Erklärung von seiner Seite nothwendig war, aber sie fiel so mangelhaft, so unbestimmt aus, daß ich fast ...tisch zu Werke gehen musste, um in seine worte nur einige Klarheit zu bringen. Bei großer Gutmüthigkeit ist der junge Mann ein reines Produkt seiner zeit. Das Wenige was er von dem Christentum gehört hatte, hat ihm die Schule, welche er besuchte, fast ganz weggenommen. ...; er gestand das zu, meinte aber es sei sehr schwer für einen Juristen, sich auf das vielbeschrittene Gebiet der Theologie zu wagen. ... Ich erklärte, daß unter meinen Freunden viele Juristen wären, die das Christenthum tief und klar erkunden, ... Nun verwies ich ihn auf die helige Schrift .... Da kam denn einiges hervor, was aussah wie Zweifel, .... Das ist das Wesentliche unserer Unterredung. ... und so hoffe ich, daß der gutmüthige und nicht unverständige Herr von Ketelhodt auch den finden werde, der ihn auf den rechten Weg bringt. Gewiß bleibt auch das, was Eu. Königl. Hoheit ihm gesaht haben, nicht ohne Frucht. ..."

Bemerkung: Als Auguste nach ihrer Heirat in Mecklenburg auf den Namen Ketelholdt trifft, ist ihr dieser wohl bekannt. Der Jurist Carl Gerhard und dessen Sohn Friedrich Wilhelm von Ketelhodt waren Kanzler in Rudolstadt am Hof von Augustes Schwester gewesen. Friedrich Wilhelm von Ketelhodt heiratete außerdem 1792 die Tochter eines Homburger Hofmarschalls. Eduard von Ketelhodt dürfte ein Enkel des Carl Gerhard von Ketelhodt gewesen sein. Obwohl sich der junge Eduard offenbar der Bekehrung durch Geibel entzog, beharrte Auguste auf ihrer Absicht, wie der Brief aus dem Jahre 1856 desselben Bestandes zeigt.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin / Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin/Johannes Menge, Johannes Geibel

DE-611-HS-4152136, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4152136

Erfassung: 6. September 2023 ; Modifikation: 2. Juli 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2025-03-18T20:23:39+01:00