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Brief von Friedrich von Matthisson an Erbgroßherzogin Mecklenburg-Schwerin Auguste, 11.11.1801Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther UeckerAuguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin

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Brief von Friedrich von Matthisson an Erbgroßherzogin Mecklenburg-Schwerin Auguste, 11.11.1801Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker ; Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin


Stuttgart, 11.11.1801. - 1 Br., 1 Ged. "Raphaels Verklärung". Auf der Rückseite des Gedichts:"Frankreich, das weiland am goldenen Seil und zur Thorheit gegängelt - leitet am Bettelstab nun wieder der Weisheit zu!", Deutsch. - Brief

Bemerkung: Madame, unmöglich konnte ich der Versuchung widerstehen, beikommendes Gedicht Eu. Durchlaucht zum Lesen zu empfehlen, wiewohl ich um einen Ausdruck verlegen bin, diese Kühnheit zu rechtfertigen. Die Erinnerung hat einen goldenen Schleier über den Tag geworfen, den es mir in Homburgs romantischem Schloße zu leben vergönnt wurde. Tief durchdrungen von Dankbarkeit und Ehrfurcht gegen die erhabenen Einwohner desselben, kehrte ich nach Frankfurt zurück und gedachte mehr als einmal der schönen und wahren Worte: Glücklich das Land! wo der beste Mann Fürst ist. Ich wage es jetzt, den Faden eines Kunstgesprächs mit Eu. Durchlaucht da wieder anzuknüpfen, wo er neulich zerrissen wurde: Erlauben Sie mir, auch nur den kleinsten Stillstand auf dem Wege der zum Heiligthum der Kunst leitet. Schon liegen die rauhsten und schroffsten Stellen hinter Ihnen und das noch zu Überwindende ist gegen das zu schon Überwundene nur gering zu achten. Jetzt wieder umzukehren, anstatt muthig dem Ziele entgegenzudringen, das hiesse, nach einer mühevollen Sommertags=Wanderung in den mittleren Regionen der Alpen stehen bleiben, anstatt einem ihrer Gipfel zu erklimmen, wo reine Lüfte wehen und alles Elend der Unterwelt schwindet. ... Sehr angelegentlich möchte ich Eu. Durchlaucht rathen recht bald einmal eine eigene Komposition zu versuchen und ein Süjet zu wählen (gleichviel, ob es Dichtkunst oder Ge… angehörte) ... . Das etwaige Mißlingen dieses ersten Versuchs müsse aber keineswegs Ihren Muth beugen, sondern denselben vielmehr anfeuern, sogleich einen zweiten zu wagen. Beharrlichkeit ist die Mutter allen Gelingens. – Mögen Eu. Durchlaucht meine vielleicht allzu kühnen Freimüthigkeit nur nicht für eitle Anmaßung nehmen, wovon ich in der That nie weiter entfernt war, als bei gegenwärtiger Gelegenheit! Die Fürstin [Luise von Anhalt-Dessau] fand ich leider krank an der Gelbsucht. Sie ist noch immer bettlägerig, aber gottlob! Außer Gefahr. ..."

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin / Auguste Friederike von Mecklenburg-Schwerin/Matthisson

DE-611-HS-766757, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-766757

Erfassung: 1. Dezember 2004 ; Modifikation: 28. Juni 2023 ; Synchronisierungsdatum: 2025-03-18T20:23:39+01:00