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Brief Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig> Signatur: A/2014/428
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Brief Stadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>
Signatur: A/2014/428
Zehme, Albertine (1857-1946) [Verfasser], Zehme, Felix (1849-1924) [Adressat]
Bayreuth, 1891/1891. - 4 Bl., 18 x 11,5 cm. - Brief, Handschrift
Inhaltsangabe: Verf. berichtet, dass sie heute morgen den Brief des Ar. zu ihrem Hochzeitstag erhalten habe und kündigt ihren ebenfalls für den heutigen Tag an; Verf. ist der Meinung, dass der Brief des Adr. ernster verfasst sei als ihrer und sie deshalb der Meinung sei, dass sie ihre Eigentümlichkeiten gegenseitig ausgetauscht hätten; Verf. findet, dass sie diese sich allmählich vollziehende Veränderung im Zusammenleben kaum bemerkt habe und sie erst bei wichtigen Anlässen zum Durchbruch käme; Verf. sieht es als gutes Omen, dass sie durch zehnjährige Gewohnheit geübt seien, gegenseitig den Ton angeschlagen zu haben, der ihnen lieb sei und ihrer Stimmung entspräche; Verf. schreibt, dass sie heute erst um 5 Uhr zu Kniese müsse und dass sie froh sei, sich ihrer Stimmung hingeben zu können, da ihre Augen heute doch stets etwas feucht seien und ihre Übungen heute wie in Moll ausklängen; Verf. schreibt, dass sie am liebsten heute Abend mit dem Adr. zusammen wäre und dass sie es tagsüber ja gewohnt sei, den Adr. nicht zu sehen; Verf. gesteht, dass sie sich in den ersten Ehejahren schwer an diese Notwendigkeit gewöhnt habe und manche trübe Stunde gehabt hätte; Verf. schreibt, dass die Wunde aber vernarbt sei und sie ja die Musik gehabt hätte und ihre Kinder, die sie in den letzten zehn Jahren mehr beschäftigt hätten als die Musik; Verf. schwärmt, dass ihr Leben erst begann, als sie den Adr. kennen, lieben und achten lernte und schreibt, dass sie damals zwar jung war, aber in ihrem Inneren reif und erfahren aufgrund der unglücklichen Menschen, die sie in ihrer Kindheit und Jugend umgaben; Verf. berichtet, dass sie sich vor zehn Jahren fest vorgenommen habe, ihr Glück mit aller Macht festzuhalten; Verf. sinniert über die Freuden, welche sie in ihrer Ehe erlebt haben und dass die Freuden durch Arbeit und Pflichterfüllung erst gesteigert wurden; Verf. schreibt, dass ihr der Sonnabend Abend, die Sonntage und fast fast jeder Abend, den sie mit dem Adr. verbringen könne, einen frohen Abschluss des Tages brächten; Verf. freut sich, dass sie den November ganz bei ihrer Familie verbringen wird; Verf. schreibt, dass sie noch das Lied "Wie singt die Lerche schön" üben und dann spazieren gehen will; Verf. erwähnt, dass sie Mulder abgesagt hätte, da sie heute lieber alleine sei; Verf. erzählt, dass es gestern rauchte im "Wahnfried", als alle zusammen in der ersten Etage um einen großen runden Tisch versammelt saßen, auf dem eine [...]rateurlampe brannte; Verf. fand es gemütlich, da außer Knieses nur Mulder und die drei Damen Wagner anwesend waren; Verf. berichtet, dass Frau Wagner mit großem Freimut über manches sprach, dass gelacht wurde und zu Knieses Schadenfreude diverse Christen als Juden entlarvt wurden; Verf. will Kniese bitten, mit ihr die Holländer-Ballade einzustudieren; Verf. verspricht dem Adr., ihm die Villa auf der Antonikakapelle zu schenken, wenn sie etwas verdienen wirdMulder, Luise [Genannte Person], Wagner, Cosima (1837-1930) [Genannte Person]
https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/Z0109236 (Digitalisat)
Material: Papier
Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>
DE-MUS-853418-Z0109236, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-Z0109236
Erfassung: 09.02.2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00