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Brief von Fritz an Adolf Rhein. Universitätsbibliothek Erfurt UB Erfurt, Dep. Erf., NARh Signatur: UB Erfurt, Dep. Erf., NARh/A1, Nr. 0040-005
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Brief von Fritz an Adolf Rhein. Universitätsbibliothek Erfurt ; UB Erfurt, Dep. Erf., NARh
Signatur: UB Erfurt, Dep. Erf., NARh/A1, Nr. 0040-005
Unbekannt [Verfasser], Rhein, Adolf [Adressat]
13.08.1944. - Deutsch. - Brief, Brief
Inhaltsangabe: Brief von Fritz an Adolf Rhein. Fritz beglückwünscht nachträglich Rhein zur Heirat. Weiterhin berichtet er von den Zuständen in seiner Umgebung, dass viele Evakuierte aus u.a. Polen kommen und "die Russen wohl noch 200 oder 300 km entfernt" seien. Im Kontrast dazu berichtet Fritz, dass er zu Pfingsten noch Ausflüge und Wanderungen gemacht hat. Brieg, 13. August 1944 Lieber Adolf! Es ist eine verrückte Zeit. Ich glaube seit ich das letzte mal dort war, habe ich dir noch nicht geschrieben, ja bis jetzt noch nicht ein- mal zu deiner Vermählung Glück gewünscht. Also, vor allem wünsche ich dir und deiner lieben Frau alles Gute, was es nur geben kann, auf Eurem gemeinsamen Lebens- weg. Meine Wünsche kommen etwas spät, aber desto herzlicher. Viel ist inzwischen vorgefallen in allen Angelegenheiten, hier kommen alle Tage […] mit Evakuierten […] und Polen an. Viel konnten die neuen Leute nicht wegtragen, nur einen klei- nen Funken. Wenn ich so dastehe und sie an mir vorbeiziehen sehe, komme ich auf den Gedanken, ob wir hier nicht noch auf meine Kartoffeln […] müssen und […]. Die Front ist bedenklich nahe gerückt. Aber ich will mal meinen alten Gleichmut behalten, wie immer, es wird schon nicht gleich schief gehen. Seit unserer letzten Zusammenkunft ist nun die ganze Situation anders geworden. Was hat Hil- […] dazu gesagt, hat er dir schon was darüber geschrieben? Ist er noch in der alten Siegesstimmung? Ich glaube, erst seit ein paar Tagen, es ist kalter Kaffee auf der gan- zen Linie. Vorher war ich noch sehr zuversicht- lich. In meiner Innung sind wir noch ein paar Überlebende, Meister und Lehrlinge. Ge- sellen hatten wir fast keine, sind zum […] abkommandiert. Ich halte es ja für etwas verfrüht, denn vorläufig sind die Russen wohl noch 200 oder 300 km entfernt. Hoffentlich kommt der […] bald zum stehen. Unsere Tochter hat noch bis 22. August Ferien und ist zu Hause. Dann geht es wieder nach Nordhausen. An Pfingsten war ich mit meiner Frau in Nordhausen Dagmar besuchen. Wir haben ein paar schöne Ausflüge gemacht, nach Ilfeld, Stollberg und eine kurze Wande- rung auf den Kyffhäuser. Es war ein herrli- cher Tag, nur war ziemlich lange Fliegeralarm. Aber die Aussicht vom Turm über die goldene Aue war herrlich. Auf einen Abstecher nach Erfurt hat die Zeit leider nicht mehr gereicht. Ist Erfurt wieder einmal angegriffen worden? Hoffentlich nicht. Bei uns ist oft A- larm, aber in Brieg ist noch nichts passiert. Also lieber Adolf, vielleicht kommen wir […] […] mal wieder alle […] zusammen, aber dann soll Wilhelm nicht wieder nur fünf Minuten bleiben und sagen, ach wir haben ja noch so viel Zeit. Herzliche Grüße dir und deiner Frau von mir und meiner Familie dein Freund Fritz. [Rand:] Sollte es nicht verboten sein, so füllte ich noch ein Stift. Falls [….] oben auf dem Berge im Garten bei den Verwandten deiner Frau einige Apfel zu verkaufen wären, würde ich mich sehr freuen. Hauptsache man kann [….].In: Briefwechsel zwischen Adolf Rhein und Martha Petri. [Dokument]
Bemerkung: Von: Fritz.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: UB Erfurt, Dep. Erf., NARh / A1 / Briefwechsel zwischen Adolf Rhein und Martha Petri.
DE-611-HS-4182838, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4182838
Erfassung: 14. Dezember 2023 ; Modifikation: 11. April 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T17:53:36+01:00