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"Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber" [Vorarbeiten II und Teil-Manuskript zur Erstauflage 1824] Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung Nachlaß Leopold von Ranke
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"Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber" [Vorarbeiten II und Teil-Manuskript zur Erstauflage 1824] Staatsbibliothek zu Berlin. Handschriftenabteilung ; Nachlaß Leopold von Ranke
Ranke, Leopold von (1795-1886) [Verfasser]
Frankfurt/Oder, Wien, 1822-1827. - 42 Bl.; gez. Bl. 21-32; Mappenrest ohne Zählung beigelegt., Quartbl., Bl.1-32(18x21,2cm); Bl.31-34: octav (17,4x10,8); Bl.37-42 (20,3x24,6), Deutsch Italienisch Latein
Inhaltsangabe: Beinhaltet (leider sehr unvollständige) Werk-Manuscript-Teile vorletzter Hand "Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber" sowie beigelegte Exzerpte: Offenbar sandte Ranke Teile seiner Kritik in nochmals überarbeiteter Fassung an den Drucker - Bl.1-22 zeigen zurückgelegte MS-Passagen. Zunächst Bl.1-14 über Guicciardini: Bl.1f. beginnt mit dem letzten Teil des Kapitels „Von den falschen Erzählungen Guicciardini's“(freilich ohne Titel), dann folgt Bl.1' „Eroberung von Neapel 1501“, Bl.3 „Neapel an Spanien“, Bl.4 „Vom Pabst Alexander“, Bl.5 „Übergang“, Bl.6 „Wunder“, Bl.7' "Verträge“, Bl.9f. „5.Von Guicciardinis Darstellung seines eignen Verhaltens“, Bl.12f. „6.Erfolg und Verdienst dieses Werkes“ reichen dann bis Ende dieses Teils Bl.14' „Denn so wie [Guicciardini] seiner Idee von einem vollkommen umsichtigen, durchaus klugen Betragen in seinem Leben genug gethan, so konnte er diese Idee freylich nicht besser darstellen, als durch eine Erzählung seiner Thaten“; Bl.15 beginnt nach den Schlusszeilen zum „Spiegel der Ehren des Erzhauses Österreich" (ohne Titel freilich) mit dem Titel „Sleidanus“, gefolgt auf Bl.16f. mit „Untersuchung über die Reden der Churfürsten bey der Wahl Karls V“ und dem beginnenden Abgleich von Sabinus und Sleidan, der Bl.16' unten abbricht; Bl.18'f. bringt unter dem Titel „Von den lateinischen Geschichtschreibern Spaniens“ nurmehr den ersten Teil der kritischen Untersuchung zu Siculus und Nebrisa, der Bl.19' unten abbricht; folgend zeigen Bl.20-21 aus dem Kapitel „Von den Geschichtschreibern Spaniens in spanischer Sprache“(freilich ohne Titel) den Schlussteil über „Argensola“, Bl.21f. folgt „Sandoval“ bis hin zum Resumee Bl.22' „das Werk ist mehr eine Sammlung als eine Historie“; abschliessend Bl.22' zeigen den Beginn des Kapitels „Vierter Abschnitt Deutsche“ - endend mit: „Wir habe zwey gleichzeitige Lebensbeschreibungen Maximilians, von Spießheimer, genannt Cuspinian, und von Joseph Grünbeck. Besonders der letzte ist durch die rührende [bricht ab - „Liebe zu dem Kaiser (..) ausgezeichnet“]. Die Bl.23 beigelegten Machiavelli-Excerpte „Aus den Gesandschaften Machiavells. 1.Wodurch der Krieg von Cambray vorbereitet ward“ sind so nicht in die „Kritik neuere Geschichtschreiber“ übernommen - auch nicht die auf dunklerem Bütten Bl.25-28 beigefügten Erzählungs-Bruchstücke über Machiavell "In den politischen Geschäften zeigt sich die Besonderheit seines Geistes"(Bl.25'), Bl.26' unten "Lächerlich ist es [Machiavell] das Latein (..) absprechen zu wollen"; Es folgen Exzerpte unter dem Titel: "Bacon"(Bl.29-30), beginnend mit "Die Veränderungen der Geschichtschreibung fallen mit dem Wechsel der Ansichten über die öffentlichen Dinge offenbar zusammen"; Bl.31-36 sind betitelt "Deutsche Geschichten aus dem Zurita"(Bl.31-32) und "Spanien. Allgem.