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Brief Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig> Signatur: A/2014/412
Functions
Brief Stadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>
Signatur: A/2014/412
Zehme, Albertine (1857-1946) [Verfasser], Zehme, Felix (1849-1924) [Adressat]
Bayreuth, 1891/1891. - 4 Bl., 18,1 x 11,5 cm. - Brief, Handschrift
Inhaltsangabe: Verf. schreibt, dass sie ihren Sonntag so gut es ginge ohne den Adr. und ihre Kinder verbracht habe und den Vormittag für das Studium der "Leonore" und die Lieder von Liszt nutzte; Verf. berichtet, dass sie um 4 Uhr Gesangsstunde bei Kniese haben sollte, dieser aber absagte und dass auch keine Aufforderung zum Abend vorlag; Verf. schreibt, dass sie deshalb ihr "Reiseröckchen" anzog, in Gummischuhe und einen imprägnierten Mantel schlüpfte und sich per pedes auf zur Eremitage machte; Verf. gesteht, dass sie es dort, nachdem sie es mit dem Adr. besucht hatte und er es hübsch fand, auch sehr gut findet und so den Einfluss des Adr. auf die Verf. spüren könne; Verf. berichtet, dass sie bis Rollwenzel wanderte, begleitet von Herrn Liepe, den sie zufällig traf und der eine schöne Baritonstimme besäße, die kleine Rolle des "Biterolf" im "Tannhäuser" spielt und ansonsten im Chor mitsänge; Verf. erwähnt, wie gleichgültig ihr all die Herren seien, sie amüsiere sich mit ihnen abends im "Wahnfried" und dann streiten sie, wer sie auf dem Heimweg begleiten dürfe; Verf. erwähnt, dass man sie hier "Frau Zehme" ohne den Doktortitel nennt, was ihr sehr angenehm sei und beteuert, dass die Herren ihr nicht ernstlich den Hof machten; Verf. berichtet, dass sie gestern nicht gesungen habe und dass vorher Souper war, bei dem sie fastete, da sie fürchtete, singen zu müssen; Verf. berichtet, dass dann zur Ehren von Siegfried Wagners Geburtstag der "Tannhäuser"-Chor gesungen wurde und die Verf., entgegen der Disposition, die ihr den "Sopran" zudachte, mit Frau Kniese im "Alt" stand; Verf. berichtet, dass nach dem Vortrag eines Frühlingsliedes von Siegfried dann Kniese den Einzugsmarsch aus dem "Tannhäuser" spielte und schrecklich daneben schlug; Verf. schreibt, dass dann Herr Döring den "Landgrafen" sang, was ihm aber nicht gut gelang, so dass Frau Wagner wohl schließlich genug hatte vom Singen; Verf. weist darauf hin, dass Herr Döring vor dem Singen tüchtig soupiert hatte, während die Verf. ja, bevor sie in den "Wahnfried" ging, drei Eier gegessen, ansonsten aber gefastet hatte; Verf. meint, sie hätte schon singen können, aber glaubt, dass Kniese sie wieder unterdrückt habe; Verf. berichtet über ihre Fortschritte in Knieses Gesangstunde; Verf. bedauert, dass sie in Leipzig keinen anständigen Begleiter habe und meint, dass Rogorsch im Gegensatz zu Kniese ein Klotz gegen eine Magnetnadel sei; Verf. bespricht mit dem Adr., was an sie nach Bayreuth geschickt werden müsse und was nicht und bittet ihn, sich mit Fräulein Teich abzusprechenKniese, Julius (1848-1905) [Genannte Person], Wagner, Siegfried (1869-1930) [Genannte Person], Döring, Georg (1861-1945) [Genannte Person], Liepe, Emil (1860-1940) [Genannte Person], Rogorsch, Hans (1868-1938) [Genannte Person], Teich, ... <Frau> [Genannte Person]
Theater, Bayreuth, Eremitage <Bayreuth>, Rollwenzelei <Bayreuth>, Villa "Wahnfried" <Bayreuth, Leipzig
https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/Z0109212 (Digitalisat)
Material: Papier
Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>
DE-MUS-853418-Z0109212, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-Z0109212
Erfassung: 02.02.2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00