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LehrgeldInstitut für Niederdeutsche SpracheNachlass Georg Droste und FamilieSignatur: N Dros 1.20

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LehrgeldInstitut für Niederdeutsche Sprache ; Nachlass Georg Droste und Familie

Signatur: N Dros 1.20


Bremen, o.D.. - 5 Seiten (maschinenschriftlich), Niederdeutsch Deutsch. - Werk, Erzählung

Inhaltsangabe: Die Erzählung "Lehrgeld" von Georg Droste widmet sich der Redewendung "in den April schickt" zu. Dahinter verbirgt sich das Phänomen, dass Jungen nach ihrer Konfirmation ihre Lehre etc. beginnen und in dieser Zeit "Lehrgeld" bezahlen müssen, indem sie entsprechend in die einzelnen Berufe und Lebensweisheiten eingeführt werden müssen. Diesem Anlass als äußerer Rahmen folgend werden daraufhin drei verschiedene Erzählungen präsentiert, in denen die Jungen ihr Lehrgeld bezahlen. Zuerst wird die Geschichte des Schiffjungen Moses erzählt, der über das Phänomen der "südamerikanische[n] Weltpostvereinsboje" (S. 3) aufgeklärt, in die die Seefahrer, wenn sie eine solche passieren, ihre sämtliche Korrespondenz einwerfen, die dann von dort aus in die Heimat verschifft wird (vgl. S. 1-3). Die zweite Erzählung spielt im Gerichtshaus und beleuchtet das Dasein als neuer "Stift" (S. 3) bei einem Advokaten, der von den anderen Auszubildenen einen Streich erfährt, indem er eine "Hypothekennähmaschine" (S. 3) aus einem Büro abholen soll und nach vergeblicher Suche niedergeschlagen und weinend zurück auf den Vorplatz kommt, wo die Auszubildenen auf Anweisungen warten (vgl. S. 3-4). Die letzte Erzählung widmet sich dem Schicksal des August Meier, einem Sohn eines Tischlermeisters, der den Beruf des Bäckers erlernen möchte. Als er jedoch niedergeschlagen am Sonntag beim Essen im Elternhaus sitzt, schildert er eine Situation, die von seiner Familie mit Lachen und dem Ausspruch "Lehrgeld" quittiert wird: Er wird von einem Gesellen zu einem anderen Bäckermeister geschickt, um dort einen "Backabenhobel" (S. 4) zu holen, der sich später als ein mit lauter Backsteinen gefüllter Sack herausstellt. Der Vater erzählt daraufhin, dass er in seiner Maurerlehre eine ähnliche Situation erfahren habe. Abschließend wird dann durch den Erzähler von eine kurze Begebenheit berichtet, die er selbst wahrgenommen habe: Ein junger Auszubildener bei einem großen Getreidegeschäft sei gleich am ersten Tag auf den Leim gegangen. So habe ein älterer Stift ihm ebenfalls aufgetragen, eine Getreidesäge bei einer anderen Firma zu besorgen; das eingewickelte Exponat, das er mitgebracht hat, stellt sich später als ein Gardinenkasten heraus. So gipfelt die Erzählung in der Lehre: "Darum also: Liebe Jugend! Upgepasst! Lehrgeld!!"

Bemerkung: Die niederdeutsche Erzählung verfügt je nach Dialog auch zwei hochdeutsche Aussagen. Zudem finden sich einzelne handschriftliche Kommentierungen und Verbesserungen.

Objekteigenschaften: Druckwerk

Pfad: Nachlass Georg Droste und Familie / N Dros 1: Werke Georg Droste "handge. & maschinenge." (Hochdeutsche und Niederdeutsche Manuskripte)

DE-611-HS-4273014, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4273014

Erfassung: 30. April 2025 ; Modifikation: 30. April 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-06-19T12:16:35+01:00