[eine] Geschichtschreiber"(Bl.33-36); beigelegt mit Bl.37-42 nachträglich in Wien gemachte Excerpte und Notizen zu "Öste.[reichisches] Ehrenwerk Hans Jacob Fuggers"(Bl.37-38), sodann "Friderici III Diarium. 427.- Es sind einzelne Sprüche. Lat. deutsch"(Bl.39), zuletzt "Weißkunig. Aus dem MS: Frederici et Maximiliani I Vita; Nr.144"(Bl.41f.) und "Kaiser Maximilians Gedenksprüchel. 489" (Bl.41'). Der beigelegte Mappenrest lag offenbar bereits an verschiedenen Stellen mit je verschiedenem Inhalt, wie die Betitelungen zeigen: Einmal mit Tinte "(Stoß 15) Auszüge aus venetian. Relationen 16./17.Jahr. über Italien", sowie mit Bleistift "Zur Kritik neuerer Geschichtsschreiber".Literaturhinweise: Francesco Guicciardini: La Historia d'Italia, Trevigi 1604 (Syr.Bibl.Ra 945.06 G94);, Ioannis Sleidani De statv religionis, 3vol. Frankfurt 1785-86, (Ra 943.031 S63);, Georg Sabinus: Electio et coronatio Caroli V, Köln 1550 (Ra 943.031 K81s);, Marineus Siculus: Hispaniae Illustratae, Frankfurt 1603;, Antonio Nebrisensis Rerum a Ferdinando V - in: Hispania Illustrata I, Frankfurt 1603; , Prudencio de Sandoval: Historia de la vida y hechos del emperador Carlos V., 2v., Pamplona 1614 (Ra 943.031 K18san);, Johannes Spießheimer (Cuspinian): De Cæsaribus atque Imperatoribus Romanis, Strassburg 1540;, Jeronimo Zurita: Historia del Rey Don Hernando, Zaragossa 1580;, Bartholome de Argensola: Anales de Aragon, Zaragossa 1630;, Johann J. Fugger: Spiegel der Ehren, Nürnberg 1668 (Ra 943.6 F95 f);, Johannes Cuspinianus: De Caesaribus atque imperatoribus romanis, Basel 1561 (Ra 923.1 C98,f);, Joseph Grünpeck: Lebens-Beschreibung Friederichs des III. und Maximilians I, Tübingen 1721;, Johannes Vergenhans (Nauclerus): Cronicon, Köln, 1564;, Niccolo Machiavelli: Opere Italia, 1819 (Ra 854.31 M14A);, Francis Bacon: Historia regni Henrici VII, Leiden 1672 (Ra 942.051 B12);, etc.
Editionshinweise: Ranke: Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber. Eine Beylage zu desselben romanischen und germanischen Geschichten, Leipzig und Berlin 1824. Ranke: Zur Kritik neuerer Geschichtschreiber, Sämmtliche Werke 33/34(1874).
Bemerkung: Bis auf wenige Abweichungen zeigen Bl.1-22 einige Teilstücke der "Kritik" von 1824: Bl.1-14v. entsprechen dabei den S.29-49 der Erstauflage, Bl.15-16v. den S.61-63, Bl.17-19v. den S.111-117, Bl.20-22v. den S.127-133. Bl.23, auch die dunkleren Bl.25-27 sind so nicht in die "Kritik" übernommen, vgl. aber zu den "Legazionen" Machiavells etwa die Geschichten (1824) S.296/305/313; und etwa zu den Bl.26 erwähnten "Comödien" Machiavells vgl. "Kritik" S.185; Gewiß erst nach der "Kritik" von 1824 enstanden sind Bl.37-42: Papier, Format und Schrift zeigen, daß Ranke die "Weißkunig" und "Ehrenwerk"-Exzerpte 1827/28 in der Wiener Hofbibliothek machte. Bl.1-24 Bütten, chamois, Bl.25-32 grün-gräuliches Bütten, die kleinfromatigen Bl.33-36 Velin und Bl.37-42 Wiener, eher grünliches Bütten; die Bl. sonst hier und da fleckig, so Bl.1&13, Bl.40; Bl.38 stark eingerissen, untere Hälfte fehlt; Mappenrest mit angeklebtem Papierstreifen "Fasc 1. L.5".
Ausreifungsgrad: Vorarbeiten und Teil-Manuskript; spätere Fragmente. Wasserzeichen: Bl.1-24: Lemelson, (Gegenpart:) Wanzka. Bl.29-30: Roeningen; Bl.31-32: Matschdorf. Bl.37-42: C&I Honig, (Gegenpart:) bekrönte Kartusche mit Posthorn.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Nachlaß Leopold von Ranke / Segment I: Frühe Werke / Geschichten, Kritik, Kunst und Poesie
DE-611-HS-525206, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-525206
Erfassung: 25. März 2003 ; Modifikation: 23. Juni 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T18:38:17+01:00